Johann Sebastian Bach



Johann Sebastian Bach


Bach, Johann Sebastian (1685-1750), deutscher Komponist. Er gilt als bedeutendster Vertreter des Spätbarock und als einer der überragenden Komponisten der abendländischen Musiktradition.


Bach wurde am 21. März 1685 im thüringischen Eisenach geboren und erhielt die erste musikalische Ausbildung durch seinen Vater, den Stadtmusikus Johann Ambrosius Bach.




1693 bis 1695 besuchte Bach die Lateinschule in Eisenach. Als nach seiner Mutter Elisabeth auch sein Vater starb, zog Bach zu seinem älteren Bruder Johann Christoph Bach, der in Ohrdruf als Organist tätig war. In Ohrdruf besuchte er das Gymnasium und erhielt Unterricht auf mehreren Instrumenten sowie in Musiktheorie.


Im Jahr 1700 wurde Bach Chorknabe der angesehenen Michaelisschule in Lüneburg.


Nach dem Abschluss der Schule 1702 erhielt Bach seine erste Anstellung als "Geiger und Lakai" in Weimar.


Noch im selben Jahr wurde er jedoch als Organist und Chorleiter nach Arnstadt berufen.


Im Oktober 1705 reiste Bach zu Fuß nach Lübeck, um sich dort bei dem berühmten Orgelvirtuosen Dietrich Buxtehude weiter zu vervollkommnen; statt den genehmigten vier Wochen blieb er Arnstadt ganze vier Monate fern. Aus der Arnstädter Zeit sind zahlreiche Querelen Bachs mit den vorgesetzten Behörden überliefert.


Wegen dieser Unstimmigkeiten bewarb sich Bach 1707 als Organist an der Sankt-Blasius-Kirche in Mühlhausen. Nach der Berufung heiratete er im selben Jahr seine Cousine Maria Barbara Bach, mit der er dann sieben Kinder hatte. Komponierte da seine erste erhaltene eigene Kantate, Gott ist mein König (1708) und Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit (Actus Tragicus (1707).


Unzufrieden mit den Arbeitsbedingungen sowie dem niedrigen Gehalt zog es Bach jedoch im folgenden Jahr (1708) nach Weimar zurück. Die Weimarer Jahre gelten als erster Höhepunkt in seinem Schaffen.

In Weimar komponierte Bach einige seiner bedeutendsten Orgelwerke:

z. B. die Passacaglia in c-Moll , Präludium und Fuge in f-Moll , Toccata und Fuge in d-Moll und F-Dur sowie Fantasie und Fuge c-Moll und g-Moll.


Außerdem studierte er zahlreiche Werke der zeitgenössischen italienischen Musik und übertrug Konzerte von Antonio Vivaldi, Arcangelo Corelli, Benedetto Marcello und anderen in Orgel- oder Cembalokonzerte.


Als Bach sich 1713 mit dem Gedanken trug, sich nach Halle zu bewerben, wurde er vom Weimarer Herzog Wilhelm Ernst zum Konzertmeister und Leiter der geistlichen Musik in Weimar befördert - mit dem Auftrag, allmonatlich eine Kantate zu komponieren. Die Bedingungen für Bach waren exzellent: hervorragende Sänger, eine renommierte Hofkapelle und ausreichende Probenzeiten


Als Bach bei der Besetzung der Hofkapellmeisterstelle übergangen wurde, verließ er Weimar im Streit und ging 1717 als Kapellmeister nach Köthen. Die Zeit in Köthen bis 1720 gehört zu Bachs glücklichsten und schöpferisch produktivsten Jahren. In den sechs Köthener Jahren schuf Bach neben weltlichen Kantaten vor allem eine Fülle von Instrumentalkonzerten, Kammermusik für Ensembles und Soloinstrumente. Mit den sechs Brandenburgischen Konzerten (1721) für verschiedene Soloinstrumente mit Begleitung schuf Bach eines der repräsentativsten Orchesterwerke des frühen 18. Jahrhunderts in Deutschland.


Im Jahr 1720 starb überraschend Bachs erste Frau. Ein Jahr später heiratete er Anna Magdalena Wilcke, mit der er weitere dreizehn Kinder hatte. Acht Tage später heiratete auch Bachs Dienstherr. Dessen Frau war musikalisch vollkommen uninteressiert und sorgte dafür, dass auch der Fürst sich immer weniger um seine Hofmusik kümmerte. Bach begann daher, nach einer neuen Stellung Ausschau zu halten.


Am 22. Dezember 1722 bewarb sich Bach um die Nachfolge des Leipziger Thomaskantors Johann Kuhnau. 1723 erhielt er nach der Absage anderer Kandidaten als eine Art Kompromisskandidat die Stelle und zog nach Leipzig


Für die großen kirchlichen Feste entstanden das Weihnachtsoratorium (1734), fünf Passionsvertonungen (komplett erhalten sind nur die Johannespassion, 1724, und die Matthäuspassion, 1727 oder 1729), die h-Moll-Messe (1724 bis um 1747/1749), das Magnificat (1723), das Himmelfahrtsoratorium (1735) und das Osteroratorium (1725-1735).


In den dreißiger Jahren des 18. Jahrhunderts durchlebte Bach einige schwere Krisen: Er lag ständig im Streit mit den Behörden der Stadt, die in "aufgeklärter Haltung" seine "altmodischen Musikformen" kritisierten. Aus Verärgerung darüber zog sich Bach immer mehr aus dem öffentlichen Leben zurück. Versuche, eine andere Anstellung zu finden (Danzig, Dresden, Berlin), schlugen fehl. Dennoch blieb Bach weiter höchst produktiv: Das Musicalische Opfer (1747) und die Kunst der Fuge (1749/50)


Fast erblindet starb Bach nach zwei Schlaganfällen am 28. Juli 1750 in Leipzig. Von seinen 20 Kindern wurden vier Söhne ebenfalls Komponisten von Rang: Wilhelm Friedemann Bach, Carl Philipp Emanuel Bach, Johann Christian Bach und Johann Christoph Friedrich Bach.



Seine Schöpfungen wurden rund 80 Jahre lang wenig beachtet, obwohl sie von einigen großen Musikern - unter ihnen Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven - bewundert wurden.


Erst im 19. Jahrhundert erwachte das breite Interesse an Bachs Werken erneut. Eines der entscheidenden Ereignisse war die Wiederaufführung der Matthäuspassion durch Felix Mendelssohn Bartholdy im Jahr 1829 (100 Jahre nach der Uraufführung). Die 1850 gegründete Bach-Gesellschaft widmete sich der Auffindung,


Zum Bachjahr veröffentlichte  Maarten't Hart unter dem Titel Johann Sebastian Bach (2000; Bach und ich) eine sehr persönliche Liebeserklärung an den deutschen Barockkomponisten Johann Sebastian Bach.