Jazz1



Jazz


Jazz, Musik, die urspr nglich seit etwa 1900 von den Nachkommen der Sklaven in den S dstaaten der USA geschaffen wurde. Der Jazz entwickelte sich seitdem vor allem in den USA, nach dem 2. Weltkrieg auch vermehrt in anderen L ndern weiter. Seine Elemente stammten urspr nglich aus der afrikanisch-amerikanischen und europ isch-amerikanischen Musiktradition. Sp ter nahm er auch Elemente anderer (vor allem lateinamerikanischer und asiatischer) Musikkulturen auf.



Eine allgemein g ltige, d. h. von den Anf ngen bis zu den heutigen Formen und f r alle Stile und Musiker zutreffende Definition des Jazz ist nicht m glich. Dazu hat sich der Jazz im Lauf seiner fast hundertj hrigen Geschichte zu sehr ver ndert, zu stark in verschiedene Stilrichtungen aufgespalten. Es gibt daher nur wenige Merkmale, die mit Einschr nkungen als verbindend angesehen werden. Auch sie haben im Lauf der Entwicklung und bei verschiedenen Stilen und Musikern jeweils unterschiedliche Bedeutungen angenommen. Diese Charakteristika sind Improvisation, Swing sowie Tonbildung und Phrasierung. Typisch f r den Jazz ist ferner, dass er meist von individuellen Spielweisen im Rahmen eines kollektiven Stils gepr gt wird: Die Musik wird jeweils von einer Pers nlichkeit entwickelt und auch gespielt, Komposition und Interpretation fallen zusammen. Jeder bedeutende Jazzmusiker ist nach wenigen Takten an seiner Spielweise und Art der Improvisation erkennbar, auch wenn er typisch' f r eine bestimmte Stilrichtung ist.
In der Regel improvisiert der Jazzmusiker innerhalb der Konventionen, die durch die ausge bte Stilrichtung vorgegeben sind. Die Improvisation wird normalerweise durch ein sich wiederholendes Akkordschema begleitet. Der Instrumentalist ahmt den Gesangsstil der schwarzen Musik nach, z. B. durch Glissandi und absichtlich unsauber intonierte T ne, Tonh henver nderungen wie den Blue notes (T ne auf der erniedrigten 7. und 3. Stufe der Durtonleiter und seltener auf der 5. Stufe der Molltonleiter, die f r die gesamte Jazzmelodik und -harmonik charakteristisch sind) und Toneffekte wie Growls (instrumentale Nachahmungen der so genannten Dirty Tones, der schmutzigen T ne') und Wails.
Um ein individuelles Klanggewebe zu erzielen (ein eigenst ndiges Verst ndnis von Rhythmus und Form und einen individuellen Auff hrungsstil), spielt der Musiker einen Rhythmus, der durch das typische geringf gige Vor- und Nachverlagern der T ne, den Off Beat, gekennzeichnet ist. Er verleiht der Musik durch den typischen Swing' eine federnde und entspannte Qualit t. Partituren dienen nur als Richtlinien, die ein gewisses Grundger st f r die Improvisation durch die Soloinstrumente vorgeben.
Die Standardbesetzung einer Jazz-Combo umfasste anfangs, beim New-Orleans-Stil (um 1900 bis etwa 1930), Klavier, Tuba und Banjo als Rhythmusgruppe. Sp ter wurden die Tuba durch einen Bass und das Banjo durch eine Gitarre ersetzt. Um 1920 kam das Schlagzeug hinzu. Kornett oder Trompete, Klarinette und Posaune bildeten die Melodiegruppe. In den Big Bands des Swing der drei iger Jahre waren die Bl ser in folgende Gruppen unterteilt: Saxophone, Posaunen und Trompeten.
Die Jazzimprovisation bedient sich zahlreicher St cke mit h chst unterschiedlichem formalem Aufbau. Zwei formale Muster erscheinen besonders h ufig: Das erste ist die allgemeine Liedform AABA, die in der Regel aus 32 Takten (im Viervierteltakt) besteht, die in vier 8-taktige Abschnitte unterteilt sind. Die zweite vorherrschende Form, die tief in der afrikanischen Volksmusik verwurzelt ist, ist die 12-taktige Bluesform. Im Gegensatz zur 32-taktigen AABA-Form haben Bluessongs ein relativ feststehendes Akkordschema.