über das Plankton
Einteilung des Planktons
Mit Plankton beschreibt man im Wasser treibende Organismen, die man nach Größe und Art einteilt. Nach ihrer Größe unterscheidet man
- Megaplankton (Quallen, kleine Fische, ab 2cm)
- Makroplankton (2mm - 2cm)
- Mesoplankton (0,2mm-2mm)
Nach ihrer Art unterscheidet man sie folgendermaßen:
-Phytoplankton (pflanzlich)
-Zooplankton (tierisch)
-Bakterioplankton (bakteriell)
-Mykoplankton (planktische Pilze)
Ich möchte hier 2 Planktonarten genauer
besprechen mit welchen wir uns auf unserer Studienfahrt beschäftigen:
Es wird nicht systematisch sondern funktionell definiert. Phytoplankton besitzt
die Fähigkeit zur wasserspaltenden und sauerstoffbildenden Photosynthese (6CO2
+6H2O à C6 H12O6
+ 6O2).
Die wichtigsten Vertreter dieser Gruppe sind die Blaualgen. Sie sind stammesgeschichtlich gesehen die ursprünglichsten Vertreter der sauerstoffbildenden Photosynthese. Eigentlich sind es Bakterien, werden aber, wie oben bereits erwähnt, durch ihre Fähigkeit, Photosynthese zu betreiben, dem Phytoplankton zugeordnet. Sie haben eine einfache prokaryotische Zellordnung.
Ein weiterer
Vertreter dieser Gruppe sind die Grünalgen. Sie sind der Ausgangspunkt der
höheren Pflanzen. Sie sind einzellig und besitzen eine Zellwand, die aus
Zellulose besteht.
Zooplankton ist ein partikelfressendes, heterotrophes Plankton. Je nach Nahrungsgrundlage unterscheidet man herbivore (pflanzenfressende), carnivore (tierfressende), und omnivore (allesfressende) Plankter. Viele Zooplankter ernähren sich jedoch durch Filtration, sie suchen also ihre Ernährung nach der Partikelgröße des Futters aus, nicht nach der Art der Partikel.
Typische Vertreter des Zooplanktons sind Flagellaten oder Amöben.
Die Kategorien des Zoo- und des
Phytoplanktons sind jedoch nicht so stark getrennt: Sowohl Phytoplankton als
auch Zooplankton haben eine ähnliche Biomassenzusammensetzung.
Voraussetzungen der planktischen Lebensweise
Das Sinken und Schweben
Es gibt Planktonarten, die eine größere
Dichte als das sie umgebende Medium, aber auch solche , die eine geringere
Dichte haben. Doch auch die Plankter, die eine größere Dichte haben, also
sinken, können durch Ionenabgabe ihre eigene Dichte so regulieren, daß sie
geringer als die des sie umgebenden Wassers wird, so dass sie aufsteigen. Diese
Art der Dichteregulation funktioniert nur im Salzwasser, da dort genügend Ionen
vorhanden sind. Eine andere Möglichkeit der Dichteregulation gebrauchen z.B.
die Blaualgen. Sie regeln ihre Dichte mit Hilfe von Gasvakuolen. Da die
Pflanzennährstoffe bei einer bestimmten Lichttiefe liegen, können die Plankter
bei Nährstoffmangel schwerer als Wasser werden und absinken. Dabei dienen
wasserarme Körner aus Polysacchariden als Ballast. Bei Lichtmangel wird durch
Gasvakuolen, die Stickstoff freigeben, ein Auftrieb erreicht.
Das Schwimmen
Fast alle Plankter sind zur aktiven Bewegung im Wasser fähig. Sowohl Bakterien als auch Phytoplankton schwimmen wenigstens so schnell, daß das Absinken kompensiert wird. Die Schwimmgeschwindigkeiten betragen bei einem 2 µm großem Bakterium ca. 30 µm *s^-1. Rädertierchen, ein Zooplankton, das ca 250 µm groß ist, kann bei fluchtartigen Bewegungen bis zu 50mm*s^-1 schnell werden.
Da die Schwimmbewegungen nicht ausschließlich der Flucht dienen, müssen sie auch koordinierbar sein. Als Möglichkeit hierfür kommen die Veränderung der Schwerkraft, das Licht oder chemische Reaktionen in Frage.
Bei der Orientierung anhand der Schwerkraft kommt es vor allen Dingen auf die negative Geotaxis an. Diese ist auch ohne entsprechende Sinnesorgane möglich, es genügt, wenn der Biomassenschwerpunkt vom geometrischen Mittelpunkt verschoben ist.
Die Chemotaxis ist besonders für diejenigen Organismen wichtig, die sich durch die Diffusion gelöster Stoffe ernähren. Sie ist aber nur für die kleinräumige Orientierung geeignet, da großräumige Konzentrationsunterschiede von Planktern nicht erfaßt werden können.
Die wichtigste Art der Orientierung ist die Phototaxis.
Lichtrezeptoren sind selbst bei den einfachsten Flagellaten zu finden. Sie
dienen nicht nur dem Aufenthalt in einer bevorzugten Wassertiefe, sondern
helfen auch bei der Orientierung periodischer Wanderungen.
Die physikalische Umwelt -Das Wasser
Gelöste Salze im Wasser
Meeresplankter sind gegenüber dem umgebenden
Medium isotonisch, haben also im Mittelmeer ein Salzgehalt von 3,9%. Da das
Meerwasser in seiner Zusammensetzung konstant bleibt, besteht keine
Notwendigkeit zur Osmoregulation. Der osmotische Wert im Organismus folgt dem
des Wertes außerhalb. Das Fehlen der Osmoregulation schließt aber nicht das
Vorhandensein einer Ionenregulation aus. (Siehe 'Sinken und
Schweben')
Die Ernährung der Plankter
Die Photosynthese bei Phytoplankton
Die schon bei den Phytoplanktern kurz angerissene Photosynthese läuft nach dem gleichen Schema (hell / dunkel- Reaktion) ab wie bei terrestrischen Pflanzen.
Einen Unterschied gibt es allerdings in der
Art der Pigmente. Außer in Grünalgen, in denen der Farbstoff Chlorophyll
vorherrscht, gibt es eine beachtliche Vielfalt von Pigmenten. Kieselalgen sind
z.B. gelb- olivbraun, die blaue Farbe der Blaualgen kommt durch den Farbstoff
Phycocyanin. Die mineralischen Nährstoffe der Phytoplankter sind klassisch wie
z.B. Calcium, Magnesium, Kalium.
Die Ernährung von Zooplankton
Wie anfangs schon erwähnt, ist der Modus der Nahrungsaufnahme wichtiger als die Art des Futters. Die Dichte der Futterpartikel ist zu gering, als daß das Plankton einfach Wasser filtriert und sich durch die abgetrennten Partikel ernähren könnte. Es gibt für die Nahrungsaufnahme drei verschiedene Typen:
Die Population der Plankter
Die Dichte des Planktons schwankt in Abhängigkeit von der Verfügbarkeit der Nährstoffe und von der Wasserstabilität. Ein Liter Meerwasser kann mehr als 5000 Millionen Planktonlebewesen (Planktonten) enthalten. Das Meeresplankton vermehrt sich manchmal so stark, daß die Planktonten das Wasser verfärben. Solch ein plötzlicher Populationsanstieg wird Wasserblüte genannt. Dies kann sowohl für die Planktonten als auch für den Menschen gefährlich werden, da die Algen giftige Substanzen (Neurotoxine)erzeugen und es außerdem zu einem Sauerstoffmangel kommt.