2.1 in der Antike
2.2 heute
2.2.1 Sommerspiele
2.2.2. Winterspiele
3 Wissenswertes
3.1 Farbe der Ringe
3.2 Die erste Frau und warum Man(n) nackt kämpfte
3.3 Olympia und Propaganda im dritten Reich
3.4 Skandale
3.5 Berühmte Sportler in der Antike
3.6 Sagen
3.7 Die Paralympics
3.8 Fackellauf
3.9 Friedensvertrag von Olympia
3.10 Frauenkämpfe
3.11 Sportliche Höchstleistungen
3.12 Tabellen
4 Olympia in Athen / Aktuelles
5 Quellen
6 Bilder
1. Die Geschichte der Spiele:
Das moderne Wort ,Sport` ist jedoch nicht griechischen
Ursprungs. Aus dem spätlateinischen deportare (sich vergnügen) abgeleitet,
wanderte es über das Mittelfranzösische in die englische Sprache (to disport),
von wo es im 19. Jahrhundert in seiner heutigen Form zusammen mit dem
Gegenstand, den es bezeichnet, nämlich die Leibesübungen, in die ganze Welt
exportiert wurde. Heute wird dieses Wort als interkultureller Oberbegriff
überall verstanden und darf auch ohne weiteres auf frühere Kulturen bezogen
werden, obwohl dies historisch gesehen inkorrekt ist.
Die Griechen selbst kannten eine Vielzahl von Begriffen im Bedeutungsfeld Sport
und brachten eine eigene Terminologie hervor. Wenn sie beispielsweise vom
Wettkampfsport sprachen, verwendeten sie das Wort Agon. Ursprünglich meinte man
damit eine Versammlung von Männern, insbesondere zu homerischer Zeit.
Der Mensch hat zu allen Zeiten seinen Körper trainiert und geübt. Die Veranlassung dazu ergab sich für ihn bereits in der Urgesellschaft aus der Notwendigkeit, durch Sammeln, Fischen und Jagen seinen Lebensunterhalt zu erwerben. Zugleich waren Körperübungen aber auch ein Ausdruck der Freude des gesunden Menschen an Sport und Spiel, darüber hinaus wurden sie später eine wichtige Vorbereitung zur Schulung für das Waffenhandwerk und den Kampf. Daher verwundert es nicht weiter, daß wir schon in vor- und frühgeschichtlicher Zeit bei allen Völkern, von denen wir durch Funde, Ausgrabungen oder literarische Überlieferungen Kenntnis haben, seien es nun die Agypter, die Babylonier, die Perser, die Inder oder die Chinesen, einer bewußten Körpererziehung begegnen.
Die Olympischen Spiele sind seit dem Jahre 776 v. Chr. mit dem Beginn der schriftlichen Aufzeichnung der Namen der Sieger, urkundlich belegt. Aus diesem ersten Jahr ist jedoch nur der Name des Gewinners Koroibos, einem Koch aus Elis bekannt. Er gewann den Stadionlauf, der über die traditionelle Strecke von 192 m führte. Statt der vielen verschiedenen Jahreslisten der griechischen Staaten, wurde von einigen Historikern der vierjährige Zyklus der Festspiele (Panegyris) auch als anerkanntes chronologisches Bezugssystem verwandt..
Im Zusammenhang hiermit sind die Untersuchungen aufschlußreich, die der englische Althistoriker GeorgeThomson angestellt hat. Er geht davon aus, daß die Olympischen Spiele abwechselnd in alternierenden Intervallen von neunundvierzig und fünfzig Mondmonaten am Vollmondtag stattfanden. Sie fielen deshalb nicht immer in den gleichen Monat, sondern abwechselnd in den Apollonios, den achten Monat nach der Wintersonnenwende, und in den ihm folgenden Parthenios. Da ferner der olympische Siegespreis lange Zeit ein Kranz aus einem Zweig der in den Einhegungen wachsenden heiligen Ölbäume war, vermutet Thomson, daß der ursprüngliche Kern des olympischen Festes eine Einweihungszeremonie gewesen ist, die mit der Obsternte verbunden war.
Schon bald galten die Olympischen Spiele als das Ereignis des Jahres, das schnell nicht mehr regional begrenzt war, sondern das auch Athleten und Zuschauer aus den Entferntesten Regionen Griechenlands anzog. Olympia war regelrecht eine Pilgerstadt geworden, zu der, trotz der mühevollen Reise zu Land und zu Wasser und der hochsommerlichen Temperaturen, alle vier Jahre Tausende von Zuschauern und Sportlern aus der ganzen griechischen Welt in den Nordwesten der Peloponnes kamen, um ihre Favoriten zu unterstützen oder sich einfach an den spannenden Wettkämpfen der besten Athleten zu erfreuen, meist ausgerüstet mit eigenen Zelten, womit sie die Umgebung des heiligen Haines in ein richtiges Zeltlager verwandelt haben müssen. Man sieht, daß auch damals schon die Popularität der Spiele durchaus mit der heutigen zu vergleichen war, so auch der Ehrgeiz - denn ein Sieg galt und gilt auch noch heute viel.
Wer jetzt denkt, die antiken Olympischen Spiele seien ein einziges Fest der Freude gewesen, der könnte einen etwas falschen Eindruck bekommen. Von viel Betrug , List, üblen Machenschaften, Gewalt und Unrecht ist in den alten Sagen die Rede, so war es durchaus üblich, einen Athleten der Stadt einfach wegzukaufen. Offiziell startete er dann nicht für seine eigentliche Heimatstadt, sondern für die, die am meisten bot und hinterher den Ruhm einstecken konnte. Das war natürlich auch nicht der Sinn der Spiele.
Die Spiele dauerten damals nur einen Tag. Sie bestanden auch nur aus einem Stadionlauf, was etwa 192 Metern entspricht. Jedoch wurde um 350 v. Chr. das Stadion angelegt mit einem rechteckigen Wettkampfplatz und sanft ansteigenden Erdwällen für das Publikum. 40 000 Zuschauer fasste die Wettkampfstätte. Südlich des Stadions lag der Hippodrom, der Austragungsort für die Pferdesportdisziplinen
Da nun mehr Platz und sogar ein eigener Wettkampfplatz angelegt war. Konnten im Laufe der Zeit immer mehr Disziplinen dazukommen. Deswegen wurden die Spiele 472 v. Chr. auf vermutlich sechs Tage verlängert. Später kamen auch die bekannten antiken olympischen Disziplinen, wie etwa Springen, Speer- und Diskuswerfen sowie das Ringen, noch etwas später auch das Wagen-
rennen, welches als die "Königsdisziplin" galt, hinzu.
Teilnehmen durfte nur, wer Grieche und ein Mann war.
Die Organisation der
Spiele
Seitdem der Streit zwischen Eleern und Pisaten um die Ausrichtung der
Olympischen Spiele 570 v. Chr. zugunsten von Elis entschieden war, kamen die
Wettkampfrichter der Olympischen Spiele, Hellanodiken ("Griechenrichter")
genannt, ausschließlich aus Elis. Die Hellanodiken prüften die Teilnahmeberechtigung
der Athleten, überwachten das Training in Olympia und natürlich die Wettkämpfe.
Die Zuteilung der Sportler (und Pferde) in Altersklassen - es gab ja keine
Geburtsnachweise - nahmen sie nach Augenschein vor. Bei Regelverstößen hatten
sie das Recht, körperliche Züchtigung anzuordnen. Auch Frühstartern in den
Laufdisziplinen drohte diese Bestrafung, die durch die "Peitschenträger"
vollzogen wurde.
Eine große Rolle innerhalb des Festes nahmen die kultischen
Handlungen ein. Der sportliche Wettkampf war untrennbar mit dem sakralen
Element verbunden. Die heiligen Spiele fanden zu Ehren des Gottes Zeus statt.
Das wird auch aus dem Programm der Spiele deutlich. Für den Beginn des 5.
Jahrhunderts v. Chr. wird folgender Ablauf angenommen:
Programm der Olympischen Spiele
1. Tag |
Eid der Wettkämpfer und Trainer vor der Statue des Zeus, Einteilung der Wettkämpfer und Pferde in Altersklassen, Wettkampf der Trompeter und Herolde |
2. Tag |
Wettbewerbe der Knaben und Jugendlichen |
3. Tag |
hippische Bewerbe (vormittags), Fünfkampf (nachmittags), Totenopfer für Achilleus und Pelops (abends) |
4. Tag |
Prozession und Opfer für Zeus, Festmahl im Prytaneion (Vollmondtag) |
5. Tag |
Laufwettbewerbe (vormittags), Kampfsportarten (Ringkampf, Faustkampf, Pankration) , Waffenlauf (nachmittags) |
6. Tag |
Siegerehrung vor dem Zeustempel (morgens), Bewirtung der Sieger im Prytaneion (abends) |
Siegerehrung der Olympioniken
Am letzten Tag bekränzte man die Sieger mit Zweigen vom heiligen Ölbaum. Jeder Sieger durfte sein eigenes Standbild im heiligen Hain von Olympia errichten.
Olympioniken (Sieger) waren lebenslang von Steuern befreit und wurden vom Staat verpflegt. Außerdem erhielten sie Ehrenplätze im Theater, und erhielten Sach- und Geldspenden. Im Krieg durften Olympioniken an der Seite ihres Königs, in vorderster Front, kämpfen.
Die Zerstörungsgeschichte und das Ende der Olympischen Spiele:
Nach tausend Jahren und 293 Olympiaden kamen die Römern nach Griechenland und die Olympischen Spiele verloren immer mehr an Bedeutung. Römische Kaiser nützten ihre Machtstellung und Olympia blieb deren Willkür unterliefert. Die Kaiser selbst oder deren Gesandte nahmen an den Spielen teil, veränderten die Spielregeln und fanden neue Disziplinen. (zB: blutige Kämpfe von wilden Stieren und Sklaven). Sie stellten ihre Standbilder neben der Zeusstatue im Zeustempel auf und plünderten die Schätze des olympischen Heiligtums.
Im Laufe des 4. Jahrhunderts wurde das Christentum zur
Staatsreligion im römischen Reich und 394 n. Chr. verbot Kaiser Theodosius die
Olympischen Spiele und alle anderen heidnischen Kulte. 423 n. Chr. ließ er dann
die Tempel verbrennen.
Nach Erdbeben und Überschwemmungen verschwand Olympia schließlich unter einer
sechs bis acht Meter dicken Lehmschicht. Seit Ende des 19. Jahrhunderts versuchen
Altertumsforscher die Kultstätte wieder auszugraben.
Die Wiederbelebung der Olympischen Spiele:
Als die ersten Ausgrabungen im 19. Jahrhundert in Olympia stattfanden, wurde die Idee der Olympischen Spiele und der Wunsch nach internationalen sportlichen Wettkämpfen wieder erweckt. Dem nahm sich der Franzose Pierre Baron du Coubertin (1863-1937) an. Über 10 Jahre hatte er sich bemüht , mit Vorträgen, Studienreisen und zahlreichen Veröffentlichungen, seine Ideen vom sauberen, sportlichen Wettkampf der Jugend aller Nationen, zu verbreiten und zu verwirklichen, bis am 13. Juni 1894 das Internationale Olympische Komitee (IOK) gegründet wurde. Anfangs gehörten zu ihm Schweden, Griechenland, Rußland, Frankreich, Deutschland und Böhmen. Mittlerweile sind aber fast alle Staaten der Erde dem IOC beigetreten.
Zwei Jahre später, also 1896 n. Chr., 15 Jahrhunderte nach dem Ende der Antiken Spiele, fanden schließlich die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit in Athen statt. Das IOK, unter dem Vorsitz von Coubertin, erließ neue Regeln, in denen festgelegt wurde, daß niemand aus politischen, rassistischen oder religiösen Gründen ausgeschlossen werden dürfe. Ausgeschlossen ist nur wer Profisportler ist, denn nach dem Regelwerk ist es nur Amateuren gestattet teilzunehmen. So soll erreicht werden, daß der Sport und nicht das Geld im Mittelpunkt steht.
Nach dem großen Erfolg der Sommerspiele wurden 1924 auch die Olympischen Winterspiele neu eingeführt, die bis Albertville 1992 noch im selben Jahr wie die Sommerspiele stattfanden, sich jetzt aber alle 2 Jahre mit ihnen abwechseln.
Das Regelwerk ist identisch und auch die Olympische Flagge mit den fünf ineinander verschlungenen Ringen steht sowohl für den Sommer als auch für den Winter.
Seit 1896 finden die Olympischen Spiele nach einem vorgeschriebenem Programm statt. Begonnen wird mit der Eröffnungsfeier, bei der sich die Länder vorstellen, die Olympiafahne gehißt wird und das Olympische Feuer für die Dauer der Spiele entzündet wird. Hierfür wird traditionell eine Fackel mit dem Feuer, durch Sonnenstrahlen (Sonnenspiegel) im Hain von Olympia entzündet, von Fackelträgern aus Griechenland zum jeweiligen Olympiaort getragen und dort damit bei der Eröffnung der Spiele das olympische Feuer entzündet7. Auch ist es Pflicht, daß jeder der Teilnehmer den Olympischen Eid zu leisten hat, in dem er schwört, fair zu kämpfen und die Regeln zu beachten. Dieser Eid wird stellvertretend für alle Sportler vor Beginn der Spiele von einer Person geleistet.
Am Ende der Spiele findet ebenfalls eine große Feier statt.
Am Ostersonntag des Jahres 1896 (5. April) begannen in Athen die elftägigen Wettkämpfe. Austragungsort war das nach antikem Vorbild errichtete Stadion, das vom griechischen Millionär Georg Avaroff gestiftet worden war. 295 Athleten aus 13 Ländern ermittelten 42 Olympiasieger. Wie in der Antike nahmen bei den Wettkämpfen nur Männer teil. Erfolgreichste Nation wurden die USA (11 Olympiasiege) vor Griechenland (10) und Deutschland (7). Erfolgreichster Sportler war der deutsche Turner Carl Schuhmann mit vier ersten und einem dritten Platz.
Seit 108 Jahren werden nun wieder Olympische Spiele ausgetragen - eine kurze Zeitspanne im Vergleich mit den antiken Spielen. Doch die Olympische Bewegung der Moderne hat in diesem Jahrhundert eine Reihe schwerer Prüfungen (kriegsbedingter Ausfall von Spielen, Missbrauch durch die Nazis, Kalter Krieg mit Boykotten, Professionalisierung des Sports) überstanden, so dass man optimistisch auf ihre Fortdauer hoffen kann - wenn die olympische Idee und die Wurzeln der Bewegung nicht in Vergessenheit geraten.
2. Die Disziplinen
2.1 In der Antike
Die Disziplinen
Die Disziplinen des Wettkampfsports wurden von den Griechen in zwei Gruppen eingeteilt:
Die gymnischen (gr. gymnos = nackt) , das waren Leichtathletik und Kampfsport und die hippischen (gr. hippos = Pferd) ( Pferde- und Wagenrennen) Sportarten .
Die gymnischen Sportarten fanden bei den Agonen (den griechischen Wettkampfspielen) im Stadion statt, die hippischen im Hippodrom.
Gymnische Disziplinen
Stadionlauf:
Nach antiker Überlieferung war die Kurzstrecke von 192 m unter den Laufdisziplinen der
älteste Wettbewerb der Spiele von Olympia; seit 776 v. Chr. sollen sich
Sportler um das Prädikat des schnellsten Läufers bemüht haben. Die Laufstrecke
maß die Länge eines Stadions (Der Begriff Stadion steht sowohl für die Wettkampfstätte
als auch für ein Längenmaß von 600 Fuß. Das olympische Stadion betrug 192
Meter.)
Doppellauf (gr. diaulos):
Zu den 14. Olympien 724 v. Chr. soll der Laufwettbewerb über die zweifache Strecke des Stadions eingeführt worden sein. Da das antike Stadion keine Rundbahnen hatte, nimmt man an, dass am Ende jeder Laufbahn Holzpfosten standen, die den Läufern als Wendemarke dienten.
Langlauf (gr. dolichos):
Beim Langstreckenbewerb soll eine Strecke von 20 Stadien gelaufen worden sein, was ca. 3,8 Kilometern entspricht.
Übrigens: Der heutige Marathonlauf war natürlich keine Sportdisziplin der Antike. Er wurde erst 1896 mit den Olympischen Spielen der Neuzeit aus der Taufe gehoben. Die Idee dazu basierte auf der Legende vom Botenläufer, der 490 v. Chr. den Athenern den Sieg über die Perser in der Schlacht von Marathon meldete und danach tot zusammenbrach.
Waffenlauf:
Diese aus der militärischen Sphäre stammende Disziplin wurde 520 v. Chr. in Olympia eingeführt. Ursprünglich hatten die Athleten in der vollen Rüstung eines Hopliten, eines griechischen Schwerbewaffneten, d. h. mit Helm, Beinschienen, Speer und Schild einen Lauf über die doppelte Stadionlänge zu bestreiten, später verzichtete man auf Beinschienen und Speer, sonst waren sie nackt.
Ringen:
Seit 708 v. Chr. soll der Ringkampf Bestandteil des
olympischen Programms gewesen sein. Da es keine Gewichtsklassen gab, waren
schwergewichtige Athleten im Vorteilt. Die Kämpfe endeten mit dem dreimaligen
Bodenkontakt eines der Ringer.
Übrigens: Da Griffe an allen Körperbereichen erlaubt waren, entspricht
das antike Ringen dem heutigen Freistilringen eher als der modernen Disziplin
des griechisch-römischen Ringens, bei dem nur der Griffansatz oberhalb der
Gürtellinie zulässig ist!
Faustkampf (gr. pygme):
Das Boxen war seit 688 v. Chr. olympische Disziplin. Die Kämpfer umwickelten ihre Hände mit Lederriemen, die die Wirkung der Schläge verstärken sollten. Der Kampf endete mit der Kampfunfähigkeit oder der Aufgabe eines der Kontrahenten. Nicht selten führten die Kämpfe zu Verletzungen bis zur Unkenntlichkeit, bisweilen hatten sie auch einen tödlichen Ausgang. Durch eine Grabinschrift ist der Todesfall des Boxers Agathos Daimon überliefert, der 35-jährig im Kampf um den Olympiasieg starb.
Pankration:
Bei dieser Mischung aus Faust- und Ringkampf war außer Beißen und Kratzen fast alles erlaubt. Entsprechend brutal verliefen die Kämpfe dieser 648 v. Chr. in Olympia eingeführten Disziplin. Übliche Kampfpraktiken waren Schläge, Tritte, Würfe, Luftabdrücken und Gelenkeverdrehen. Der Kampf wurde solange ausgetragen bis einer der Gegner seine Aufgabe signalisierte.
Fünfkampf (gr. pentathlon):
Der antike Mehrkampf vereinigte die Disziplinen
Diskuswerfen, Weitsprung, Speerwurf, Laufen und Ringkampf. 708 v. Chr. soll er
erstmals in Olympia ausgetragen worden sein. Im Gegensatz zu heute standen
Diskus- und Speerwurf sowie der Weitsprung nicht als Einzeldisziplinen auf dem
olympischen Programm.
Beim Diskuswerfen fanden ca. 5 kg schwere Scheiben aus Bronze, Eisen, Blei oder
auch Stein Verwendung. Die Weitspringer nutzten Sprunggewichte in jeder Hand.
Der Sprung erfolgte wahrscheinlich in fünf aufeinander folgenden Sätzen aus dem
Stand. Die Technik des Speerwurfs unterscheidet sich von der modernen Sportart dadurch,
dass der antike Athlet das Wurfgeschoss unter Nutzung einer Lederriemenschlaufe
in die Weite katapultierte. Die Disziplin des Laufens wurde wahrscheinlich über
die Distanz eines Stadions ausgetragen. Das Ringen im Rahmen des Fünfkampfs
unterschied sich vom Einzelwettbewerb durch die Statur der Mehrkämpfer, die
gewiss nicht so schwergewichtig waren wie die Spezialisten.
Der Fünfkampf wurde wohl in der Reihenfolge der hier erfolgten Darstellung
bestritten. Der Sieger wurde wahrscheinlich nicht nach einem Punktesystem - wie
es für heutige Mehrkampfsportarten üblich ist - ermittelt, sondern in einem
fortgesetzten Ausscheidungsverfahren oder nach dem Prinzip des dreifachen
relativen Sieges, d.h. derjenige hatte gesiegt, der drei Disziplinen gewonnen hatte.
Hippische Disziplinen
Eine Attraktion der Olympischen Spiele waren die hippischen Wettbewerbe.
Wagenrennen:
Die älteste Pferdesportdisziplin Olympias soll das 680 v. Chr. eingeführte vierspännige Wagenrennen gewesen sein; manche Forscher halten es jedoch für wahrscheinlicher, dass das Rennen mit dem traditionelle Zweigespann (laut Überlieferung erst seit 408 v. Chr.) früher eingeführt worden ist.
Pferderennen:
648 v. Chr. soll das erste Pferderennen ausgetragen worden sein.
Über die Jahrhundert wurde das olympische Programm um eine Reihe von hippischen Wettbewerben erweitert: Zweigespann von Maultieren, Stutenrennen, Viergespann von Fohlen, Zweigespann von Fohlen, Fohlenrennen. Schon diese Programmausdehnung ist ein Indiz für die außerordentliche Beliebtheit des Pferdesports bei Publikum und Teilnehmern.
Die Pferde wurden mit Peitschen und Nagelstöcken zu extremen
Leistungen getrieben.
Übrigens: Da der Pferdesport mit
hohen Kosten verbunden war, konnten sich nur Angehörige reicher und aristokratischer
Familien an den Wettbewerben beteiligen. Als Teilnehmer galten nicht die
Wagenlenker oder Reiter, sondern die Besitzer der Pferde. Auf diese Weise
konnten auch Frauen Olympiasiege erringen. (Sonst waren Frauen von der
Teilnahme an olympischen Wettbewerben ausgeschlossen).
Knabenwettkämpfe
632 v.Chr. waren erstmalig Knaben am Start. Die Grenze zwischen Knaben und
Männern lag beim 18. Lebensjahr und wurden vor den Wettkämpfen der Männer
durchgeführt.
Anfangs beinhalteten sie nur den einfachen Stadionlauf und das Ringen, 616
v.Chr. wurde der Faustkampf und 200 v.Chr. das Pankration hinzugefügt, später
gehörte auch das Wettreiten dazu.
2.2 Heute
2.2.1 Sommerspiele
Badminton
Regeln:
Badminton ist ähnlich dem Tennis
Spielgerät
Schläger mit einem Gewicht von 85 bis 110 g und ein bis 5,5 g schwerer
Federball. Spielfeld
13,40 m lang und 6,10 m breit (Einzel 5,18 m) / das Netz hängt 1,55 m hoch.
Spieler
Einzel oder Doppel
Spieldauer
Es wird auf zwei Gewinnsätze gespielt. Ein dritter Satz entscheidet bei
Gleichstand. Im Herren-Einzel und Doppel geht ein Satz auf 15 Punkte
(Damen-Einzel 11 Punkte).
Geschichte:
500 v.Chr. - In China entsteht ein Federballspiel namens Ti
Jian Zi.
Modernere Version entwickelte
sich aus dem altindischen Spiel 'poona'
1873 - Auf dem Landsitz Badminton des Duke of Beaufort in Gloucestershire entsteht der
Name dieser Sportart - 'that game at Badminton'
Bis 1887 - Es gelten die 'poona'- Regeln
Seit 1895 - Seitdem wird nach den Regeln der Badminton Association (of England) gespielt
1899 - Erste Herren-Meisterschaft ('All-England Championchips')
1900 - Erstmals Frauen-Turnier
Baseball
Regeln:
Gespielt wird nach den Regeln der IBF
Spielgerät
Holz- oder Aluminiumschläger, sowie einem Gummi überzogenen Korkball
(Umfang 22,86 cm, 142-149 g schwer)
Spielfeld
Ist in verschiedene Zonen eingeteilt, dem Außenfeld, dem Innenfeld (Quadrat mit 27,4 m Seitenlänge) und vier Malen, die als Bases bezeichnet werden.
Spieler
Eine Mannschaft setzt sich aus neun Spielern zusammen. Für das angreifende Team
ist der Schläger (Batter) auf dem Feld. Die Defense besteht aus vier Innen-,
drei Außenfeldspielern, dem Pitcher (Werfer), und dem Catcher (Fänger).
Entfernung zwischen Pitcher und Batter: 18,45 m.
Der Pitcher versucht so viele Batter wie möglich 'out' zu setzen,
damit die Offense keine Punkte erzielen kann. Schafft der Batter aber einen
gelungen Schlag, versucht er die erste Base zu erreichen, bevor die Defense den
Ball sichern kann. Eine komplette Umrundung des Innenfeldes ist ein 'Home
run'. Jeder Spieler, der durch den 'Home run' die 'Home
Plate' erreicht, bringt seinem Team jeweils einen Punkt. Gewinner ist das
Team mit den meisten Punkten. Bei Remis wird automatisch um ein
'Inning' (Durchgang) verlängert.
Spieldauer
Neun Durchgänge ('Innings'). Jedes Team kommt pro 'Inning'
einmal auf die offensive und defensive Position. Das offensiv Recht wechselt,
wenn drei Spieler der angreifenden Mannschaft 'out' sind.
Geschichte:
1845 - Geburtsstunde des Baseballs. Als Mitglied des New Yorker Knickerbocker Clubs
entwickelte Alexander J. Cartwright Regeln, die noch heute die Basis des Baseballs
sind
1858 - Gründung des amerikanischen Verbandes
1869 - Erster Berufsspielerklub, die Cincinnati Red Stockings
1904 - St. Louis: Erstmals 'Olympische Vorführung'
1912 - Stockholm: 'Olympische Vorführung'
1936 - Berlin: Offizieller Demonstrationssport
1952, 1956, 1964, 1984 und 1988 - Baseball gehört zum Beiprogramm der olympischen
Sommerspiele
1992 - Barcelona: Kuba gewinnt das erste Olympia-Gold
Basketball
Regeln:
Spielgerät
Der Korb (Durchmesser 45 cm) hängt in einer Höhe von 3,05 m.
Spielfeld
26 x 14 m, wobei es eine Freiwurfzone und eine Drei-Punkte-Zone (6,25-m
Korbentfernung) gibt.
Spieler
Zwölf, gleichzeitig dürfen sich aber nur fünf auf dem Spielfeld befinden.
Nach 5 persönlichen Fouls scheidet ein Spieler aus. Fouls werden mit Freiwürfen
bestraft. Zwei Freiwürfe erhält der gefoulte Spieler automatisch ab dem achten
Team-Foul. Innerhalb von 30 Sekunden muss die ballführende Mannschaft ihren
Angriff abgeschlossen haben, ansonsten wechselt der Ballbesitz.
Jeder Korbtreffer bringt zwei Punkte, Würfe außerhalb der 6,25-m-Zone drei
Punkte, Freiwurf einen Punkt. Bei Gleichstand folgt eine Verlängerung von
jeweils fünf Minuten, bis eine Mannschaft mindestens mit einem Punkt Vorsprung
gewonnen hat.
Spieldauer
2 x 20 Minuten (effektive Spielzeit). Pro Halbzeit sind zwei Auszeiten (je
1 Minute) für jedes Team erlaubt.
Geschichte:
Der Ursprung des Basketball geht bis auf die Inkas, Azteken und Mayas zurück.
1891 - Der Kanadier Dr. James A. Naismith erfindet für Studenten der International YMCA
Training School in Springfield, Massachusetts ein Indoor-Ballspiel. Gespielt wird
damals noch ohne Körperkontakt und auf zwei Pfirsichkörben. Diesem Spiel gab er
den Namen Basketball, was von ('basket' = Korb) kommt
20. Januar 1892 - Erstes offizielles Spiel in der International YMCA Training School
1904 - St. Louis: Aufnahme ins Olympische Programm (es traten nur US Teams an)
1924 und 1928 - Im Olympischen Beiprogramm, danach entwickelte sich Basketball zu einer
der populärsten Sportarten
1935 - Erste Europameisterschaften Männer
1936 - Berlin: Von da an offizieller Bestandteil der Olympischen Spiele
1938 - Erste Europameisterschaften Frauen
1950 - Weltmeisterschaften Männer
1953 - Weltmeisterschaften Frauen
1976 - Frauen-Basketball wird Olympisch
1992 - Das Dream Team I sorgt für einen Höhepunkt in Barcelona, erstmals sind die NBA-
Topstars (u.a. Michael Jordan, Magic Johnson) dabei.
Bogenschiessen
Regeln:
Wettkampfgerät
Geschwungener Reflexbogen (Länge 1,70 m, Gewicht 2,5 bis 5 kg). Das
Material besteht aus Carbon und verleimten Kunststoffschichten. Die Sehne ist
aus Chemiefaser. Die Pfeile mit Aluminiumschäften (Geschosse) sind zwischen 20
und 28 g schwer und zwischen 65 und 72 cm lang.
Athleten
Einzel und Mannschaft (drei Athleten). In Atlanta wird erstmals nur noch
auf Scheiben geschossen, die in einer Entfernung von 70 m positioniert sind.
Der Wettkampf findet an einem Tag statt (Männern und Frauen). Durch eine
Plazierungsrunde mit 72 Pfeilen auf eine Scheibe werden die Teilnehmer für die
Finalrunden ermittelt. Höchstpunktzahl beträgt 720 Ringe (Zehnerringscheibe).
Geschichte:
Die Legende besagt, dass Herkules als Gründer der Olympischen Spiele der Antike selbst Bogenschütze war.
1878 - USA: J. Maurice und William H. Thompson (1848-1918) gründen die National
Archery Association. Zur damaligen Zeit war es Soldaten der ehemaligen Südstaaten
verboten, Feuerwaffen zu besitzen. 1904 wurde William H. Thompson Olympia-
Dritter.
Jahrhundertwende - Stark verbreitet in Europa (Großbritannien, Frankreich und den Benelux-
Staaten)
1900 bis 1920 - Olympische Disziplin bei den Spielen in Paris, St. Louis, London und
Antwerpen
1972 - München: Bogenschießen kehrt nach über fünfzig Jahren auf die Olympische Bühne
zurück. Dies ist vor allem der Britin Inger Frith zu verdanken (1961 bis 1977 FITA
Präsidentin)
1988 - Seoul: Es werden zusätzlich Mannschaftswettbewerbe ins Programm aufgenommen
Boxen
Regeln:
Ausrüstung
Handschuhe (bis 67 kg acht Unzen, darüber zehn Unzen), Mund-, Tief- und
Kopfschutz.
Wettkampfstätte
Quadratischer Boxring mit Seitenlängen zwischen 4,90 und 6,10 m. Seit Atlanta
finden die Kämpfe nur noch in einem Ring statt.
Athleten
Geboxt wird in verschiedenen Gewichtsklassen, daher werden die Athleten auch
täglich gewogen. Bei Übergewicht wird der Boxer vom Turnier ausgeschlossen.
Ein Ringrichter leitet und überwacht den Kampf. Sämtliche Kampfaktionen werden
von den am Ring sitzenden fünf Punktrichtern bewertet. Schläge unterhalb des
Gürtels sind ungültig. Per Computer müssen die Punktrichter ihre Wertungen
abgeben. Anerkannt werden nur Treffer, bei denen mindestens drei Richter
gleichzeitig werten. Höchstwertung pro Runde 20 Punkte. Außer dem Sieg nach
Punkten gibt es noch Knockout (K.o.), den Sieg durch Disqualifikation oder den
RSC (Referee Stops Contest/Ringrichter stoppt den Kampf). Mit 34 Jahren wurde
eine obere Altersgrenze festgelegt.
Kampfdauer
Letztmalig wurde bei den Olympischen Spielen in Atlanta nach der 3 x 3
Minuten Regel geboxt. Ab 1997 wird die Rundenzahl auf fünf erhöht und die
Kampfzeit auf 2 Minuten je Runde verkürzt.
Geschichte:
3000 v.Chr. - Agypten: Nachweislich erste Faustkämpfe
900 v.Chr. - Weitere Verbreitung des Faustkampfes im ägäischen Raum
688 v.Chr. - Spiele der 23. Olympiade: erstmals Faustkampf in Olympia
1512 - Albrecht Dürer gibt ein Fechthandbuch heraus, in dem auch entsprechende
Faustkampftechniken dargestellt werden
1719 - London: James Figg erringt den Faustkampftitel eines 'Meisters von England'
1720 - James Figg begründet die erste Boxschule
1743 - Jack Broughton veröffentlicht die ersten Regeln ('London Prize Rules'). Wichtigste
Neuerung ist die Einführung von Boxhandschuhen, die Verletzungen mindern sollen
1810 - Copthall Common, Essex: Erster Kampf um eine Weltmeisterschaft. Sieger ist der
farbige Amerikaner Tom Molineaux
1867 - Vorstellung eines neuen Regelwerks von John Sholto Douglas zusammen mit John
Graham Chambers. Es handelt sich dabei um die 'Queensberry Rules'. Diese Regeln
sind bis heute die Basis des Boxsports. Festgelegt wurden unter anderem das Tragen
von Boxhandschuhen, die Rundendauer (3 Minuten) und das Auszählen bis zehn bei
Niederschlägen
1904 - St. Louis: Olympisches Debüt
1912 - Stockholm: Nicht im Olympischen Programm
1920 - Antwerpen: Gründung der Fédération Internationale de Boxe Amateur (FIBA)
1926 - Einführung einheitlicher Rundenzeiten (3 x 3 Minuten)
1930 bis 1931 - Max Schmeling Profi-Weltmeister im Schwergewicht
1931 - Erstmals neutrale Kampfrichter
1946 - London: Neugründung des Weltverbandes (AIBA)
1950 - Einführung neuer Klassen und des Abbruchs beim dritten Niederschlag innerhalb einer
Runde
1972 - München: Trefferfläche der Boxhandschuhe ist zum ersten Mal weiß abgesetzt
1984 - Los Angeles: Erstmals Kämpfe mit dem obligatorischen Kopfschutz
1994 - Einführung des Frauenboxens
Fechten
Regeln:
Ausrüstung
Reine Stoßwaffen: Florett und Degen (auch für Frauen).
Gewicht: Florett 500 g, Degen 770 g. Maße: beide 1,10 m.
Hieb-und Stoßwaffe: Säbel, 1,05 m lang und 500 g schwer.
Drahtgittermaske, Fechtanzug aus weißem, widerstandsfähigen Stoff. Seit
01.Oktober 1995 ist beim Maskenlatz eine Durchstoßfestigkeit von 1600 Newton
Vorschrift. Im Florettfechten sind bruchfeste Maraginklingen Pflicht. Bei
Fechtanzügen und Unterziehweste sind 800 N üblich.
Athlet
Trefferfläche beim Florett ist der Oberkörper ohne Kopf und Arme, beim
Degen der ganze Körper. Treffer wurden beim Florett 1955 und beim Degen 1935
erstmals elektrisch bzw. elektromagnetisch angezeigt. Deshalb trägt man über
dem Fechtanzug eine stromführende Brokatweste. Trefferfläche beim Säbel ist
Oberkörper mit Kopf und Armen. 1992 in Barcelona erstmals elektronische
Anzeige.
Kampffeld
eine 24 m (Degen, Säbel) bzw. 23 m (Florett) lange nichtleitende Matte aus
Kupfergeflecht.
Geschichte:
Fechten ist eine der ältesten Zweikampfsportarten der Welt.
1410 - Erstes Lehrbuch in Italien herausgegeben. Die italienische Fechtweise wurde durch
Salvator Fabris (1544-1617) aus Padua eingeführt. Er gab unter anderem das Werk
'Scientia e pratica d'arme' heraus
16. Jhrd. - Unter Einfluß des Mailänder Fechtmeisters Camillo Agrippa wird das Schwert vom
Degen abgelöst
1570 - Der Franzosen Henri Saint Didier formuliert die entscheidenden, bis heute gültigen
Fachbegriffe
17. Jhrd. - Wilhelm Kreußler (1618-1673 Fechtmeister) legt den Grundstock für die
'Deutsche Stoßfechtschule'
19. Jhrd. - Der Mailänder Maestro Radaelli gründet das auf Hieb und Stoß beruhende
Säbelfechten
1896 - die ersten Meisterschaften in Deutschland.
Pierre de Coubertin, der Begründer der Olympischen Bewegung, war ein Fechter,
ebenso Dr. Willibald Gebhardt, der 1895 in Deutschland ein Komitee für die
Beteiligung an den Olympischen Spielen in Athen gründete
1896 / 1900 - Bei Olympischen Spielen sind neben Amateuren auch Fechtmeister zugelassen
1924 - Frauen werden erstmals zugelassen
1996 - erstmals Frauen-Degen olympisch
Fussball
Regeln:
Spielfeld
zwischen 90 und 120 m lang und zwischen 45 und 90 m breit. Die Tore sind
7,32 m Breit und 2,44 m hoch. Die Torpfosten dürfen nicht mehr als 12 cm breit
und tief sein. Es gibt einen rechtwinkligen Strafraum um die Tore (16,5 m ins
Spielfeld).
Spielgerät
Mit Luft gefüllter Lederball. Umfang: 68 bis 71 cm / Gewicht: 396 bis 453 g
Spieler
Jede Mannschaft besteht aus 10 Feldspielern und einem Torwart. Pro Spiel
können 3 Auswechselspieler eingesetzt werden.
Geleitet wird das Spiel durch einen Schiedsrichter, der von Linienrichtern
unterstützt wird. Für grobe Verstöße wie Fouls, Handspiel oder Meckern gibt es
gelbe Karten als Verwarnung.
Bei erneutem Verstoß erhält der Spieler die rote Karte, was einen Platzverweis
bedeutet. Der Spieler wird hiermit zusätzlich für mindestens ein Spiel
gesperrt.
Spielzeit
2 x 45 min. Bei unentschieden wird um 2 x 15 min. verlängert. Es gilt die
Golden Goal- Regel. Wenn in der Verlängerung ein Tor fällt, ist das Spiel
sofort beendet. Fällt auch innerhalb der Verlängerung kein Tor, entscheidet ein
Elfmeterschießen.
Geschichte:
Bereits vor 4000 Jahren fanden in China fußballähnliche
Spiele statt.
Im antiken Rom gab es das römische 'follis' mit einem großen Ball und
'harpastum' mit
einem kleinen Ball.
Im Mittelalter gab es in Florenz das Spiel 'calcio'.
1174 - Erste urkundliche Erwähnung in England
1855 - Erste Vereinsgründung in Sheffield
1863 - Gründung der Football Association
1871 - Gründung der Rugby Football Associaton
1872 - Erstes Länderspiel zwischen England und Schottland
1883 - Gründung des 'International Board', um einheitliche Regelungen einzuführen
1877 - Einführung des Feldverweises nach schweren Fouls
1891 - Einführung des Elfmeters
1900 - Erstmals bei Olympischen Spielen
1903 - Erste Deutsche Meisterschaft, gewonnen vom VfB Leipzig
1904 - Gründung des Internationalen Fußball-Verbandes (FIFA)
1913 - Gründung der U.S. Soccer Federation
1927 - Erstmals Übertragung einer Fußball-Rundfunkreportage durch BBC
1964 - FIFA beschloß, keine Spieler zuzulassen, die an einer WM teilgenommen hatten
1984 - Profis wurden für das Olympia-Turnier zugelassen, oberste Altersgrenze 23 Jahre
Gewichtheben
Regeln:
Olympischer Zweikampf, wird in der Reihenfolge Reißen und Stoßen ausgetragen. Medaillen nur für den Zweikampf. Falls zwei Athleten das gleiche Gewicht schaffen, so bekommt der leichtere den besseren Platz. Das Körpergewicht wird vor dem Kampf ermittelt. Beim Reißen muss die Hantel durch Zugbewegung vom Boden nach oben gehoben werden. Beim Stoßen wird zuerst die Hantel zur Brust gehoben und dann in die Hochhalte gestoßen. Jeder Athlet hat drei Versuche. Bei erfolgreichen Durchgang muss eine Steigerung mindestens 2,5 kg haben. Der Sportler hat 60 Sekunden Zeit zwischen dem Betreten der Bühne und dem Beginn des Hebens. Wenn er zwei Versuche nacheinander zu machen hat, verfügt er über zwei Minuten Vorbereitungszeit. Es gibt drei Kampfrichter, von denen mindestens zwei die korrekte Ausführung bestätigen müssen, damit der Versuch gültig ist
Austragungsort
Der Athlet steht auf einem Holzboden, der eine Dicke von 8 bis 12 cm
aufweist. Die Größe beträgt 16 qm.
Gewichtsklassen:
Fliegengewicht, bis 54 kg
Bantamgewicht, bis 59 kg
Federgewicht, bis 64 kg
Leichtgewicht, bis 70 kg
Mittelgewicht, bis 76 kg
Leichtschwergewicht, bis 83 kg
Mittelschwergewicht, bis 91 kg
1.Schwergewicht, bis 99 kg
2.Schwergewicht, bis 108 kg
Superschwergewicht, über 108 kg
Geschichte:
Gewichtheben ist vor allem in Österreich und Deutschland beheimatet.
18.u.19. Jhd. - Im Gewichtheben entstand ein Berufsathletentum
1880 - Gründung des 'Ersten Wiener Athletenklubs'
1880 - Graf Alfred Pallavicini hebt als erster 100 kg
1888 - Der Fleischer Wilhelm Türk wird in Wien erster Weltmeister vor über 5000
Zuschauern
1896 - Aufnahme ins Olympische Programm, jedoch ohne Gewichtsklassen. Disziplinen
waren einarmiges und zweiarmiges Stoßen
1891 - Gründung 'Deutscher Athletenbund' und Wiener 'Athletenverband'
1905 - Gründung des ersten Weltverbandes in Duisburg: 'Amateur-Athleten-Welt-Union'
1910 - Karl Beck erfindet die Scheibenhantel
seit 1920 - Ständig im Programm der Olympischen Spiele
1920 - Gründung der 'Fédération Internationale Haltérophile' (FIH), woraus 1972 die IWF
entsteht
20er Jahre - Mehrkämpfe mit den Disziplinen einarmiges Reißen und Stoßen, sowie
beidarmiges Drücken
1928-1972 - Der Dreikampf mit den Disziplinen beidarmiges Drücken, Reißen und Stoßen
1976 - Erstmals Zweikampf mit beidarmigen Reißen und Stoßen
1988 - Die Gewinner Mitkow Grablew und Angel Gentschew (Bulgarien) werden wegen
Einnahme von Diuretika (harntreibendes Mittel) disqualifiziert
1992 - Die Gewichtsklassen werden geändert, um zweifelhafte Weltrekorde zu eliminieren
Handball
Regeln:
Spielfeld
Halle mit 40 m x 20 m. Torhöhe 2 m und Breite 3 m. In einem 6-m-Halbkreis
um das Tor befindet sich der Torraum. Darin darf sich nur der Torwart
aufhalten. Die Spieler jedoch können über die 6-m-Linie springen, wenn der Ball
zuvor abgeworfen wurde.
Spielgerät
Lederball mit einem Umfang von 60 cm bei Männern und 56 cm bei Frauen.
Gewicht: zwischen 425-475g bei Männern, bzw. 325-400g bei Frauen
Spieler
Eine Mannschaft besteht aus 10 Feldspielern und 2 Torhütern. Auf dem
Spielfeld dürfen nur 6 Feldspieler und 1 Torhüter sein. Man kann beliebig aus-
oder einwechseln.
Spielzeit
2 x 30 Minuten bei Männern / 2 x 25 Minuten bei Frauen.
Bei längeren Pausen wird die Uhr angehalten. Es gibt zwei Schiedsrichter. Der
Ball muss spätestens nach 3 Sekunden abgegeben werden. Mit dem Ball sind nicht
mehr als 3 Schritte erlaubt. Bei Verstößen gibt es Freiwürfe. Bei einer
Wiederholung oder schlimmeren Fouls folgt eine gelbe Karte.
Bei nochmaliger Wiederholung oder schwere Vergehen gibt es einen Feldverweis
von 2 Minuten. Drei Sperren oder eine rote Karte bedeutet Disqualifikation.
Geschichte:
Antike - Bereits bei den alten Griechen in Form von Korbball oder Raffball üblich
1906 - Vom dänischen Lehrer Holger Nielsen wurden die ersten Regeln entworfen und
Wettkämpfe organisiert
1915 - Oberturnwart Max Heiser (1879-1921) führt in Berlin Torball für Frauen ein
1917 - Am 29.Oktober wird festgelegt, dass Torball künftig Handball heißen soll, der Ball
hatte 71 cm Durchmesser
1919 - Turnlehrer Carl Schelenz (1890-1956) führte Drei-Schritt-Rhythmus ein
20er u. 30er Jahre - Mit elf Aktiven wird auf einem Fußballfeld mit entsprechenden Toren
gespielt. Der Torraum hatte einen Radius von 13 m, die Freiwurflinie 6 m
1925 - Erste Feld-Handball-Länderspiel
1927 - Die deutschen Regeln werden international gültig
1928 - Gründung 'Internationale Handball-Verband (IHF). (Zuvor integriert im
Internationalen Leichtathletik-Verband / IAAF)
1935 - Erste Hallenhandballspiel zwischen Dänemark und Schweden
1936 - Olympische Premiere im Feldhandball in Berlin
1938 - Erste WM in Berlin.
Nach dem 2. Weltkrieg ersetzt das schnellere Hallenspiel das Feldspiel
1946 - Die IHF (franz. FIH) in Kopenhagen neu gegründet
1972 - Rückkehr des Handball zu den Olympischen Spielen
1976 - Auch Frauen zugelassen
Hockey
Regeln:
Spielfeld
Kunstrasenfläche 91,4 m x 50-55 m. Tore / 3,66 m Breite und 2,14 m Höhe
Spielgerät
Ball mit Korkkern und außen Garngeflecht. Umfang: 22,4 bis 23,5 cm /
Gewicht: 156 g bis 163 g. Schläger unten gebogen, etwa 80 cm lang. Gewicht bis
795 g bei Männern / 652 g bei Frauen.
Spieler
Eine Mannschaft besteht aus 10 Feldspielern und 1 Torwart. Der Ball muss
mit der glatten Seite des Schlägers geschlagen werden. Spielzeit 2 x 35
Minuten. Ein Tor kann nur im Kreis (14,63 m) vorm Tor geschossen werden. Es
gibt zwei Schiedsrichter. Abseitsregeln ähnlich des Fußballs. Gerät der Ball
über die Torauslinie, bekommt die andere Mannschaft eine lange Ecke, bei
Verstößen innerhalb des Schusskreisesses eine kurze Ecke. Bei größeren
Verstößen gibt es Zeitstrafen bis zu mindestens 5 Minuten oder eine
Disqualifikation.
Geschichte:
4000 v.Chr. - Alteste Darstellung eines Hockeyspiels: Grabmalerei im Niltal. Zur gleichen
Zeit gibt es auch Stockspiele in China, Persien und bei den Araucano-Indios, die
dem Spiel den Namen 'Cheuca' gaben
Mittelalter - Der Ursprung des Hockeys liegt in Großbritannien. In Irland spielte man
'Hurling', in Wales 'Bandy' und in Schottland 'Shinty'.
Der heutige Name stammt vom altfranzösischem 'hoquet' und bedeutet
Schäferstock
1860 - Gründung des ersten Hockeyvereins in Blackheath (England)
1875 - Erste Spielregeln
1886 - Gründung von 'England Hockey Association'
1887 - Gründung des ersten Frauenklubs in Surrey
1901 - Zum ersten Mal in USA an der Harvard-Universität durch die britische Sportlehrerin
M.K. Applebee vorgestellt
1908 - Olympische Premiere in London, ab 1920 ständig dabei
1920 - Zulassung von Frauen
1924 - Gründung der 'FIH' (ohne britische Beteiligung) während der Olympischen Spiele in
Paris
1927 - Gründung 'International Federation of Women's Hockey Association' (IFWHA)
1980 - Olympische Premiere von Frauenhockey in Moskau
1983 - Verschmelzung von FIH und IFWHA
Judo
Regeln:
Spielfeld
Eine quadratische Matte ('Tatami'). Größe 16x16 m. Unterteilung
in Wettkampffläche 10x10 m und Sicherheitsfläche von 3 m. Sobald die 1 m breite
rote Warnfläche betreten wird, muss innerhalb von ca. 5 Sekunden ein Angriff
ausgeführt werden.
Spieler
Es wird barfuss und mit reißfester Kleidung (Judogi) gekämpft. Diese
besteht aus einer Jacke (Kimono) und einer Hose (Zubon). In Europa trägt man
zur besseren Unterscheidung weiße und blaue Judogi. Die Farbe des Gürtels
bedeutet die Graduierung 'Kyu' (6 Schülergrade) oder 'Dan'
(10 Meistergrade). Der Gürtel für den 6.-8. Dan ist rotweiß und für den 9.-10.
Dan rot.
Man muss mit Hilfe von Wurf (Nage-Waza) bzw. Grifftechniken (Katame-Waza) Punkte erzielen. Schläge und Tritte sind verboten. Man unterscheidet über 100 Wurf- und über 80 Grifftechniken. Punkte vergibt der Mattenrichter. Maximale Wettkampfzeit sind 5 Minuten (bei Frauen 4 Minuten). Bei einem Wurf aus dem Stand gibt es einen vollen Punkt (Ippon), worauf der Kampf vorzeitig beendet ist. Ebenso vorzeitige Beendigung bei mindestens 30 Sekunden Festhalten am Boden (Kesa-gatame) und durch Aufgabe oder wenn ein Erfolg durch eine bestimmte Technik klar ersichtlich ist. Ein halber Punkt für eine nicht ganz vollendete Wurftechnik (Waza-Ari) oder ein Festhalten von mindestens 25 Sekunden. Wertungen werden offen angezeigt. Wettkampf nach streng asiatischem Zeremoniell abgehalten. Die Wettkampfsprache ist Japanisch. Kampfbeginn heißt 'Hajime' und Unterbrechung 'Mate'. Wenn zwei Sportler die gleiche Punktzahl haben, entscheidet der Kamprichter.
Gewichtsklassen
(Männer / Frauen)
Extraleichtgewicht, bis 60 kg / 48 kg
Halbleichtgewicht, bis 65 kg / 52 kg
Leichtgewicht, bis 71 kg / 56 kg
Halbmittelgewicht, bis 78 kg / 61 kg
Mittelgewicht, bis 86 kg / 66 kg
Halbschwergewicht, bis 95 kg / 72 kg
Schwergewicht, über 95 kg / 72 kg
Geschichte:
Basis des Judo ist Jiu-Jitsu, eine japanische Selbstverteidigungsmethode der Samurai-Krieger.
Ende 19. Jhrd. - Der Japaner Dr. Jilgori Kano (1860-1938) entwickelt daraus einen Sport und gibt Regeln heraus (neuer Name war 'Kodokan Judo')
1882 - Erste Judoschule 'Kodokan' in Tokio
1902 - Erste Judo-Schule in den USA
1906 - Erste Jiu-Jitsu-Schule in Deutschland durch den Berliner E. Rahn
1918 - Erster Klub 'Budokwai' durch den Japaner Gunji Koizumi
1951 - Gründung der 'Internationalen Judo-Föderation'
1956 - Erste Weltmeisterschaften
1964 - Tokio: Judo erstmals im Olympischen Programm
1968 - Judo wird wieder aus dem Olympischen Programm gestrichen
seit 1972 - Judo ständig im Olympischen Programm
1975 - Europameisterschaften für Frauen
1980 - Weltmeisterschaften für Frauen
1988 - Seoul: Frauen-Judo als Demonstrationswettbewerb
1992 - Erstmals Frauen-Judo im Programm
Kanu
Regeln:
Bootstypen
Unterteilt in Kajak 'K' und Kanadier 'C'. Die Kajaks
sind geschlossen und werden mit Doppelpaddeln bewegt. Im Kanadier sitzt man
kniend und bewegt es mit einem Stechpaddel.
Austragungsort
Regatten im Rennsport werden im 9 Meter breiten Flachwasser (Mindesttiefe 2
m), das durch Bojen gekennzeichnet ist, ausgetragen. Nach einem zweiten
Fehlstart folgt Disqualifikation.
Bricht jemandem innerhalb der Zone 15 m das Paddel, wird das Rennen
zurückgerufen. Die Sportler sind verpflichtet, die Bahnen einzuhalten.
Maße
K1
Maxim. Länge: 520 cm
Maxim. Breite: 51 cm
Minimalgewicht: 12 kg
K2er
Maxim. Länge: 650 cm
Maxim. Breite: 55 cm
Minimalgewicht: 18 kg
K4
Maxim. Länge: 1100 cm
Maxim. Breite: 60 cm
Minimalgewicht: 30 kg
C1
Maxim. Länge: 520 cm
Maxim. Breite: 75 cm
Minimalgewicht: 16 kg
C2
Maxim. Länge: 620 cm
Maxim. Breite: 75 cm
Minimalgewicht: 20 kg
Geschichte:
Indianer knieten in den Booten und benutzten ein
Stechpaddel, woraus sich der nur den Männern vorbehaltene Kanadier entwickelte.
Die Eskimos dagegen saßen in Kajaks und benutzten das Doppelblattpaddel.
Der englische Anwalt John MacGegor entwickelt das heute bekannte Kajak mit 4,76
m Länge, 76 cm Breite und 30 kg Gewicht. Er nennt das Boot 'Rob Roy'
1866 - MacGregor gründet den 'British Royal Canoe Club', der die erste Regatta 1867
veranstaltet.
1870 - Herbert Klintz aus Köln organisiert die erste Regatta in Deutschland
1871 - Gründung des 'Canoe Club' in New York
1885 - Gründung der ersten Kanu-Vereine in Bonn, Breslau und Hannover
1905 - Der Leipziger Alfred Heurich erfindet das erste Faltboot
1919 - Die ersten Meisterschaften in Deutschland
1924 - Internationale Repräsentantenschaft des Kanusports (IRK) mit Sitz in München von
Deutschland, Dänemark, Österreich und Schweden gegründet
1924 - Bei den Olympischen Spielen in Paris Kanu-Rennen als Demonstration
30er-Jahre - Entwicklung des Kanuslaloms auf wildwasserähnlichen Strecken
1934 - Kanu als olympischer Sport anerkannt
1936 - Zum ersten Mal bei den Olympischen Spielen in Berlin
1938 - Die ersten Weltmeisterschafen in Växholm (Schweden)
1946 - Gründung der Internationalen Kanu-Föderation (FIC) in Stockholm. Länge für
Rennkanu auf 5,20 m und Breite auf maximal 51 cm festgelegt
1949 - Erste Weltmeisterschaften im Kanuslalom in Genf
bis 1956 - Letztmalig werden 10 km-Rennen gefahren. Diese werden 1960 aus dem
Olympischen Programm gestrichen und die 4x500 m-Staffel eingeführt
1964 - Staffel gestrichen, dafür Viererkajak eingeführt
1972 - Erstmals Kanuslalom bei Olympischen Spielen/ Augsburger Eiskanal
1976 - Slalom ersetzt durch 500-m-Strecken im Rennsport
1992 - Kanuslalom wieder eingeführt
Kanuslalom
Regeln:
Der Slalom wird auf einer 600 m langen Strecke mit 25
natürlichen und künstlichen Hindernissen und Wertungsstellen ausgetragen. Das
Wasser darf nicht weniger als 2m/s stark fließen. Es gibt Vorwärtstore (mit der
Strömung), Aufwärtstore (vorwärts gegen die Strömung) und Rückwärtstore
(rückwärts gegen die Strömung). Die Breite der Tore ist zwischen 1,20 und 3,50
m.
Wer eine Stange mit Boot, Paddel oder Körper berührt, erhält 5 Strafpunkte zur
Gesamtfahrzeit. 10 Punkte bei Berührung beider Stangen und 50 Punkte für
unkorrektes Durchfahren eines Tores.
Eine Eskimorolle bedeutet nicht Kentern. Es gibt insgesamt zwei Läufe.
Maße:
K1
Minimumlänge: 450 cm
Minimumbreite: 60 cm
Gewicht: 10 kg
C1
Minimumlänge: 430 cm
Minimumbreite: 70 cm
Gewicht: 11 kg
C2
Minimumlänge: 500 cm
Minimumbreite: 80 cm
Gewicht: 18 kg
Geschichte:
Indianer knieten in den Booten und benutzten ein
Stechpaddel, woraus sich der nur den Männern vorbehaltene Kanadier entwickelte.
Die Eskimos dagegen saßen in Kajaks und benutzten das Doppelblattpaddel.
Der englische Anwalt John MacGegor entwickelt das heute bekannte Kajak mit 4,76
m Länge, 76 cm Breite und 30 kg Gewicht. Er nennt das Boot 'Rob Roy'.
1866 - MacGregor gründet den 'British Royal Canoe Club', der die erste Regatta 1867
veranstaltet
1870 - Herbert Klintz aus Köln organisiert die erste Regatta in Deutschland
1871 - Gründung des 'Canoe Club' in New York
1885 - Gründung der ersten Kanu-Vereine in Bonn, Breslau und Hannover
1905 - Der Leipziger Alfred Heurich erfindet das erste Faltboot
1919 - Die ersten Meisterschaften in Deutschland
1924 - Internationale Repräsentantenschaft des Kanusports (IRK) mit Sitz in München von
Deutschland, Dänemark, Österreich und Schweden gegründet
1924 - Bei den Olympischen Spielen in Paris Kanu-Rennen als Demonstration
30er-Jahre - Entwicklung des Kanuslaloms auf wildwasserähnlichen Strecken
1934 - Kanu als olympischer Sport anerkannt
1936 - Zum ersten Mal bei den Olympischen Spielen in Berlin
1938 - Die ersten Weltmeisterschafen in Växholm (Schweden)
1946 - Gründung der Internationalen Kanu-Föderation (FIC) in Stockholm. Länge für
Rennkanu auf 5,20 m und Breite auf maximal 51 cm festgelegt
1949 - Erste Weltmeisterschaften im Kanuslalom in Genf
bis 1956 - Letztmalig werden 10 km-Rennen gefahren. Diese werden 1960 aus dem
Olympischen Programm gestrichen und die 4x500 m-Staffel eingeführt
1964 - Staffel gestrichen, dafür Viererkajak eingeführt
1972 - Erstmals Kanuslalom bei Olympischen Spielen/ Augsburger Eiskanal
1976 - Slalom ersetzt durch 500-m-Strecken im Rennsport
1992 - Kanuslalom wieder eingeführt.
Leichathletik
Regeln:
Läufer
Kurzstreckenläufe / 100 bis 400 m in Bahnen.
Ebenso die Hürdenläufe. Es sind zehn Hürden zu überlaufen. Männer-Höhe: 106,7
cm /110m) bzw. 91,4 cm(400m). Frauen-Höhe: 84,0 cm (100m) bzw. 76,2 cm (400m).
Die Mittel- und Langstrecken werden nicht in Bahnen gelaufen (außer die ersten
100 m im 800-m-Lauf).
Die Anzahl der Finalisten
800m - acht
1500m - zwölf
5000 m - sechzehn
10.000 m - zwanzig.
Beim 3000 m-Hindernislauf werden sieben Runden gelaufen. In
jeder sind vier 91,4 cm hohe Hindernisse und ein 3,66 m breiter Wassergraben zu
bewältigen.
Beim Staffellauf wird ein Stab von einem Läufer zum anderen übergeben und bis
ins Ziel gebracht. Bei Verlust oder Überschreiten des Wechselraumes
Disqualifikation.
Die 4x100-m-Staffeln werden in Bahnen gelaufen, 4x400 m nur die erste Runde
plus 100m der zweiten Runde. Wechselraum sind 20m, wobei die Läufer bereits 10
m zuvor anlaufen können.
Der Läufer(in), der (die) zwei Fehlstarts verursacht wird disqualifiziert.
Rekorde werden nur anerkannt, wenn der Rückenwind bei Kurzstrecken nicht
stärker als 2m/s und beim Mehrkampf nicht stärker als 4 m/s war.
Marathonlauf und Geher-Wettbewerbe finden auf der Straße statt. Beim Gehen ist
eine ununterbrochene Bodenberührung vorgeschrieben. Die Ferse eines Beines muss
aufgesetzt sein, bevor das andere Bein den Boden verlässt.
Techn. Wettbewerbe
Der Athlet hat drei Versuche, der beste wird bewertet.
Die besten acht Athleten erreichen den Endkampf, wo sie nochmals drei Versuche
haben.
Hoch- und Stabhochsprung
Falls zwei Sportler die gleiche Höhe erreichen, gewinnt derjenige, der weniger
Versuche benötigte. Als zweite Instanz zählt die Zahl der geringeren
Fehlversuche.
Mehrkämpfe
Die Mehrkämpfe finden an zwei Tagen statt.
Zehnkampf/Männer
1.Tag 100m, Weitsprung, Kugelstoßen, Hochsprung, 400m
2.Tag 110m Hürden, Diskuswurf, Stabhochsprung, Speerwurf, 1500 m.
Siebenkampf/Frauen:
1.Tag 100m Hürden, Hochsprung, Kugelstoßen, 200 m
2.Tag Weitsprung, Speerwurf, 800 m.
Die Leistungen werden entsprechend einer Tabelle in Punkte umgerechnet.
Disziplinen
100 m
200 m
400 m
800 m
1500 m
5000 m
10 000 m
Marathon
110 m Hürden (nur Männer)
100 m Hürden (nur Frauen)
400 m Hürden
3000 m Hindernis (nur Männer)
10 km Gehen (nur Frauen)
20 km Gehen
50 km Gehen
Hochsprung
Stabhochsprung
Weitsprung
Dreisprung
Kugelstoßen
Diskuswerfen
Hammerwerfen (nur Männer)
Speerwerfen
Zehnkampf (nur Männer)
Siebenkampf (nur Frauen)
Geschichte:
Leichtathletik ist das Kernstück der Olympischen Spiele. In
der Antike ist sie anfangs die einzige Sportart.
Erster Wettbewerb in Olympia war der Lauf über ein Stadion (192,25 m). Daraus
entstand der 'Diaulos' (Lauf über zwei Stadien).
19. Jhrd. - die moderne Leichtathletik entwickelt sich in England, wo auch der erste
Wettkampf (1837 in Eton) stattfand
1861 - Die ersten Hallenmeisterschaften des Young Men's Gymnastic Club in
Cincinnati/Ohio
1866 - Beginn der modernen Leichtathletik. Die ersten Landesmeisterschaften werden in
England vom Amateur Athletic Club in London organisiert
1876 - Gründung des New York Athletic Club
1888 - 'Amateur Athletic Union of the United States' gegründet
1896 - Der französische Philologe Michel Bréal machte den Vorschlag für einen
Langstreckenlauf über 40 km von Marathon nach Athen zur Erinnerung an den
legendären Soldaten
1898 - Deutsche Sportbehörde für Athletik (DSBfA) gegründet
1912 - Gründung des Internationalen Leichtathletik-Verbandes (IAAF) während der
Olympischen Spiele in Stockholm
1912 - Erstmals elektrische Zeitmessung
1914 - Erstmalige Anerkennung offizieller Weltrekorde
1917 - Gründung der internationalen Organisation (FSFI) mit der Französin Alice Miliat als
Präsidentin
1928 - Erstmals Frauen-Wettbewerbe im Olympischen Programm
1932 - Elektrische Zeitnahme auch in Hunderdstelsekunden
1948 - Erstmals Startblöcke bei Olympischen Spielen
1964 - Erstmals acht Finalteilnehmer in den Rundenläufen
(800m).
Seit Mitte der 60er Jahre werden illegal muskelbildende anabole Steroide
verwendet.
Nach den Olympischen Spiele in Tokio Einführung von Feminitäts- und Dopingtests
1968 - Erstmals Tartanbahn und vollautomatische Zeitmessung (noch mit Vorschaltwert
0,05s). Später Einführung der elektronischen Messung in verschiedenen Stufen
1974 - Seit den ersten Doping-Tests bei der EM in Rom, gibt es für Doping-Vergehen
Wettkampfsperren bis zu vier Jahren
1977 - Anerkennung von Weltrekorden bis 400 m in Hunderdstelsekunden
1996 - Erstmals Dreisprung-Wettbewerb für Frauen.
Moderner Fünfkampf
Regeln:
Schießen
Luftpistole, 10 m Entfernung, 20 Schuß in 40 Sekunden. Zwischen den
Schüssen 15 - 25 Sekunden Pause. Höchstpunktzahl 200 Ringe. Für 172 Ringe gibt
es 1000 Punkte.
Ein Ring entspricht 12 Punkte.
Degenfechten
Jeder gegen jeden auf einen Treffer bzw. maximal zwei Minuten pro Gefecht.
Hat keiner einen Treffer, verlieren beide. Wenn man von den 31 Gefechten 70%
gewinnt, erhält man 1000 Punkte.
Schwimmen
300 m Freistil. Eine Zeit von 3:54,00 min bedeuten 1000 Punkte. Eine halbe
Sekunde ergeben 4 Punkte.
Springreiten
Der Parcours ist 350 bis 400 m lang mit 12 Hindernissen (Höhe 1,20 bis
1,30m) und 15 Sprüngen (davon 1 Doppel- und 1 Dreifachsprung). Ein fehlerfreier
Durchgang mit der Durchschnittsgeschwindigkeit 300 m/min ergibt 1100 Punkte.
Der Beste nach drei Disziplinen reitet als erster, damit er die größte Pause
bis zum Laufen hat. Die Pferde werden vor dem Wettkampf ausgelost. Der Reiter
hat 20 Minuten Zeit, um sich mit dem Pferd vertraut zu machen.
Geländelauf
4000 m auf Rundkurs von 1000 m. Der Beste nach vier Disziplinen startet als
erster, danach die restlichen Athleten. Die Reihenfolge wird errechnet nach den
Punktrückständen. Der Erste an der Ziellinie ist Olympiasieger.
Geschichte:
Erfunden von IOC-Gründer Pierre de Coubertin. Ursprünglich gedacht als Wettkampf für Offiziere der verschiedenen Länder
um 1900 - Als Sport erstmals gepflegt von schwedischen Militärs
1912 - Erstmals bei Olympischen Spielen durch den Einfluß Coubertins
1948 - Gründung des Weltverbands UIPM
seit 1949 - Weltmeisterschaften für Männer
seit 1962 - Deutsche Meisterschaften.
seit 1978 - Weltmeisterschaften für Frauen
1981 - Reihenfolge aus organisatorischen Gründen wie folgt geändert: Reiten, Fechten,
Schwimmen, Schießen und Laufen
1996 - Erstmals alle fünf Disziplinen an einem Tag in zwölf Stunden, sowie neue
Reihenfolge: Schießen, Fechten, Schwimmen, Reiten, Laufen
Radsport
Regeln:
In Atlanta wurden die Rennen im Bahnradsport auf einer 250 m
langen Rundbahn ausgetragen (stehender Start). Im Sprint wird nur die Zeit für
die letzten 200 m festgestellt. Beim Zeitfahren fährt der Sportler allein gegen
die Uhr.
Verfolgungsrennen: Hier treten jeweils zwei Fahrer/-innen (bzw. Vierer-Teams)
im gleichen Abstand voneinander gegeneinander an. Wird der Gegner oder das andere
Team eingeholt gilt das Rennen als gewonnen. Bei einem Rennen über die volle
Distanz gewinnt der Athlet (Team) mit der bessere Zeit. Bei Team gilt die
Überrundungsregel bei Erreichen des jeweiligen dritten Fahrers/ inn. Bei voller
Distanz wird die Zeit gewertet, bei der der dritte Mann/Frau den Zielstrich
überfährt.
Im Punktefahren (40 bzw. 24 km) wird der Sieger mit Hilfe festgelegte
Wertungsspurts ermittelt. 1. Platz/ fünf Punkte, 2. Platz/ drei Punkte, 3.
Platz/ zwei Punkte, 4. Platz einen Punkt.
Einzel-Straßenrennen: Männer-Renndistanz über 221,85 km. Frauen-Renndistanz
über 104,4 km.
Einzelzeitfahren: Männer-Renndistanz über 52 km. Frauen-Renndistanz über 34,6
km. Die Athleten starten in Abständen von 90 Sekunden.
Disziplinen
Straße
Straßeneinzelzeitfahren
Einzel-Straßenrennen
Bahn
Sprint
1000 m Zeitfahren (nur Männer)
4000 m Einzelverfolgung (nur Männer)
3000 m Einzelverfolgung (nur Frauen)
4000 m Mannschaftsverfolgung (nur Männer)
Punktefahren
Mountain-Bike
Cross-Country
Ausrüstung
Seit Los Angeles 1984 hat es verschiedene technische Weiterentwicklungen im
Radrennsports gegeben. So sind Bullhorn-Lenker, Räder mit heliumgefüllten
Schläuchen und ohne Speichen, aerodynamisch Helme, windschlüpfrige Trikots und
Materialen aus Kohlefaser heute absoluter Standard.
Geschichte:
1495 - Leonardo da Vinci skizziert erstmals ein Fahrrad mit Kettenantrieb
1790 - Paris: Jacques Ozanam und Jacques de Vaucanson testen ihre Zweirad-Erfindung
'célerifère'
1817 - Am 12. Juli dieses Jahres geht Carl Freiherr Drais von Sauerbronn als Erfinder des
Fahrrads 'Draisine' in die Geschichte ein
1834 - Der Hufschmied Kirkpatrick McMillan entwickelt die Tretkurbel für das Voderrad
1869 - Erstes Straßenrennen Paris-Rouen über 123 km
1878 - Gründung der 'Bicycle Union' in England
1880 - Paris-Mailand erstes Rennen über die Alpen
1880 - Gründung der 'League of American Wheelmen' in den USA
1884 - Gründung des 'Bund Deutscher Radfahrer' in Leipzig
1885 - John Kempstarely entwickelt 'Rover', das Urmodell des heutigen Zweirades
1888 - John Dunlop konstruiert den luftgefüllten Reifen
1892 - London: Gründung der internationalen Organisation für Radsport 'International
Cyclist Association' (ICA)
1896 - Radsport gehört zum Olympischen Programm
1903 - Die Tour de France wird von Henri Desgranges, dem Herausgeber der Zeitschrift
'L'Auto' ins Leben gerufen
1909 - Der erste Giro d'Italia
Seit 1920 - Rennen finden auf der Bahn und auf der Straße statt
Mitte der 70er Jahre - Von Marin County/San Francisco aus beginnt Mountain Biking sich in
der ganzen Welt zu verbreiten
1984 - Erstmals ist Punktefahren eine Olympische Disziplin
1984 - Los Angeles: Frauen nehmen im Radsport erstmals an Olympischen Spielen teil
1986 - Erste Mountain Bike Wettkampfserie in den Alpenländern
1996 - Olympische Premiere für das Mountain Biking
Reiten
Regeln:
Dressurreiten
Dressurreiten findet auf einem 60 m langen Sandplatz statt. Ziel ist die
völlige Harmonie zwischen Reiter und Pferd. Das Pferd muss auswendig vorher
festgelegte Lektionen beherrschen. Bewertungspunkte sind z.B. Gangart (Schritt,
Trab, Galopp), Tempowechsel, Piaffe, Passage, Pirouette oder Wendungen. Es gibt
fünf Kampfrichter, die Punkte von 10 (vorzüglich) bis 0 (nicht ausgeführt)
vergeben. Bei Auslassung von Aufgaben oder Zeitüberschreitung gibt es
Punktabzüge. Es gibt drei Prüfungen: Grand Prix Mannschaft (38 Lektionen),
Grand Prix Special (32 Lektionen) und Grand Prix Freestyle (Kür). Die Kür
reitet man zu Musik.
Military
Ist eine Vielseitigkeitsprüfung. Dazu gehört eine Dressurprüfung mit 20
höchstens zur Klasse M gehörenden Lektionen, auszuführen in 7:30 Minuten. Die
Geländeprüfung besteht aus: Straße und Wege: 16-20 km, Geschwindigkeit 220
m/min, aufgeteilt in zwei Strecken. Rennbahngalopp: 3105 bis 3450 m, 8 -10
Hindernisse, Geschwindigkeit 690 m/min. Nach 10 Minuten Pause Geländeritt: 7410
bis 7980 m, 25-35 feste Hindernisse (maximal 1,20 m hoch, 2 m tief),
Geschwindigkeiti 570 m/min. Springprüfung mit Parcours: 800 m, 12-14
Hindernisse (Höhe 1,20m), Mindestgeschwindigkeit 400 m/min. Bei Sturz,
Zeitüberschreitung oder Verweigerung des Pferdes gibt es Strafpunkte. Die
Punkte werden addiert. Der/die Reiter/in mit niedrigster Strafpunktzahl ist
Sieger.
Springreiten
Es gibt 15 - 20 Hindernisse (maximal 1,60 m hoch, Wassergraben bis 4,75 m).
Die Länge eines Umlaufs beträgt 600-700 m. Die Geschwindigkeit muss zwischen
350 - 400 m/min betragen. Für das Abwerfen von Hindernissen, Verweigerung des
Pferdes, Stürze oder Zeitüberschreitungen gibt es Strafpunkte. Der/die
Reiter/in mit der niedrigsten Zahl an Strafpunkten ist Sieger. Bei gleicher
Punktzahl entscheidet ein Stechen.
Geschichte:
2000 v.Chr. - Das von Xenophon geschriebene Buch 'Die Kunst des Reitens' ist bis heute Grundlage der Dressur.
688 v.Chr. - Bei Antiken Olympischen Spielen gab es nachweislich Wagenrennen
638 v.Chr. - Die ersten Pferderennen, auf Strecken von 8 bis 12 Kilometern. Im römischen
Circus Maximus dauerten die Pferde- und Wagenrennen meist einen ganzen Tag
und die Strecken waren bis zu 48 km
11. Jhrd. - Erstmals Regeln aufgestellt von Preuilly
1309 - Pferderennen in Newmarket (England)
1729 - Gründung der Spanischen Hofreitschule in Wien
1750 - Gründung eines Jockeyklubs in Wien
1733 - Gründung 'Royal Dublin Society'
1822 - Erstes deutsches Pferderennen in Bad Doberan
1864 - Eine erste Horse-Show, abgehalten mit zwei Prüfungen: 'high leap' und 'wide leap'
1865 - Gründung 'Société Hippique Francaise' in Frankreich
1867 - Gründung des Union Clubs in Deutschland
1874 - Union Club übernimmt die Rennbahn Hoppegarten
1877 - Gründung der 'Cercle Equestre Royal' in Belgien
1881 - Erster Concours im Bois de la Cambre in Belgien
1900 - Erstmals bei Olympischen Spielen in Paris: Jagdspringen, Hochsprung (Siegerhöhe 1,85 m), Weitsprung (Siegerweite 6,10 m), Gespannfahren und Vorführung von Reitpferden
1902 - Erstmals eine Prüfung mit militärischem Hintergrund (Championat du Cheval d'Armes
in Frankreich)
1907 - Erstmaliger erfolgloser Antrag des Schweden Clarence von Rosen an das IOC,
Reiterspiele während der Olympischen Spiele auszutragen
1909 - Erneuter erfolgreicher Antrag von Clarence von Rosen
1909 - Der erste Nationen-Cup in London
1912 - Olympische Reiterspiele in Stockholm
1913 - Gründung des Deutschen Olympiakomitees für Reiterei (DOKR); Military darf nur
von Offizieren ausgeübt werden, Dressur und Springen auch für Zivilisten erlaubt,
jedoch nur 'Gentlemen'
1952 - Erstmals Frauen zugelassen
1956 - Die Olympischen Reiterspiele finden in Stockholm statt, da für einen Aufenthalt in
Australien eine Quarantäne von sechs Monaten für Pferde nötig gewesen wäre
1985 - Es ist möglich, Pferde einen kommerziellen Namen zu geben, wenn die Sponsorship
mit dem nationalen Verband vereinbart ist (1972 vom IOC verboten)
Ringen
Regeln:
Ringfeld
Matte 12 x 12 m, mit einer Kampffläche in der Mitte mit 7 m Durchmesser. Am
Rand liegt eine 1 m breite rot markierte Passivitätszone.
Disziplinen
Klassisch oder 'griechisch-römisch' und Freistil. Bei Klassischem
Ringen erfolgen Angriffe von Kopf bis Gürtellinie, beim Freistil auf den ganzen
Körper. Verstöße sind alle Handlungen, die Verletzungen verursachen können. Für
unsportliche Handlungen gibt es Verwarnungen. Wenn ein Ringer für mindestens 1
Sekunde auf beide Schultern gedrückt wird, gilt dies als Schultersieg. Gelingt
dies nicht innerhalb der Kampfzeit von 5 Minuten, zählen die erzielten
technischen Punkte. Wenn keiner mindestens 3 Punkte erreicht, gibt es eine
zweiminütige Verlängerung. Danach entscheidet ein Kampfgericht aus drei Leuten.
Es gibt kein Unentschieden.
Punktesystem
5 Punkte, wenn einem Ringer ein technisch besonders guter Griff gelingt und
ihn damit auch zu Boden bringt. 4 Punkte, bei einem etwas weniger spektakulären
Griff. 3 Punkte, wenn jemand in eine bedrohende Lage kommt oder vom Boden
abhebt. 2 Punkte für eine gute aber ungefährliche Technik, wenn der Gegner flieht,
sich über beide Schultern rollt oder in ein gefährliche Lage kommt. 1 Punkt bei
jedem Beinangriff beim Freistil, der zur Bodenlage führt, jedesmal wenn jemand
in die Unterlage gedrängt wird, wenn ein Griff funktioniert oder ein Ringer
hinter dem Gegner kommt und dadurch die Kontrolle bekommt. Falls der Untere
sich befreien und aufstehen kann, bekommt dieser ebenfalls Punkte.
Wertungen
4:0 für Schultersieg, technischer Sieg (12 Punkte Vorsprung oder mehr) oder
Sieg durch Disqualifikation / 3,5:0,5 für technischen Sieg (10 Punkte oder
mehr) /3:1 für Punktsieg / 3:0 für Punktsieg, wenn Gegner keinen Punkt erzielt
/ 0:0 wenn keiner eine Wertung erzielt. Gekämpft wird im k.o.-System. Nach drei
Verwarnungen wegen Mattenflucht gibt es eine Disqualifikation
Geschichte:
3000 v.Chr. - In China gibt es bereits Ringerschulen
2000 v.Chr. - Wandbilder aus Beni Hasan (Agypten) zeigen Ringkämpfe mit hoher Technik.
War bei den antiken Olympischen Spielen von hoher Bedeutung
ab 708 v.Chr. - Bestandteil des Fünfkampfes (Pentathlons). Gerungen wurde nackt, mit
eingeölten Körpern
1885 - Istvan Hamvay (Ungarn) stellte 20 Paragraphen auf als Grundlage für das Klassische
Ringen
1896 - Nach diesen Regeln bei Olympiade in Athen in nur einer Gewichtsklasse.
1904 - Erstmals Freistil bei Olympischen Spielen in St. Louis.
Der Freistil hat vor allem in der Schweiz und Nordamerika seine Wurzeln
Seit 1908 - Bis heute ständig im Olympia-Programm. Freistil seit 1904 (außer 1912)
1912 - Stockholm: Nur Klassisches Ringen mit den in Schweden üblichen Regeln.
Gründung des internationalen Ringerverbandes und damit Vereinheitlichung der
Regeln
Rudern
Regeln:
Bootsarten
Es gibt Skullboote (auf beiden Seiten 2,98 m lange Skulls befestigt) und
Riemenboote (auf beiden Seiten 3,81 m lange Riemen).
Bootsform (Klasse/ Länge)
Skuller
Einer - 8,2 m
Zweier
10,4 m
Vierer - 13,4 m
Riemen
Zweier ohne Steuermann - 10,4 m
Zweier mit Steuermann - 10,4 m
Vierer ohne Steuermann - 13,4 m
Vierer mit Steuermann - 13,7 m
Achter - 19,9 m
Mit Ausnahme des Achters wurden 1996 keine gesteuerten Klassen ausgetragen. Zum ersten Mal waren Leichtgewichtsklassen im Programm. Gewicht Skuller max. 72,5 kg (Männer) bzw. 59 kg (Frauen). Bei Crew Durchschnittsgewicht max. 70 kg (Männer) bzw. 57 kg (Frauen).
Regattastrecke
Auf glattem Wasser mit 2000 m Länge. Seit 1959 das Albanersystem mit sechs
Bahnen (12,5 bis 15 m breit, durch Bojen gekennzeichnet) eingeführt. Der Start
beginnt von einer Pontonbrücke aus. Das Vorkommando ist 'Attention',
danach 'G' mit gleichzeitiger roter Flagge zum Boden gesenkt. Nach
zwei Fehlstarts wird disqualifiziert. Es wird mit dem Rücken zum Ziel gerudert
Bei Booten mit Steuermann/frau wird eine Ruderflosse bedient, bei Booten ohne
Steuermann/frau durch Fußsteuer mit Seilzug. Das Mindestgewicht der
Steuermänner/frauen beträgt 50 kg bzw. 45 kg. 5 kg können durch Balast
ausgeglichen werden. Getragen wird ein Racehemd (Hemd und Hose aus einem
Stück).
Geschichte:
1315 - Regelmäßig Wettfahrten der Gondolierie (auch Frauen) in Venedig, woher auch der
Name 'Regatta' stammt
1642 - Eine Regatta findet im Meer vor Malta statt.
Entwicklung zum Sport in Großbritannien, wo es eine große Menge an Fährleuten gab
1555 - Gründung einer Ruder-Company in Großbritannien
1698 - Erste Regatta auf der Themse
1778 - Erste Achterregatten von Westminster Bridge nach Richmond
1793 - Erste Rennen im Eton College
1815 - Erstmals Rennen in Oxford
1829 - Erstes Achter-Duell der Universitäts-Crew von Cambridge gegen Oxford
1830 - Gründung des 'English Rowing Club' in Hamburg
1831 - Erste Skuller-Meisterschaften
1839 - Erstmals die Henley Regatta
1876 - Gründung des Berliner Ruder-Vereins
1890 - Erste Europameisterschaft (nur in Einer) auf dem belgischen Terneuzen-Kanal
1892 - Gründung des Internationalen Ruderverbandes (FISA)
1896 - Olympische Regatta ausgefallen wegen stürmischer See
seit 1900 - Ständig im Olympischen Programm
1901 - Erster Frauen-Ruderclub in Berlin
1934 - Festlegung auf einheitlich 2000 m und Mindestwassertiefe 3 m
1954 - Erstmals Frauen EM
1962 - Erste Weltmeisterschaften in Luzern
1974 - Erste WM im Leichtgewichtsrudern für Männer
1976 - Montreal: Erstmals Frauen-Rudern im Olympischen Programm
1985 - Erste WM im Leichtgewichtsrudern für Frauen.
Rhythmische Sportgymnastik
Regeln:
Beim Mehrkampf wird mit folgenden Geräten die Übung
vorgeführt:
Seil, Ball, Keule und Band. Für diese sind bestimmte Maße vorgeschrieben.
Die Farben sind frei wählbar, bis auf Gold, Silber und Bronze.
Auf einer 12 x 12 m großer Matte werden vier Kürübungen aufgeführt.
Pflicht sind 5 Reifen und eine Kombination drei Bälle/zwei Bänder.
Die Punktevergabe liegt von 0 bis 10, vergeben von sechs Kampfrichterinnen. Zu
den Übungen wird Musik gespielt.
Geschichte:
1952 - Im Olympischen Programm gibt es eine Gruppengymnastik mit Handgeräten (auch
1956)
1958 - Die Rhythmische Sportgymnastik wurde in der FIG dem Frauenturnen gleichgestellt
1963 - Erste Weltmeisterschaft
1984 - Rhythmische Sportgymnastik wird Olympische Disziplin
Schiessen
Regeln:
Seit Atlanta wird statt der früheren Papierscheiben erstmals ein vollelektronischem Scheibensystem verwendet. Auch die ursprüngliche laufende Scheibe wurde durch eine elektronische Scheibe ersetzt. Diese fährt abwechselnd von links nach rechts. Da keine Ringe mehr vorhanden sind, wurde der Vorhaltepunkt mit Ringen versehen.
Seit 1986 Wertung in Zehntel-Ringzahlen.
Bei Treffer im Mittelpunkt gibt es 11,1 Punkte.
Die Einschießzeit beträgt zehn Minuten,
Ausnahme Schnellfeuerpistole mit 3 Minuten.
Das Wettkampfkommando lautet 'Load',
das Schießkommando 'Start'.
Bei Punktgleichheit gibt es ein Stechen:
Bei 10 u. 50 m Gewehr, Pistole und 25-m-Sportpistole Schuß für Schuß, bis es
keine Punktgleichheit mehr gibt.
Bei Schnellfeuerpistole in Serie von 5 Schuß,
bei laufender Scheibe zwei Schüsse (1 links, 1 rechts, 2,5 sec.),
bei Trap je ein Schuß von jedem Stand mit einer Patrone.,
bei Doppeltrap eine Doublette auf Stand 3
und bei Skeet hintereinander auf die gleichen Stände.
Gewehr
KK-Büchse 3x40 (Männer) bzw. 3x20 (Frauen). Entfernung: 50 m. Zeit: 270
Minuten (Männer: liegend 75 min, stehend 105 min, knieend 90 min; Frauen: für
alle Positionen 150 min). Dazwischen gibt es jeweils 15 Minuten Pause. Das
Gewicht bei Kaliber 5,6 mm: 8 bzw. 5 kg. Scheibengröße: 250x250 mm Minimum.
Durchmesser der '10': 10,40 mm (Innerzehner 5 mm). Bei Liegendprüfung
(Englisch Match, 60 Schuß in 105 min) kann mit einem Gewehrriemen stabilisiert
werden. Bei Luftgewehr stehend 60 Schuß (Männer) und 40 Schuß (Frauen).
Entfernung: 10 m, Gewicht: 5 kg, Kaliber 4,5. Munition Diabolos (beschleunigt
durch komprimierte Luft bzw. Kohlendioxyd-Gaspatronen). Scheibengröße: 80x80 mm
Minimum. Durchmesser der '10': 0,5 mm. Schießzeit: 105 Minuten für
Männer und 75 Minuten für Frauen.
Pistole
KK-Pistole 60 Schuß auf Entferung 50 m. Scheibengröße: 550x550 mm Minimum.
Durchmesser der '10': 50 mm (Innerzehner 25 mm). Gewicht Kaliber 5,6
mm: unbeschränkt (auch Abzugsgewicht). Die Waffe hat eine offene Visierung und
einen Stecherabzug. Wettkampf der Olympische Schnellfeuerpistole findet an zwei
Tagen statt. Die Entfernung beträgt 25 m je 30 Schuß, abgegeben á fünf Serien.
Die Zeitfolge beträgt acht, sechs und vier Sekunden. Gewicht: max. 1,26 kg
(Kaliber 5,6). Durchmesser der '10': 100 mm (Innerzehner 50 mm).
Luftpistole 60 Schuß (Männer) bzw. 40 Schuß (Frauen). Entfernung: 10 m, Zeit:
105 bzw. 75 min.
Gewicht: max. 1,5 kg (Kaliber 4,5). Abzugsgewicht: 500 g. Scheibengröße:
170x170 mm Minimum. Durchmesser der '10': 11,5 mm (Innerzehner 5,0
mm). Sportpistole (nur Frauen) 60 Schuß. Entfernung: 25 m. Genauigkeit (sechs
Serien á fünf in sechs Minuten) und Schnelligkeit (sechs Serien á fünf in drei
Sekunden). Gewicht max. 1,4 kg (Kaliber 5,6). Scheibengröße 550x550 mm Minimum.
Durchmesser der '10' 50 mm (Innerzehner 25 mm).
Laufende Scheibe (nur Männer)
60 Schuß mit Luftgewehr. Entfernung: 10 m. Gewicht inkl. Visier: max. 5,5 kg.
Optische Zieleinrichtung bis zu einer vierfachen-Vergrößerung. Abzugswiderstand
ohne Begrenzung, Stecherabzug ist nicht erlaubt. Projektile jeder Form aus Blei
bis max. 4,5 mm Kaliber. Langsamlauf 30 Schuß, 5 sec und Schnellauf 30 Schuß,
2,5 s Scheibengröße: 260x150 mm. Durchmesser der '10': 5,5 mm
(Innerzehner 0,5 mm). Pro Wettbewerb gibt es von jeder Seite 10 schnelle und 10
langsame Läufe in nicht vorhersehbarer Reihenfolge.
Wurfscheibenschießen
1996 Trap und Skeet nur für Männer. Beim Trap werden 125 Wurfscheiben aus
der Wurfmaschine geschleudert (in fünf Runden á 25 Stück. Rechts, gerade oder
links ins Schußfeld). Diese müssen aus fünf verschiedenen Positionen getroffen
werden. Pro Scheibe sind zwei Schuß erlaubt. Die Mindestweite beträgt 70 m.
Beim Skeet gibt es acht Positionen im Halbkreis (Radius 19,20 m, Grundsehne
36,80 m) und 125 Scheiben mit vorgehaltener Waffe. 25 Scheiben entsprechen
einer Serie. Pro Scheibe ist nur ein Schuß möglich. Die Mindestweite beträgt 65
m.
Doppeltrap
150 Scheiben (Männer), 120 (Frauen). Einziger Unterschieß zu Trap ist die
Entferung von 50 m. Alle Scheiben haben eine limitierte Flughöhe. Es gibt drei
Runden á 50 Scheiben (Männer) und drei Runden á 40 Scheiben (Frauen).
Zugelassen für alle Arten Flinten, auch halbautomatische Waffen (jedoch Maximum
Kaliber 12). Gewicht: 3 kg. Die Schrotladung mit max. 24 g (füher 28 g) darf
nur kugelförmig aus Blei oder Bleilegierung bestehen (Durchmesser 2,5 mm).
Durchmesser der Wurfscheibe: 110 mm. Höhe: 25 mm. Gewicht: 105 g. Farbe:
entweder schwarz, weiß, gelb oder orange.
Geschichte:
Bereits im Altertum ist Schießen als Sport bekannt.
13. Jhrd. - Ordensgeistliche gründen Schützenbrüderschaften im Armbrustschießen
1220 - Gründung der privaten Schützengesellschaft in Goslar
Mittelalter - Künstliche Vogelziele aus Holz
15. Jhrd. - Nach der Erfindung des Schießpulvers wurde unterteilt in Armbrust- und
Feuerschützen
19. Jhrd. - Durch Erfindung des Hinterladers entstand die Entwicklung des heutigen
Schießsports
1861 - Gründung des Deutschen Schützenbundes in Gotha
ab 1872 - Abhalten regelmäßiger Schießveranstaltungen
1879 - Einführung des Wurftaubenschießen in den USA
1890 - Verbreitung von Pistolenschießen; erste Weltmeisterschaften
Außer 1904 und 1928 ist der Schießsport bei allen Olympischen Spielen dabei
1900 - Bei den Olympischen Spielen in Paris wird auf lebende Tauben geschossen
1907 - Gründung des UIT
1920 - In Antwerpen gibt es 21 Schieß-Disziplinen
1930 - Auf dem Olympischen Kongreß wird beschlossen, das Programm zu reduzieren
seit den 60er Jahren - Erstmals Frauen sind gleichberechtigt in dieser Sportart dabei
ab 1972 - Verzicht auf das großkalibrige Freie Gewehr
1972 - Antrag, Frauen-Konkurrenzen aufzunehmen, wird abgelehnt
1976 - Montreal: Die US-Amerikanerin Margaret Murdock gewinnt zweimal Silbermedaille
1984 - Los Angeles: Luftgewehr, KK-Dreistellungskampf, Sportpistole, Skeet- und
Trapschießen für Frauen im Programm
1985 - Aufnahme der Luftpistole für Frauen beschlossen
1989 - Alle Scheiben wurden verkleinert. Laufender Hirsch oder Keiler wird nach Protesten
von Tierschutzvereinen in Laufende Scheibe umbenannt, Wurftaubenschießen in
Wurfscheibenschießen
Schwimmen
Regeln:
Seit 1924 werden Olympische Schwimmwettbewerbe nur noch im
50-m-Becken abgehalten.
Die besten acht der Vorläufe erreichen den A-Endlauf, die Schwimmer der Plätze
neun bis 16 kommen ins B-Finale. Bei Staffeln gibt es kein B-Finale. Die
Staffelteilnehmer können zwischen Vor- und Endlauf ausgewechselt werden.
Die Bahnverteilung erfolgt nach den in den Vorläufen erreichten Zeiten: Der/die
Schnellste auf Bahn vier, Zweitschnellste auf Platz fünf, Drittschnellste auf
Platz drei, Viertschnellste auf Platz sechs usw.
Nach dem Startsprung (beim Rückenschwimmen Start vom Beckenrand) ist ein
Tauchzug gestattet. Unterwasserschwimmen ist seit 1991 endgültig verboten. Die
Tauchphase muss 15 m nach nach dem Start beendet sein. Zwei Fehlstarts sind
erlaubt.
Disziplinen
Freistil:
50 m
100 m
200 m
400 m
1500 m (Männer)
800 m (Frauen)
Rücken:
100 m
200 m
Brust:
100 m
200 m
Schmetterling:
100 m
200 m
Lagen:
200 m
400 m
Staffeln:
4x100 m Freistil
4x200 m Freistil
4x100 m Lagen
Geschichte:
Schwimmen ist der Sammelbegriff für die vier Olympischen Sportarten:
Sportschwimmen, Wasserspringen, Wasserball, Synchronschwimmen.
Antike - Bei den Spielen der Antike war das Schwimmen noch nicht Olympischer Programmpunkt. Über die Jahrhunderte war es nur von militärischer Bedeutung
19. Jhrd. - Erste Schwimmvereine und Wettkämpfe in Großbritannien. Nordamerikanische
Indianer zeigten neue Schwimmtechnik, die vom Briten Arthur Trudgen zum Kraul
(crawl = kriechen) weiterentwickelt wurde
1837 - Gründung der 'Wasserfreunde' in Berlin
1840 - Gründung der Schwimm-Sprung-Gesellschaft 'Tichysche Frösche' in Berlin
1869 - Erster Landesverband in Großbritannien
1875 - Captain Matthew Webb überquerte den Armelkanal in 21 Stunden und 45 Minuten.
Die zurückgelegte Strecke beträgt 73 Kilometer
1883 - In Berlin wird der erste Deutsche Meister über eine Meile ermittelt
1896 - Olympische Sportart bereits in Athen
1900 - Paris: Rückenschwimmen im Olympischen Programm
1908 - Gründung des Internationalen Schwimmerverband (FINA)
1912 - Auch Frauen werden für Olympische Spiele zugelassen
1926 - Erste Europameisterschaften in Budapest
1953 - Brust und Schmetterling werden getrennt
1960 - Ergänzung durch Lagenstaffeln. Reihenfolge: Rücken, Brust, Schmetterling, Freistil
1964 - Tokio: Erweiterung von 15 auf 18 Wettbewerbe
1968 - Mexiko-Stadt: Erweiterung auf 29 Wettbewerbe
1973 - Erste Weltmeisterschaften in Belgrad
1988 - Seoul: Erstmals 50 m Freistil für Männer und Frauen im Olympischen Programm
1996 - Atlanta: 4x200-m-Freistil für Frauen erstmals bei Olympischen Spielen ausgetragen
Segeln
Regeln:
Es gibt je drei Klassen: 470er, Einhand-Dinghy Finn bzw.
Europe und Mistral (für Männer und Frauen). Vier gemeinsame Klassen: Soling,
Star, Laser, Tornado.
Jede Klasse hat einen eigenen Kurs. Basiskurs ist das Olympische Trapez (OT).
Zwei Varianten sind Innere Schlinge (OT-I) und Außenschlinge (OT-O). Die
Gestaltung hängt von der Windstärke und Teilnehmerzahl ab.
Bei Wind von weniger als 8 Knoten findet kein Wettkampf statt. Bei starkem Wind
wird auf den Olympischen Triangel gesegelt.
Der Kurs der Surfer hat eine M-Form. Die Zeit (zwischen 45 min und 1:30) legt
die Jury fest. Fünf Minuten vor dem Start gibt es ein Vorbereitungssignal. Ein
zu früh gestartetes Boot muss nochmals zurückfahren. Es müssen alle Bahnmarken
auf der richtigen Seite umrundet werden. Bei schweren Verstößen kann das Boot
ausgeschlossen werden. Die schlechteste Fahrt wird am Ende gestrichen, es
können bei einer bestimmten Anzahl von Regatten auch zwei gestrichen werden.
Finn-Dinghy
Ist ein Schwertboot für eine Person. Länge: 4,5 m, Breite: 1,51 m,
Tiefgang: 0,85 m. Segelfläche: 10m2. Klassenzeichen: zwei übereinanderliegende
blaue Wellenlinien. Seit 1956 im Programm.
Europe
Länge: 3,35 m
Breite: 1,38 m
Tiefgang: 1 m
Segelfläche: 7 qm
Klassenzeichen: stilisiertes 'E' in Form eines Segels
Seit 1992 im Programm.
470er
Schwertboot für zwei Mann/Frauen
Länge: 4,70 m
Breite: 1,68 m
Tiefgang bei herabgelassenem Schwert: 1,05 m
Segelfläche: 12,7 qm
Klassenzeichen: '470'
Seit 1976 im Programm.
Laser
Dinghy für eine Person
Länge: 4,23 m
Breite: 1,37 m
Tiefgang: 0,80 m
Segelfläche: 7,06 qm
Klassenzeichen: eine stilisierte rote Sonne
In Atlanta zum ersten Mal im Programm.
Star
Kielboot für zwei Personen.
Länge: 6,92 m
Breite: 1,73 m
Tiefgang: 1,02 m
Segelfläche: 27,92 qm
Klassenzeichen: ein fünfzackiger Stern
Seit 1932 (außer 1976) im Programm.
Mistral
Surf-Brett mit 3,72 Länge
Schwenkbarer Mast mit Segel und Gabelbaum
Gesurft wird im Stehen.
Klassenzeichen: stilisiertes 'M' mit Punkt darunter.
Seit 1984 im Programm.
Geschichte:
Entwicklung eines Sportschiffs der Holländern mit dem Namen 'jaght schip'
1660 - Karl II. brachte aus den Niederlanden ein Jagdschiff mit Namen 'Jamaie' mit
1661 - Dieses Schiff bestritt auf der Themse gegen holländische 'Bezam' eine Wettfahrt
1720 - Gründung des 'Cork Harbour Water' Club in Irland
1835 - Gründung der 'Stralauer Tavernen-Gesellschaft' in Berlin
1850 - Erste Regatta in Hamburg
1851 - Gründung der 'Kieler Woche'
1888 - Gründung des Deutschen Segler-Verbandes in Hamburg
1851 - Königin Victoria stiftete den 'Hundred Guineas Cup' für eine Regatta über sechzig
Meilen um die Isle of Wight (später America's Cup)
1896 - Die Segelwettbewerbe bei den Olympischen Spielen werden wegen schlechten Wetter
und mangelnder Beteiligung abgesagt
seit 1908 - Ständig bei Olympischen Spielen
1907 - Gründung des Internationalen Segler-Verbandes (IYRU) und Internationale Ratings
1919 - Modifizierung der Ratings
1924 - Erstmals olympische Einmann-Jolle
1949 - Finn-Dinghy vom Schweden Rickard Sarby (seit 1952 dabei) erfunden
1984 - Los Angeles: Windglider (Lechner-390) neu im Programm
1988 - Erstmals Frauensegeln als selbständige Disziplin.
Das Wellenreiten bzw. Surfen hat seinen Ursprung in
Polynesien.
In den 60er Jahren wurde es in den USA vom Ingenieur Jim Drake
weiterentwickelt.
Softball
Regeln:
Softball ist die weibliche Variante des Baseballs. Auch die meisten Regeln sind übernommen.
Spielgerät
Der Ball ist größer (30,16 bis 30,80 cm/Männer 22,86 cm) und schwerer
(177,20 bis 198,4 g). Früher bestehend aus Kork und mit Garn umhüllt, heute
jedoch aus Kapok (watteartige Naturfaser)
Spielfeld
Das Wurfmal (Pitcher`s Mound) liegt nur 12,20 m vom Home Plate entfernt
(bei Männern 14,03).
Spieler
Jede Mannschaft besteht aus 9 Spielerinnen.
Geschichte:
1887 - In Chicago erfindet ein Fan der Yale-Universität diese Variante des Baseballs. Der
Reporter George Hancock entwickelt das erste Sportgerät weiter und gründet zwei
Teams, die um die 'Indoor U.K.' Hallen-Baseball Meisterschaft spielen
1889 - Die 'Indoor U.K. League' wird offiziell. Hancock formuliert 19 Regeln, die an die
Freiluftvariante angelehnt sind.
Der Schläger hat einen Durchmesser von 5,08 cm
1895 - Das Spiel wird von Rober 'Kittens' (Kätzchen) genannt und später unter den Namen
'Kitten League Ball' oder 'Kitten-Ball' bekannt
1933 - Bei der Weltausstellung in Chicago entwickeln die Geschäftsleute Leo Fischer und
Michael J. Pauley eine Idee, um die Umsätze zu steigern. Sie gründen tausend neue
Teams und eine 'Softball-Organisation'.
1934 - Gründung des 'Amateur Softball Association (ASA) während des National Recreation
Congress
1968 - IOC-Präsident Avery Brundage wird erstmals von Don E. Porter, dem ASA-
Executivdirektor wegen der Aufnahme ins Olympische Programm angesprochen.
Brundage gab jedoch die Antwort 'be patient' - 'sei geduldig'.
1977 - Erstmals Softball als 'non-Olympic Sport' akzeptiert
1991 - IOC-Beschluß über die Aufnahme von Softball ins Programm von Atlanta
Synchronschwimmer
Regeln:
Nur für Frauen.
Technische Kür (2:50 Minuten), Kür (4:45 bis 5:15 Minuten).
Es müssen Elemente aus vier Gruppen gezeigt werden wie z.b. Alba, Aurora,
Catalina, Flamingo, Gaviata, Heron, Nova, Swordfish. Bewegungen an Land sind
möglich.
Bewertungskriterien sind Darbietung, Genauigkeit, Höhe, Stabilität und Zeit.
Die Punkte (0 bis 10) werden von fünf Kampfrichtern (technische Kür) bzw.
sieben (Kür) vergeben. Die höchste und niedrigste Noten werden gestrichen, der
Durchschnitt mit dem Schwierigkeitsgrad multipliziert.
Aktive können eigene Musik und Choreographie benutzen. Bewertet werden
Synchronisation, Schwierigkeit der Darbietung, Interpretation und Komposition.
Die technische Ausführung multipliziert man mit sechs, den künstlerischen
Ausdruck mit vier. Die Summe der beiden Ergebnisse ergibt das Gesamtergebnis.
Geschichte:
Um die Jahrhundertwende entstand in England das
Wasserballett.
In den 20er Jahren von der Amerikanerin Katherine Curtis modernisiert.
1934 - Bei der Weltausstellung in Chicago wurde erstmals der Begriff 'synchronized
swimming' verwendet
1946 - Erste Landesmeisterschaften in USA
1952 - Helsinki: Demonstrationwettbewerb bei den Olympischen Sommerspielen
1984 - Los Angeles: Erstmals Synchronschwimmen im Olympischen Programm
Tennis
Regeln:
Spielstätte
Ein Hartplatz mit 8,23 m (Einzel) bzw. 10,97 m (Doppel) Breite und 23,77
Länge. Die Höhe des Netzes beträgt 91,5 cm. Die Aufschlaglinie befindet sich in
6,40 m Entfernung vom Netz.
Spielgerät
Ein Schläger mit max. 81,28 cm Länge und einem Gewicht von 340 g bis 425 g.
Der Ball ist ein filzüberzogener Gummihohlball mit einem Durchmesser von 6,35
cm bis 6,67 cm und einem Gewicht von 56,7 g bis 58,7 g. Der Ball muss, wenn er
aus einer Höhe von 30,5 m auf eine harte Unterlage fällt, 16,775 m hoch
springen können. Der Ball erreicht beim Aufschlag bis zu 200 km/h.
Spieler
Der Aufschläger muss den Ball in das schräg gegenüberliegende Feld schlagen
ohne dass der Ball zuvor den Boden berührt. Die Grundlinie darf dabei nicht
übertreten werden. Ein Fehler ist erlaubt, ein zweiter Fehler gibt einen Punkt
für den Gegenspieler. Falls der Ball das Netz berührt, wird der Aufschlag
wiederholt. Ein Fehler ist, wenn der Ball ins Aus oder ins Netz, bzw. zweimal
den Boden berührt. Ein Punkt zählt 15, der zweite Punkt 30, der dritte 40 und
der vierte bedeutet Spielgewinn. Falls der Stand 40:40 (Deuce=Einstand) ist,
muss weitergespielt werden, bis die Differenz 2 Punkte ausmacht. Ein Punkt nach
Einstand bedeutet 'Advantage' (Vorteil). 1970 wurde der
'Tie-Break' (Unentschieden-Brecher) eingeführt. Die Spieler wechseln
sich dabei beim Aufschlag ab. Sieger ist, wer als erster sieben Punkte
erreicht. Die Zählweise kommt vom Jeu de Paume, wo um Sous gespielt wurde.
Sechs Spiele entsprechen einem Satz. Ein Satz ist gewonnen mit mindestens 2
Spielen Differenz. Bei Herren-Einzel und Doppel gibt es drei Gewinnsätze, bei
Damen zwei Gewinnsätze. Der Schiedsrichter sitzt auf einem zwei Meter hohen
Stuhl. Zusätzlich gibt es zehn Linienrichter.
Geschichte:
Antike - Tennisähnliche Spiele waren bereits im alten
Agypten und antiken Griechenland bekannt.
Der heutige Name stammt wahrscheinlich vom französischem 'tenez'
(=haltet)
15. Jhrd. - Der saitenbespannte Schläger wird erfunden, der als 'Racket' bezeichnet wurde.
Früher wurde mit der flachen Hand gespielt. Daraus entwickelte sich das 'jeu de
paume' (Spiel mit der flachen Hand) mit Feldern von 90 bis 120 m Länge in
Klosterhöfen, später in Ballspielhäusern.
Heinrich VIII legt einen Tennisplatz in Hampton an
1858 - Major T.H. Gem und J.B. Perera Edgbaston errichten in Birmingham einen
Tennisplatz aus Gras unter freiem Himmel.
Die Erfindung des Gummiballs und des Rasenmähers sind von großer Bedeutung für
die Entwicklung des Tennis-Sportes
1874 - Major Walter C. Wingfield meldet ein Patent für 'sphairistike' (=griech. Ball) an
1874 - 'Lawn-Tennis' (Rasentennis) in USA verbreitet
1877 - Erste Turnier in Wimbledon mit dem Namen 'All-England Championships'.
Die von Julie Marshall herausgegebenen Regeln gelten bis heute
1881 - Erster Tennis-Verband in USA und erster Deutscher Tennis-Klub
1892 - Erste Deutsche Meisterschaft für Herren
1896 - Erste Deutsche Meisterschaft für Damen
1900 - Der 21jährige Student Dwigth Davis stiftet eine Trophäe (Davis-Cup). Heute
inoffizielle WM der Herren
1902 - Gründung Deutsche Lawn Tennis Bund (DLTB) in Berlin
1913 - Gründung Weltverband (FILT, heute ITF) in Paris
nach 1924 - Tennis wird aus dem Olympischen Programm gestrichen
1968 u. 1984 - Olympische Demonstrations-Sportart
1988 - Seoul: Rückkehr ins Olympische Programm mit den besten Profis
Die wichtigsten Turniere der Gegenwart:
seit 1881 - US-Open (New York)
seit 1891 - French Open (Paris)
seit 1905 - Australian Open (Melbourne)
Wenn ein Spieler in einer Saison alle vier Turniere gewinnt, wird dies 'Grand Slam' genannt (1988 von Steffi Graf gewonnen).
Tischtennis
Regeln:
Spielgerät
Turniertisch Maße: 274 cm Länge, 152,5 cm Breite und 76 cm Höhe. Netzhöhe
bis zu 15,25 cm und an beiden Seiten 15,25 cm herausragend. Farbe von Tisch und
Netz dunkelgrün mit weißen Markierungen. Weißer Spielball mit Umfang 11,43 bis
12,70 cm, Gewicht 2,53 g. Größe und Form des Schlägers freie Wahl. Eine Seite
muss rot, die andere schwarz sein.
Spieler
Zwei Spieler/innen bzw. zwei Paare stehen sich in den einzelnen Partien
gegenüber. Der Ball muss so übers Netz gespielt werden, das der Gegner zu
keinem gültigen Rückschlag fähig ist. Der Ball muss jeweils einmal auf dem Feld
des Gegner aufkommen und darf nicht unmittelbar aus dem Flug angenommen werden.
Der Aufschlag wechselt nach jeweils 5 Punkten.
Jeder Fehler bedeutet einen Punkt für den anderen. Gespielt wird bis 21 Punkte.
Bei Punktgleichheit (20:20) gewinnt derjenige, der zuerst zwei Punkte Vorsprung
bei wechselndem Aufschlag erringt. Es wird auf drei Gewinnsätze gespielt.
Geschichte:
1880 - Tischtennis verbreitet sich von Indien nach England; damaliger Name 'Raum-Tennis'
1890 - Auch in den USA eingeführt
Der Engländer James Gibb entwickelt den ersten Zelluloid-Ball
Neuer Name des Spiels: 'Ping Pong'. Patentiert in England und den USA durch die
Firma Parker Brothers
1891 - der Engländer C. Parker erwirbt ein Patent für Korkball, Spannpfosten mit Netz und
rechteckige Schläger, die mit Tuch oder Pappe überzogen sind
1901 - Erste Turniere in Berlin und Wien
1902 - Gründung der 'English Table Association'
1903 - Der Engländer E.C. Goode entwickelt den Holzschläger mit Gummiüberzug
1907 - Erste Deutsche Meisterschaft
1925 - Gründung des 'Deutscher Tischtennis-Bundes'
1926 - Internationales Turnier in London. Gründung ITTF, durch Vertreter aus neun Ländern.
Erster Präsident wird Ivor Montagu (bis 1967)
seit den 50er Jahren - Die Asiaten dominieren in diesem Sport
1952 - WM in Bombay: Weltmeister Hiroji Satoh (Japan) führt zum ersten Mal den
Penholder-(Federhalter) Griff vor
1981 - Beschluß von IOC: Tischtennis wird ins Olympische Programm von 1988
aufgenommen
Turnen
Regeln:
1996 besteht Geräteturnen zum letzten Mal aus Pflicht und Kür, danach nur noch als Kürmehrkampf und Gerätefinale ausgetragen. Beim Mannschaftsmehrkampf gehören sechs Turner/innen zu einer Riege. Pro Gerät kommen die besten fünf zur Wertung. Bei Herren gibt es drei und bei den Damen zwei Leistungsgruppen.
Geräte
Boden (Damen mit Musik), Pferdsprung, Barren bzw. Stufenbarren,
Schwebebalken (nur Damen) und für Herren noch Seitpferd, Ringe und Reck.
Bewertung
Von 0 bis 10 Punkte (nach dem 'Code de Pointage'). Das
Kampfgericht besteht bei den Männern aus fünf Personen je Gerät (1
Schiedsrichter, 4 Kampfrichter). Die Note vergeben die Kampfrichter, die
Wertungen des Schiedsrichters ist nur bei Meinungsverschiedenheiten von Bedeutung.
Seit 1985 gibt es bei Frauen 6 Kampfrichterinnen und 1 Schiedsrichterin. Die
höchste und die niedrigste Note werden gestrichen. Die Summe der restlichen
Noten wird durch deren Anzahl geteilt. Das ergibt schließlich die Gesamtnote.
Die untere Altersgrenze bei Damen beträgt 15 Jahre.
Geschichte:
1811 - Friedrich Ludwig führte den Begriff 'Turnen' ein. Ursprung aus dem griechischen
'tornare' (drehen, wenden).
Turnen war damals gleichbedeutend mit Schwimmen, Wandern, Ringen, Heben,
Rasenspiele, Fechten und Skilauf
Ende des 19. Jhrd. - Das englische Wort 'Sport' wurde eingeführt, was bis in die 20er Jahre
ein Streitthema bleibt
1861 - Reck und Barren wurden wegen angeblicher Gesundheitsschädlichkeit von Major
Hugo Rothstein aus dem Programm genommen
1863 - Reck und Barren nach langem Streit wieder aufgenommen
1896 - Geräteturnen im Olympischen Programm in Athen (einschließlich Hangeln).
Dreifacher Sieger sind die Berliner Carl Schuhmann, Hermann Weingärtner und
Alfred Flatow
1900 - Paris: Der Mehrkampf besteht aus Geräteturnen, Weit-, Stabhoch-, Weithochsprung
und Steinheben
1903 - Erste Weltmeisterschaft
1904 - St.Louis: Auch Kugelstoßen und der 100-Yards-Lauf gehören zum Turn-Mehrkampf
1924 - Das bis heute gültige Turnprogramm wird eingeführt
1928 - Erstmals Frauenturnen bei Olympischen Spielen
1934 - Erste WM für Frauen
seit 1936 - Bei den Herren gilt das heute übliche Wettkampfprogramm
seit 1952 - Einzelkonkurrenzen auch für Frauen im Olympischen Programm
ab 1997 - Ein neues Wettkampfsystem wird eingeführt (Pflichtübungen entfallen)
Volleyball
Regeln:
Spielfeld
Größe 18 x 9 m, unterteilt in zwei Quadrate. Höhe des Netzes 1 m / Breite
9,50 m. Die obere Kante des Netzes ist auf 2,43 m (Männer) und 2,24 m (Frauen).
Spielgerät
Ball mit Umfang 64 bis 66 cm und Gewicht 250 bis 280g.
Spieler
Eine Mannschaft besteht aus 12 Spieler/innen. Nur 6 (3 am Netz, 3
Hinterspieler) dürfen auf dem Feld sind. Jeder Fehler ergibt einen
Aufstellungswechsel (man rückt im Uhrzeigersinn eine Position weiter). Für
Beratungen gibt es pro Satz zwei Auszeiten von je 30 Sekunden. Der Ball darf
nicht auf den Boden fallen und muss nach drei Berührungen ins gegenüberliegende
Feld gebracht werden. Seit 1994 darf der Ball mit jedem Körperteil (auch Fuß)
gespielt werden. Die Aufschlagsfläche gilt für die komplette Breite und gesamte
Fläche hinter der Grundlinie. Es gibt zwei Schiedsrichter, wovon der
Oberschiedsrichter die Verantwortung trägt.
Punktesystem
Einen Punkt bekommt die Mannschaft, der es gelingt, den Ball so übers Netz
zu spielen, dass der Gegner das Spiel nicht mehr fortsetzen kann. Bei
Nichtgelingen fällt das Aufschlagsrecht an die andere Mannschaft. Punkte können
nur von der aufschlagenden Mannschaft erzielt werden. Ein Satz wird auf 15
Punkte gespielt. Es gibt drei Gewinnsätze. Der fünfte Satz wird im Tie-Break
ermittelt, d.h. jede Aktion bringt einen Punkt. Das 17-Punkte-Limit ist
aufgehoben.
Beach-Volleyball
Ein Team besteht aus zwei Spieler/innen. Gespielt wird barfuß auf 40 cm tiefen Sand. Die Regeln sind weitgehend identisch mit dem Indoor-Volleyball. Der Ball darf jedoch nicht übers Netz pritschen, außer, wenn beide Schultern einen rechten Winkel zur Körperachse bilden.Der Lob ist verboten (Ball wird mit den Fingerkuppen hingelegt). Zur Verständigung unter den Spielern werden u.a. folgende Ausdrücke verwendet: 'angle' (harter diagonaler Schlag), 'line' (Linie), 'nobody' (keine Blockung) oder 'cut' (extrem diagonal geschlagender Ball).
Geschichte:
Entwickelt vom Amerikaner William G. Morgan (1870-1942) als winterlicher
Ausgleichssport. Der damalige Name hieß
'Mintonette'.
Anfangs mit Basketball-Blase über ein 1,98 hohes Netz.
1895 - Lederball mit einer Gummiblase kam auf den Markt
1895 - Professor Alfred T. Halstead schlägt den Namen 'Volleyball' vor
1897 - Erste Regeln der North American YMCA Athletic League
1908 - In Japan eingeführt
1916 - Einführung in der National Collegiate Athletic Association (NCAA)
1918 - Anzahl der Spieler auf dem Spielfeld mit sechs festgelegt
1922 - Anzahl der Ballberührungen auf drei festgelegt
1926 - Beach-Volleyball beim Manhattan Open in Los Angeles
1929 - Volleyball-Turnier bei Zentralamerika- und Karibikspielen
1933 - Erstes Frauenturnier in El Salvador
1947 - Gründung der FIVB in Paris, erster Präsident Paul Libaud
1947 - Regeln für Beach-Volleyball aufgestellt
1949 - Laut IOC 'non-Olympic'
1964 - Tokio: Erstmals für Männer und Frauen im Olympischen Programm
1976 - Erste Beach-Tour
1987 - Erste Beachvolleyball-WM in Rio de Janeiro
1990 - Einführung der Weltliga mit zwei Millionen Preisgeld
1996 - Erstmals Beach-Volleyball in Atlanta im Olympischen Programm
Wasserball
Regeln:
Spielfeldgröße
20 x 30 m. Mindesttiefe: 1,80 m. Tore: 3 m breit und 90 cm hoch.
Spielgerät
Gummiball mit einem Gewicht von 450 g.
Spielzeit
4 x 7 Minuten (effektiv).
Spieler
Eine Mannschaft besteht aus 11 Spielern (zwei Torhüter), davon dürfen im
Wasser jedoch nur 7 Spieler je Team sein. Jeder Angriff darf max. 35 Sekunden
dauern. Vor einem Torschuß muss der Ball mindestens von zwei Spielern berührt
worden sein
Geschichte:
1874 - In Crystal Palace wird ein Spiel mit dem Namen 'Water baseball' ausgetragen (später
in Wasserball umbenannt)
1900 - Paris: Erstmals Wasserball im olympischen Programm
1908 - Gründung des Internationalen Schwimmerverband (FINA)
Mehrfache Veränderung der Spieldauer
Wasserspringen
Regeln:
Das Kunstspringen erfolgt vom federnden 3-m-Brett, das Turmspringen von 10 m.
Seit 1994 gibt es drei Bereiche:
Vorkampf für alle,
Semifinale für die besten 18,
das Finale der letzten 12.
Im Vorkampf gibt es nur Kürsprünge (Männer 6, Frauen 5), vom
Turm Sprünge ohne limitierten Schwierigkeitsgrad.
Im Semifinale Kunstspringen elf Sprünge bei Männer und zehn bei Frauen, davon
die ersten fünf Pflicht, Rest Kür.
Vom Turm finden zehn Sprünge statt (vier mit begrenzter Schwierigkeit, sechs
ohne Limit aus sechs Sprunggruppen) bzw. neun Sprünge (vier mit, fünf ohne
Limit aus sechs Sprunggruppen).
Limit:
Kunstspringen 9,5,
Turm jeweils 7,6.
Jeder Springer muss 24 Stunden zuvor seine Sprünge einreichen. Bis eine Stunde vorher kann noch gewechselt werden.
Es gibt sechs Gruppen:
1. Vorwärts-,
2. Rückwärts-,
3. Auerbach-,
4. Delphin-,
5. Schrauben-,
6. Handstandsprünge (nur Turm).
Es gibt 90 Sprünge mit über 350 Variationsmöglichkeiten.
Schwierigkeitsgrade von 1,2 bis 3,6.
Ein Sprung kann auch angemeldet werden, wenn er nicht in der FINA-Tabelle
enthalten ist. Sieben Schiedsrichter werten von 0 bis 10. Die Höchste und
Niedrigste Wertung wird gestrichen. Die Summe der restlichen fünf Noten wird
mit 0,6 und dem jeweiligen Schwierigkeitsgrad multipliziert. Die Summe der
Einzelergebnisse ergibt das Gesamtergebnis.
Geschichte:
1904 St. Louis - Erstmals Wasserspringer im Olympischen Programm.
mehrfache Regelveränderungen, zuletzt Einführung von Vorkampf, Semifinale und
Finale
2.2.2 Winterspiele
Abfahrtslauf und Super- G.
Regeln:
Abfahrtslauf
Der Start erfolgt einzeln in verschiedenen Leistungsgruppen. Es erfolgt nur
ein Lauf.
Strecke
Festgelegter Kurs mit ca. 30 m Breite.
Startreihenfolge
Wird aufgrund der erreichten FIS-Punkte festgelegt.
Zeitmessung
Hundertstelsekunden
Material
Spezieller Abfahrtsski, einteiliger hautenger Skianzug und ein Sturzhelm.
Höhenunterschied
Herren mind. 800 m, Damen 500 bis 800 m.
Markierung
Herren mit roten Toren, Damen abwechselnd mit roten und blauen oder nur mit
roten Toren. Die Torbreite muß mindestens acht Meter betragen.
Super-G (Super Giant Slalom)
Der Super-G ist eine Mischung aus Riesenslalom und Abfahrt, wobei die Kurse je
nach Streckenbeschaffenheit die Kurse teils die Abfahrer und teils die
Riesenslalom-Spezialisten bevorteilen.
Strecke
Der Super-G wird in einem Lauf entschieden. Die Anzahl der Tore, die für einen
Kurs benötigt werden, errechnet sich folgendermaßen:
10 Prozent der Höhendifferenz = maximale Anzahl der Tore. Bei den Herren müssen
mindestens 35 Tore gesteckt werden, bei den Damen 30.
Startreihenfolge
Wird aufgrund der erreichten FIS-Punkte festgelegt.
Zeitmessung
Die schnellste Zeit gewinnt.
Höhenunterschied
Herren zwischen 400 und 600 m, Damen zwischen 350 und 600 m.
Markierung
Abwechselnd werden rote und blaue Tore gesetzt. Die Tore weisen eine Breite
von ca. 6 bis 12 m auf. Der Abstand zwischen zwei Toren muß mehr als 10 m
betragen.
Kombination
Die Alpine Kombination setzt sich aus einem Abfahrtslauf und einem Slalom
mit zwei Durchgängen zusammen. Dieser Wettbewerb wird an zwei
aufeinanderfolgenden Tagen ausgetragen. Der Kombinationsslalom ist ein eigener
Wettbewerb.
Startreihenfolge
Wird beim Slalom nach den Plazierungen bei der Abfahrt eingeteilt. Der
Fünfte der Abfahrt startet als Erster, der Vierte als Zweiter, der Dritte als
Dritter, der Zweite als Vierter, der Sieger als Fünfter. Die restlichen Läufer
starten in der Reihenfolge, in der sie sich in der Abfahrt platziert haben
Zeitmessung
In diesem Wettbewerb ist die Addierung der Zeiten letztendlich ausschlagend
für die Abschlussplatzierung.
Geschichte:
1870 - Erste alpine Rennen in der norwegischen Region Telemark
1905 - Der Österreicher Zdarsky steckt den ersten Slalom; die Wertung erfolgt nach Stilnoten
1922 - Erstes offizielles Rennen (Slalom) in Mürren/CH am 21. Januar 1922 unter der Leitung
von Sir Arnold Lunn
1924 - Chamonix: Gründung der Internationalen Ski-Föderation (FIS)
1928 - Sir Arnold Lunn setzt auf dem FIS-Kongreß in St. Moritz die provisorische
Anerkennung der alpinen Disziplinen durch
1930 - Oslo: Offizielle Einführung der alpinen Disziplinen
1931 - Mürren: Erstes FIS-Rennen
1934 - Aufnahme der alpinen Kombination in das Programm der Olympischen Winterspielen
1934 - Bezahlte Skilehrer gelten als 'Profis' und werden nicht zu den Winterspielen
zugelassen
1936 - Garmisch-Partenkirchen: Erstmals bei Olympischen Spielen
1937 - Erste Weltmeisterschaften in Chamonix
1958 - Einführung einer weltweiten FIS-Rennserie
1968 - Einführung des Weltcup
1988 - Calgary: Erstmals stehen zehn Disziplinen auf dem Olympischen Programm, je fünf
für Männer und Frauen
Biathlon
Regeln:
Es dürfen nur vier Herren und drei Damen je Nation und Disziplin teilnehmen.
Material
Das Kleinkalibergewehr (5,6 mm/offenes Visier, Einzelladung) wird während
des Laufens auf dem Rücken des Aktiven mitgeführt. In den Einzelwettbewerben
werden pro Schießübung fünf Schüsse (Munition liegt am zugewiesenen Schießstand
bereit) auf in 50 m Entfernung angebrachte Metallscheiben, die bei einem
Treffer umklappen, abgegeben. Scheibendurchmesser: 11,5 cm beim
Stehend-Schießen, 4,5 cm beim Liegend-Schießen.
Zeitstrafen
20 km Männer/ 15 km Damen
Jeder Fehlschuß wird mit einer Zeitstrafe von einer Minute geahndet.
10 km Männer/ 7,5 km Damen
Für jeden Fehlschuß muß eine 150 m lange Strafrunde gelaufen werden.
Staffel
Wenn der Läufer trotz Nachladens (je drei Patronen) noch Fehlschüsse
aufweist, muß er entsprechend viele Strafrunden laufen. Sollte er auf das
Nachladen verzichten, kann er sofort seine Strafrunden absolvieren.
Ausführung am Schießstand
7,5 km Damen/ 10 km Herren: liegend-stehend
15 km Damen: liegend-stehend-liegend
20 km Herren: liegend-stehend-liegend-stehend
Damen-/Herren-Staffel: liegend-stehend.
Geschichte:
1796 - Erste Skiwettkämpfe mit Schießeinlagen in Norwegen
1924 - Militärischer Patrouillenlauf, der Biathlon-Vorläufer ist Olympischer
Demonstrationswettbewerb
1928 - Militärischer Patrouillenlauf Olympischer Demonstrationswettbewerb
1936 - Militärischer Patrouillenlauf Olympischer Demonstrationswettbewerb
1957 - Aufnahme in den Internationalen Verband des Modernen Fünfkampfes (UIPM). Neue
Verbandbezeichnung UIPMB.
1958 - Erste Weltmeisterschaften über 20 km
1960 - Erstmals im Olympischen Programm von Squaw Valley
1966 - Erste Staffel-Weltmeisterschaft
1968 - Erster Olympischer Staffelwettbewerb
1974 - Erste Weltmeisterschaft über 10 km
1977 - Umstellung auf das Kleinkalibergewehr und Festlegung der Schußentfernung auf 50 m
1980 - Aufnahme des 10-km-Wettbewerbs der Herren
1980 - Einführung von Klappscheiben
1984 - Erstmals findet eine Damen-Weltmeisterschaft statt
1989 - Erste Staffel-Weltmeisterschaften
1992 - Damen kämpfen erstmals um olympische Medaillen
1993 - Gründung eines selbständigen Verbands in der UIPMB: die Internationale Biathlon
Union (IBU)
Bob
Regeln:
Der Bob wird vom Piloten gelenkt, indem er die beiden Seile, die mit den Vorderkufen verbunden sind, bedient. Der Bremser bedient den Bremshebel und die Rechenbremsen. Die Bremse wird über zwei getrennt wirkende Hebel betätigt.
Material
Der aerodynamische Schlitten besteht aus Glasfaser und Stahl. Unten sind
vier polierte Edelstahlkufen angebracht. Die Temperatur der Kufen wird vor dem
Start elektronisch gemessen. Die Temperatur der Meßkufe dient als Vorgabe, daß
heißt der Wert darf maximal vier Grad Celsius darüber oder darunter liegen.
Die technischen Daten:
Spurbreite: 67 cm.
Abstand: Spitze Vorderkufe bis Ende Hinterkufe darf nicht 270 cm (Zweier) oder 335 cm (Vierer) überschreiten.
Breite: maximal 67 cm.
Gewicht Zweierbob: Maximal 390 kg einschließlich Besatzung.
Gewicht Viererbob: Maximal 630 kg einschließlich Besatzung.
Ballaststangen dienen dazu, das Maximalgewicht zu erreichen.
Vorderkufen: ca. 7,5 cm seitlich verdreh- und lenkbar; mit
Seilen verbunden.
Wertung:
In vier Durchgängen wird das schnellste Team ermittelt. Die
Startreihenfolge wird ausgelost. In der ersten Gruppe starten nur Piloten, die
an einer bestimmten Anzahl an Weltcuprennen vor den Olympischen Winterspielen
teilgenommen haben.
Startreihenfolge
1. Lauf:
1. Gruppe: Nummer 1-10, 2. Gruppe: 11-20, 3. Gruppe: 21-30, 4. Gruppe 31-40;
2. Lauf:
nach Plazierung des 1. Laufes: Platz 15-1, Platz 16 bis Ende;
3. Lauf:
1. Gruppe: 10-1, 2. Gruppe: 20-11, 3. Gruppe. 30-21, 4. Gruppe: 40-31;
4. Lauf:
nach der Gesamtplazierung der drei Läufe: Platz 15-1, Platz 16 bis Ende.
Geschichte:
1887 - Erstmalige Erwähnung der 'Americas' (niedrige Schlitten)
1888/89 - Der New Yorker Stephen Whitney fährt während seinem Winterurlaub in Davos
zwei niedrige Schlitten mit einem Sitzbrett, der vordere diente zum Lenken. Dieser
Urtyp wurde 'bob-sled' genannt.
1889 - Konstruktion des ersten Bob durch den St. Moritzer Hufschmied Christian Mathis
1892 - Erstes Bobrennen in St. Moritz
1897 - Gründung des St. Moritz Bobsleigh Club, dem ersten Bobverein der Welt.
1901 - Karl Benzing läßt in Friedrichroda den ersten deutschen Bob bauen. Dieser fährt unter
dem Namen 'Schwarzer Peter'
1903 - Bau der ersten Bobbahn parallel zur Straße von St. Moritz nach Celerina
1904 - Erstes deutsches Bobrennen
1907 - Bau der Wadeberg-Bahn in Oberhof, der ersten deutschen Bahn
1911 - Gründung des Deutschen Bob- und Schlittensportverbandes
1913 - Erste deutsche Meisterschaften
1914 - Erstmals findet eine Zweierbob-Europameisterschaft statt
1923 - Gründung des Weltverbandes FIBT in Paris
1927 - Erste Viererbob-EM
1929 - Zweite Zweierbob EM
1930 - Erstmals findet eine Viererbob-Weltmeisterschaft statt
1931 - Erste Zweierbob-WM
1966 - FIBT-Beschluß, künftig regelmäßig Zweierbob-Europameisterschaften stattfinden zu
lassen
Curling
Regeln:
Das Mannschaftsspiel Curling wird in drei Wettkampfarten
eingeteilt: Freiluftwettbewerbe, Natureiswettbewerbe und Hallen-Wettkämpfe. Die
olympischen Wettkämpfe finden in der Halle statt.
Ein Team besteht aus vier Spielern:
'Lead' (Nr. 1)
'Second' (Nr. 2)
'Third' oder 'Vice-Skip' (Nr. 3)
'Skip' (Nr. 4). Außerdem verfügt jedes Team über einen Ersatzspieler.
Der Skip leitet das Spiel seines Teams. Er bestimmt die Richtung und die
Geschwindigkeit der zu spielenden Steine. Die Mannschaft verwendet dafür einen
Besen aus Maisstroh oder mit Kunstborsten, mit dem auf dem Eis gewischt wird.
Die Eisfläche erwärmt sich durch die Reibung, wodurch ein Wasserfilm entsteht,
der sofort wieder gefriert. Dadurch wird das Eis glatter und schneller gemacht,
um den Stein besser gleiten zu lassen.
Material
Polierter Granitstein mit Metallgriff. Maximal 19,96 kg schwer, Mindesthöhe
11,43 cm, Umfang 91,44 cm.
Spielfeld
Der Rink, die Eisbahn, hat eine Länge von 42,07 m und eine Breite von 4,28
m. Am Ende befindet sich ein dreifarbiger Zielkreis, der mit drei Ringen
versehen ist. 'The Button' ist rot und weist einen Radius von 61 cm
auf. Er ist der schmalste. Der weiße Mittelpunkt ('Tee') des
Zielkreises hat einen Radius von 15 cm. Der zweite, weiße Ring hat einen Radius
von 1,22 m, der dritte blaue Ring einen von 1,83 m auf.
Wertung
Für jeden Stein, der näher am Mittelpunkt des Zielkreises plaziert ist als
der Stein des gegnerischen Teams, gibt es einen Punkt. Ein Spiel besteht aus
neun Durchgängen (Ends). Die Mannschaft mit den meisten Punkten gewinnt das
Spiel. Führt eine Mannschaft mit großem Vorsprung, kann ein Spiel bereits vor dem
neunten End enden.
Geschichte:
1511 - Erste Erwähnung eines Curling-Steins mit der Inschrift: 'St. Js B Stirling '
1511 - Die Schotten Henry Adamson und Dr. George Ruthven geben dem Spiel den Namen
'Curling' (kraushaarig).
1560 - Ein Gemälde von Pieter Bruegel liefert erste Hinweise auf den Curling-Sport
1716 - Die Curler von Kilsyth, Stirlingshire, gründen die ersten Vereine in Schottland
1775 - Erstmals wird ein Stein mit einem Metallgriff benutzt, der Prototyp des heutigen
Sportgeräts
1838 - Gründung des ersten Curlingclubs, dem Grand National Curling Club in Edinburgh,
später heißt dieser Club Royal Caledonian Club
1880 - Engländer und Schotten bringen den Curlingsport in die Schweiz
1924 - Demonstrationssportart bei Olympischen Winterspielen
1932 - Demonstrationssportart bei Olympischen Winterspielen
1959 - Erstmals wird der Scotch Cup ausgespielt
1965 - In Perth gründen sechs Landesverbände (SCO, CAN, USA, sWE, NOR, SUI) eine
internationale Vereinigung des Royal Caledonian Club
1966 - In Vancouver wird die International Curling Federation gegründet
1975 - Erstmals finden Europameisterschaften statt
1979 - Erste Weltmeisterschaft für Frauen
1988 - Demonstrationssportart bei Olympischen Winterspielen
1989 - Zum erstenmal finden Weltmeisterschaften für Männer und Frauen an einem Ort statt
1991 - Umbenennung der ICF in World Curling Federation (WCF)
1992 - Demonstrationssportart bei Olympischen Winterspielen
1992 - Die World Curling Federation wird vom IOC als Wintersport-Föderation anerkannt
1994 - Erstmals ins Olympische Programm aufgenommen
Eishockey
Regeln:
Ein Team bei den Männern besteht aus 22 Spielern (inkl. drei Torhüter), bei den Frauen gehören 20 Spielerinnen (zwei Torhüterinnen) zum Kader. Pro Mannschaft dürfen 6 Spieler/innen auf dem Eis sein (ein Torhüter, zwei Verteidiger und drei Stürmer). Jeder Spieler/in ist mit einer speziell gepolsterten Ausrüstung versehen, die die Verletzungsgefahr vermindern soll. Außerdem besteht Helmpflicht für alle Spieler/innen. Der Torwart trägt zusätzlich eine Gesichtsmaske. Für einen geregelten Spielablauf sorgen drei Schiedsrichter sowie zwei Torrichter.
Spielfeld
Der Rink hat eine Länge von 60 bis 61 m und eine Breite von 29 bis 30 m.
Die Fläche ist in drei Zonen aufgeteilt: Die Verteidigungs-/Angriffszonen A und
B (18 m lang) sowie eine neutrale Zone in der Mitte, die durch eine rote Linie
halbiert ist. Um die Eisfläche ist eine Bande (Höhe von 1,20 bis 1,22 m)
angebracht. Das Schutzglas um die Bande soll 1,60 bis 2,00 m hoch sein. Die
Tore müssen 1,83 m breit und 1,22 m hoch sein.
Spielzeit
Dreimal 20 Minuten mit jeweils zwei Pausen von 20 min. zur Eiserneuerung.
Die Zeit wird automatisch bei jeder Spielunterbrechung angehalten.
Material
Der Puck, eine Hartgummischeibe, wiegt 156 bis 170 Gramm und weist eine
Dicke von 2,54 cm bei einem Durchmesser von 7,62 cm auf. Ein Puck kann
Geschwindigkeiten bis zu 120 km/h erreichen. Die Eishockeyschläger (1,52 m
lang) müssen aus Holz, Kunststoff oder Aluminium hergestellt sein. Der Schaft
muß mindestens 32 cm lang sein.
Strafen
Die Mindeststrafe beträgt zwei Minuten. Schlimmere Vergehen werden mit
einer Fünf- Minuten-Strafe geahndet. Die Disziplinarstrafe bedeutet eine
10minütige Bankstrafe. Bei Regelwidrigkeiten, die einen Spielausschluß nach
sich ziehen, kann der ausgeschlossene Spieler nach 5 min. wieder ersetzt
werden. Fällt während einer Zeitstrafe ein Tor gegen die in Unterzahl spielende
Mannschaft, so kann der ausgeschlossene Spieler sofort wieder aufs Eis. Bei
Penalty muß ein Feldspieler allein gegen den gegnerischen Torwart antreten.
Geschichte:
1860 - Erstmals wird in Kingston Harbour (Ontario) mit einem Puck gespielt
1875 - Am 3.März findet in Montreal das erste offizielle Spiel statt
1879 - Ein erstes Regelwerk wird von W. F. Robertson und R. F. Smith erstellt
1880 - Montreal: Gründung des McGill University Hockey Club, dem ersten Eishockeyclub
der Welt
1890 - Gründung der Ontario Ice Hockey Association
1893/94 - Erstmals wird der Stanley-Cup ausgetragen
1903 - London: die 'London Canadians' werden Meister von Großbritannien und sind
gleichzeitig erster europäischer Titelträger
1908 - Paris: Gründung des Internationalen Eishockey-Verbandes (LIHG später IIHF)
1910 - Erste Europameisterschaft in Les Avants
1912 - Reduzierung der Spieler (7 auf 6) auf dem Eis und Einführung von Rückennummern
1912 - Gründung des Deutschen Eishockey-Bundes, erste Deutsche Meisterschaft
1914 - Gründung der Canadian Amateur Hockey Association (CAHA)
1920 - Erste Weltmeisterschaft mit dem Sieger Kanada
1920 - Antwerpen: Olympische Premiere
1923 - Einführung des Spengler-Cup
1927 - Einführung des Fair-Play-Cup für das Team mit den wenigsten Strafminuten
1948 - St. Moritz: Eishockey verliert kurzfristig den olympischen Status, Folge eines Streits
zwischen den zwei amerikanischen Verbänden AAU und AHAUS
1954 - Erster WM-Titel für die UdSSR
1956 - Cortina d'Ampezzo: Die UdSSR wird erstmals Olympiasieger
1969 - Kanada stellt den Antrag, auch Spieler der nordamerikanischen Profiliga (NHL)
zuzulassen; nach der Ablehnung boykottiert Kanada acht Jahre lang offizielle Turniere
1977 - Wien: Rückkehr Kanadas anläßlich der ersten 'offenen' Weltmeisterschaften
1988 - Calgary: Erstmals dürfen Profis bei Olympischen Winterspielen antreten
1990 - Erste Weltmeisterschaft für Frauen
1994 - IIHF und NHL einigen sich endgültig bezüglich einer Pause der NHL-Serie während
Olympia
Eiskunstlauf
Regeln:
Einzel-Konkurrenzen/Paarlaufen
Bei Internationalen Meisterschaften nur Kurzprogramm (max. 2:40 min.) und
Kür (Herren & Paare 4:30 min./ Damen 4 min). Die Musik wird von den
Sportlern ausgesucht. Für Zeitüber-/unterschreitung werden je zehn Sekunden 0,1
Punkte abgezogen.
Kurzprogramm Herren
Doppelaxel, ein Dreifachsprung nach Wahl, dem vergleichbare
Verbindungschritte und/oder Kürbewegungen vorausgehen, eine Sprungkombination
von einem Doppel- und einem Dreifach- oder zwei Dreifachsprüngen, die
eingesprungene Pirouette nach Wahl, Waage- oder Sitzpirouette mit nur einem
Fußwechsel, die Pirouetten-Kombination mit einem Fußwechsel und mindestens zwei
Positionswecheln sowie zwei verschiedenartige Schrittfolgen.
Kurzprogramm Damen
(Abweichung zu den Herren)
Dreifach- oder Doppelsprung möglich, bei Sprungkombination nur zwei
Doppelsprünge notwendig. Pflicht ist allerdings die Himmels- oder seitwärts
gelehnte Pirouette wie auch die Spiralen-Schrittfolge.
Kurzprogramm Paare
Überkopf-Hebung (mind. zwei, max. drei Umdrehungen), doppelte Hebung, einen
Doppel- oder Dreifachsprung, doppelte Einzelsprünge, die Einzelpirouette, die
Paarlauf-Pirouettenkombination, die Todesspirale, eine Spiralen-Schrittfolge
und zusätzliche Schrittfolgen.
Kür Einzelkonkurrenz
Hier müssen technische Höchstschwierigkeiten mit originellen
choreographischen Ideen kombiniert werden. Die Anzahl der Sprünge ist frei, es
dürfen maximal zwei Dreifachsprünge (nur Sprungkombination oder
Sprungfolge)ausgeführt werden; Toeloop und Toe Walley sind dabei als ein und derselbe
Sprung anzusehen. Mindestens eine Sprungkombiantion oder -folge muß gelaufen
werden. Außerdem sind mindestens vier verschiedenartige Pirouetten zu
absolvieren (eine Pirouettenkombination, eine eingesprungene Pirouette und zwei
unterschiedliche Schrittkombinationen).
Kür der Paare
Zwei verschiedene Einzelspünge, eine Sprungfolge, eine
Paarlauf-Pirouettenkombination, Todespirale, eine Paarlaufpirouette oder eine
zusätzliche Todesspirale, eine Schrittfolge, eine Folge aus Spiralen und/oder
Kürbewegungen wie Drehungen, Arabesken, Zirkel oder Mondschritte. Mindestens
drei, maximal fünf Hebefiguren (1-2 Twist-Hebungen).
Eistanz
Originaltanz (2 min.) und Kür (4 min.). Aus folgenden Tänzen wird der
Pflichttanz ausgelost: Westminster-Walzer, Wiener Walzer, Ravensburger Walzer,
Goldener Walzer, Kilian, Quickstep, Paso Doble, Yankee Polka, Silver Samba,
Blues, Rumba, Argentinischer Tango und Tango Romantica.
Die ISU gibt jeweils für den Zeitraum vom 1.Juli bis 30. Juni des nächsten
Jahres einen Tanz vor, der von den Paaren im Originalprogramm gestaltet werden
soll.
Sprünge (Ausnahme: fünf niedrige kleine Tanzsprünge mit maximal einer halben
Drehung), Hebungen (Ausnahme: fünf niedrige Hebunge mit maximal anderthalb
Umdrehungen) und Pirouetten mit mehr als drei Umdrehungen sind nicht gestattet.
Die Paare dürfen sich höchstens fünf Mal trennen (Abstand zum Partner nicht
mehr als zwei Armlängen und maximal fünf Sekunden).
Wertung
Neun Preisrichter vergeben jeweils eine A-Note (Sprünge etc.) für die
technischen Elemente und eine B-Note für den künstlerischen Ausdruck. Nach
folgender Skala wird gewertet (Dezimalzahlen sind möglich):
0 = nicht gelaufen
1 = sehr schlecht
2 = schlecht
3 = mittelmäßig
4 = gut
5 = sehr gut
6 = perfekt und fehlerlos
Preisrichter legen nach den vergebenen Noten eine Reihenfolge fest, woraus sich
die Platzziffer ergibt. Diese wird dann mit dem Koeffizienten multipliziert.
Für das Kurzprogramm sind 0,5 und für die Kür 1,0 als Koeffizient
vorgeschrieben, dies gilt sowohl für die Einzelwettbewerbe als auch für die
Paare. Sollte es zu einem Punktgleichstand kommen, dann entscheidet die
Plazierung in der Kür.
Im Eistanz wird nach dem gleichen System gewertet. Die Koeffizienten sind hier
mit 0,2 (je Pflichttanz), 0,6 (Originalprogramm) und 1,0 (Kür) festgelegt. Die
Pflichttänze werden getrennt gewertet.
Geschichte:
1300 - Holland: Erster Holzschlittschuh mit Eisenschiene
1850 - USA: Entwicklung des ersten Schlittschuhs aus Stahl
1862 - Der moderne Schlittschuh hält Einzug in Europa
1864 - Gründung des St. Petersburger Eislauf-Clubs
1865 - Der 'Halifax'-Schlittschuh wird von dem Amerikaner Jackson Haines entwickelt und
verbreitet
1867 - Gründung des Wiener Eislauf-Vereins
1882 - Wien: Erste internationale Wettkämpfe
1890 - St. Petersburg: Zweiter internationaler Wettbewerb
1891 - Hamburg: Erste Europameisterschaften
1892 - Scheveningen: Gründung der Internationalen Eislauf-Union (ISU),
Gründungsmitglieder u.a. die Deutsche Eislauf-Union, zu der Zeit Deutscher und
Österreichischer Eislauf-Verband
1896 - St. Petersburg: Erste Weltmeisterschaft
1908 - London: Erstmals werden bei Olympischen Spielen (Sommer) Medaillen vergeben
1920 - Antwerpen: Letztmals nehmen Eiskunstläufer an den Sommerspielen teil
1924 - Chamonix: Erstmals im Programm der Winterspiele
1949 - Der Paarlauf wird ein eigenständiger Wettbewerb
1951 - Erste internationale Paarlauf-Meisterschaften
1975 - Kürzung des Pflichtprogramms auf 30 Prozent
1975 - Einführung einer Kurzkür (20 Prozent des Gesamtergebnisses) und Aufwertung der
Kür auf 50 Prozent
1976 - Innsbruck: Paarlaufen wird ins Olympische Programm aufgenommen
1980 - Abschaffung der bisherigen Punktwertung
1991 - Die Pflicht entfällt vollständig
1997 - Erstmals wird ein Teamlaufen als Wettbewerb ausgetragen
Eisschnelllaufen
Regeln:
Die Läufer müssen während eines Rennens mehrmals die Bahn an bestimmten Stellen wechseln. Dabei hat der von der Außenbahn Kommende immer Vorfahrt. Beenden zwei Läufer einer Paarung den Lauf mit der gleichen Zeit, muß der Zielrichter über die Plazierung entscheiden. Nach zwei aufeinanderfolgenden Fehlstarts eines Läufers, erfolgt eine Verwarnung. Beim dritten Fehlstart wird der Läufer disqualifiziert. In Nagano finden erstmals zwei Rennen über 500 m statt. Aus dem Gesamtergebnis ergibt sich die Plazierung.
Bahn
Halle oder unter freiem Himmel. Bei Wettbewerben der ISU sind 400 m Länge
vorgeschrieben. Die Kurven müssen 180 Grad aufweisen (Innere Radius 25 bis 26
m). Die Bahnbreite sollte entweder vier, 4,5 oder fünf Meter betragen.
Startreihenfolge
Wird immer ausgelost.
500 m/1000 m/ 1500 m
Gruppe 1: die acht Läufer mit den besten Qualifikationszeiten
Gruppe 2: 9-16
Gruppe 3: 17-24
Gruppe 4: alle übrigen
3000 m Frauen/ 5000 m Männer
Hier dient die Weltcup- oder WM-Wertung als Basis
5000 m Frauen/ 10 000 m Männer
Hier sind für die Reihenfolge die Ergebnisse über 3000 und 5000 m entscheidend.
Geschichte:
1300 - Holland: Erster Holzschlittschuh mit Eisenschiene
1763 - England: Erster bekannter Wettkampf
1849 - Gründung des ersten Eislaufvereins, dem Philadelphia Skating Club
1864 - Amsterdamer IJsclub, erster europäischer Club
1883 - Gründung des Münchner Eislauf-Verein
1885 - Axel Paulsen (NOR) gewinnt die ersten Preisgelder beim 25 Meilen-Rennen von
Brooklyn und das drei Meilen Rennen in Kristiana
1885 - Hamburg: Erster internationaler Eisschnellauf-Wettbewerb über 3.800 m
1889 - Der Amsterdamer IJsclub veranstaltet die ersten Weltmeisterschaften
1891 - Amsterdam: Erste offizielle WM
1892 - Die ISU führt das paarweise Laufen ein
1892 - Scheveningen - Gründung der International Skating Union (ISU)
1893 - Gründung des Berliner Schlittschuh-Clubs
1924 - Erstmals bei Olympischen Winterspielen
1925 - Einführung eines Punktsystems im Mehrkampf
1932 - Lake Placid: Erstmals starten Frauen im Demonstrationsbewerb
1936 - Erste Weltmeisterschaft der Frauen
1956 - Melbourne: Die 53. IOC-Session beschließt die feste Aufnahme der Frauen-
Wettbewerbe ins Olympische Programm
1996 - Der Klapp-Schlittschuh aus den Niederlanden sorgt für Aufsehen
Freestyle
Regeln:
Buckelpistenfahren
Strecke
Technisch anspruchsvoller, schneller Lauf auf einer 252 m langen, steilen
und sehr buckligen Piste. Die Strecke muß 15 m breit sein und ein Gefälle von
26 bis 27 Prozent aufweisen. Auf dem Kurs sind neun Kontrolltore (8-12 m breit)
gesetzt, die korrekt durchfahren werden müssen.
Wertung
Ein Lauf ist auch dann gültig, wenn die Ziellinie nur mit einem Ski
überquert wird. Falls ein Läufer einen Wettkampf nicht beenden kann, erfolgt
eine Wertung bis zum Zeitpunkt des Ausfalls, d.h. es werden keine Zeitpunkte
vergeben. Die 16 Besten der Qualifikation erreichen das Finale. Sieben
Wertungsrichter beurteilen die jeweiligen Fahrten nach drei Hauptkriterien:
Schwünge 50 Prozent
Sprünge 25 Prozent
Zeit 25 Prozent Die Höchstwertung kann der Sportler nur erreichen, wenn er zwei
verschiedene Sprünge zeigt. Absolviert der Läufer drei Sprünge bei zwei
geforderten, kommen die zwei besten in die Wertung.
Kategorie für die Sprungwertung bei
gemischtem Aufrechtmanöver:
1. Spread Eagle, Kosak, Zudnik
2. Daffy
3. Back Scratcher, Mule Kick
4. Twister
5. Helicopter (Der Körper rotiert vertikal um 360 bis 720 Grad)
Strafen
Wie im Fußball gibt es auch hier Gelbe und Rote Karten. Eine Verwarnung
(Gelbe Karte) gibt es für unsportliches Verhalten gegenüber anderen Athleten
oder dem Kampfgericht. Nach drei Gelben Karten folgt automatisch eine Rote, was
eine Sperre für den nächsten Wettbewerb zur Folge hat. Bei einer Roten Karte
während eines Bewerbs, wird der Athlet sofort disqualifiziert.
Material
Mindestlänge der Ski 190 cm bei den Herren, bei den Damen 180 cm. Ist ein
Sportler kleiner als 1,60 m, so darf die Skilänge um zehn Zentimeter reduziert
werden.
Springen
Die Athleten müssen zwei verschiedene Sprünge ausführen. Es besteht für alle
Athleten Helmpflicht.
Vor jedem Wettbewerb müssen die Sportler einen Flugplan mit der Wahl ihrer
Sprünge abgeben, der bis zum Betreten des Startraums noch geändert werden kann.
Strecke
Die Schanzen (1,50 m breit) haben eine Höhe von 2,80 m bei den Herren und
2,30 m bei den Frauen. Die Neigung des Anfahrtshügels beträgt 25 Grad, der des
Aufsprunghangs 37 Grad.
Wertung
Sieben Kampfrichter müssen ihre Wertung zum Absprung, der Höhe und der
Entfernung, der Ausführung, dem Stil, der Form des Sprungs und der Landung
abgeben. Die Wertungen der einzelnen Sprünge werden mit dem jeweiligen
Schwierigkeitsfaktor multipliziert und zusammengezählt.
Dabei gilt folgende Gewichtung:
Ausführung 50 Prozent
Landung 30 Prozent
Absprung, Höhe und Weite 20 Prozent Sprünge: 1. Aufrechte Sprünge 2. Helicopter 3. Salti Falls ein Athlet einen neuen oder abgeänderten Sprung ausführen möchte, muß er eine schriftliche Eingabe beim FIS-Komitee machen, um eine Genehmigung zu erhalten. Dieses vergibt dann auch den entsprechenden Schwierigkeitskoeffizienten.
Startreihenfolge
Bei den Frauen starten die ersten Zehn der Weltrangliste in der ersten
Startgruppe. Bei den Herren ist die Gruppe bis auf Platz 15 erweitert.
Geschichte:
1975 - Gründung des europäischen Freestyler-Verbandes (ESFA)
1975 - Erste internationale Cup-Wettbewerbe
1978 - Erstmals werden Europameisterschaften ausgetragen
1979 - Erste deutsche Meisterschaft
1979 - Aufnahme der Sportart Freestyle in die Internationale Ski-Föderation (FIS)
1980 - Die FIS entwickelt ein erstes Regelwerk
1986 - Engelberg (SUI): Erste Weltmeisterschaften mit den Disziplinen:
Ballett/Acro, Buckelpistenfahren, Parallelbuckelpistenfahren, Springen und
Kombinationswertung
1988 - Calgary: Olympischen Premiere als Demonstrationssportart
1992 - Albertville: Erstmals olympische Medaillen im Buckelpistenbewerb
1994 - Lillehammer: Springen wird als zweite olympische Disziplin zugelassen
Nordische Kombinationen
Regeln:
Einzel-Wettbewerb
Bei diesem Wettbewerb müssen die Athleten einen Sprunglauf auf der
Normalschanze (75 bis 90 m) und einen 15-km-Langlauf absolvieren. Der
Wettbewerb wird innerhalb von zwei Tagen ausgetragen.
Beim Springen stehen drei Durchgängen auf dem Programm, von denen nur die zwei
Besten gewertet werden. Der Punkteschlüssel entspricht dem beim Skispringen.
Die Laufrückstände ergeben sich aus den Punktabständen der einzelnen Athleten.
Eine Minute entspricht zehn Punkten.
Die Startreihenfolge für den Langlauf ergibt sich aus der Gundersen-Methode,
bei der der Sieger des Springens zuerst startet, danach folgen die weiteren
Plätze aus den berechneten Zeitabständen. Der Läufer, der als erster das Ziel
erreicht, hat die Kombination somit gewonnen.
Mannschafts-Wettbewerb
Hier wird ein Team-Springen und ein 4x5-km-Staffellauf ausgetragen. Dabei wird
das Springen wie in der Einzelkonkurrenz bewertet. Die Sportler springen in den
jeweiligen Platznummer-Gruppen (1-4), die sie von der Teamleitung erhalten
haben. Die Startnummer der Teams ist abhängig vom Abschneiden bei den letzten
Winterspielen. Im Staffel-Langlauf wird ebenfalls nach der Gundersen-Methode
gestartet. Allerdings entsprechen hier neun Punkte einem Zeitabstand von einer
Minute.
Geschichte:
1555 - In Telemark (NOR) finden die ersten nordischen Wettbewerbe statt
1813 - Gründung des ersten Ski-Vereins in Oslo
1869 - Der Norweger Sondre Norheim aus Morgedal konstruiert die erste funktionsfähige
Bindung
1879 - Im Huseby-Garten von Christiana (Oslo) findet der erste Kombinationswettbewerb
statt.
Erster Weltrekord im Springen mit 23 m durch Torjus Hemmestveit
1888 - Der norwegische Polarforscher Fridtjof Nansen durchquert auf Langlaufskiern in 46
Tagen Grönland
1892 - Die ersten Holmenkollenrennen
1905 - Gründung des Deutschen Skiverbands (DSV)
1908 - Gründung des Norwegischen Skiverbands
1910 - Gründung einer dreiköpfigen Internationalen Ski-Kommission für Regelfragen
1911 - Stockholm: Erweiterung der Kommission auf fünf Mitglieder
1922 - Festlegung der ersten internationalen Wettkampfregeln (Langlauf, Springen,
Kombination)
1924 - Chamonix: Gründung des Internationalen Skiverbands (FIS) während der Winterspiele
1925 - Erste Weltmeisterschaften
1932 - Die FIS beschließt die Durchführung von Staffel-Wettbewerben
Rennrodeln
Regeln:
Die Rodler müssen die gesamte Bekleidung der Körperform angepassen. Dies gilt auch für Rennhelm und -schuhe. Für alle Athleten besteht Helmpflicht. Verbindungen zwischen Kopf und Oberkörper, die für eine bessere Aerodynamik sorgen, sind verboten. Bei den Einsitzern werden vier Läufe an zwei Tagen ausgetragen. Im Doppel hingegen werden nur zwei Läufe absolviert. Der Sieger ergibt sich aufgrund der niedrigsten Gesamtzeit, die aus der Addition aller Läufe ermittelt wird.
Material
Der Schlitten ist ca. 15 cm hoch und darf maximal 1,35 m lang sein, die
Breite darf 55 cm nicht übersteigen. Bei der Spurbreite dürfen 45 cm nicht
überschritten werden.
Die Außenkanten der Kufen sind um mindestens fünf Millimeter abgerundet. Das
Höchstgewicht: Einsitzer 23 kg, Doppelsitzer 27 kg. Eng anliegende Bleiwesten
sorgen für Zusatzgewichte (Herren bis 13 kg, Damen bis 10 kg, Doppelsitzer bis
10 kg). Zusatzgewichte bei den Doppelsitzern sind verboten, wenn Hintermann und
Vordermann zusammen mehr als 180 kg wiegen.
Die Temperatur der Kufen wird vor dem Start elektronisch gemessen. Die
Temperatur der Meßkufe dient als Vorgabe, daß heißt der Wert darf maximal fünf
Grad Celsius darüber oder darunter liegen.
Nachdem der Schlitten für den Startraum freigegeben ist, darf die Laufschiene
weder gewechselt noch erwärmt werden.
Startreihenfolge
Im 1. Lauf werden die einzelnen Startnummern ausgelost. Im 2. Lauf starten
dann in der ersten Gruppe die ersten 15 des 1. Laufs in umgekehrter
Reihenfolge. Für den 3. Lauf gilt die Plazierung nach dem 2. Lauf als
Startplatz. Im letzten Durchgang wird dann wieder nach dem Prinzip des 2. Laufs
gestartet.
Geschichte:
1883 - Erstes internationales Rennen bei Klosters (SUI)
1911 - Gründung des Deutschen Rodelbundes
1912 - Erste Deutsche Meisterschaften
1913 - Die Verbände Österreichs, der Schweiz und Deutschlands gründen den Internationalen
Schlittensportverband
1914 - In Reichenberg (heute Liberec/TCH) finden die ersten Europameisterschaften statt
1927 - Neugründung des Internationalen Schlittensportverbandes
1927 - 2. EM in Schreiberhau (heute Szklarska Poreba/POL)
1935 - Umbenennung in Internationaler Rodelsportverband und Anschluß an den
Iternationalen Bobsportverband (FIBT)
1955 - Erste Weltmeisterschaften bei Oslo, noch mit einer 5,5 m langen Steuerstange
1957 - Davos: Gründung der Fédération Internationale de Luge de Course (FIL)
1960 - Rom: Aufnahme ins Olympische Programm
1962 - Abschaffung der Steuerstange
1964 - Innsbruck: Einzelwettbewerbe erstmals bei Olympischen Winterspielen
1968 - Königssee: Bau der ersten Kunsteisbahn durch as Ingenieur-Büro Deyle
1969 - Erstmals findet eine EM auf Kunsteis statt
1971 - Bau der zweiten Kunsteisbahn in Oberhof
1978 - Neuer 2-Jahres Turnus für Europameisterschaften
1989 - Aufnahme des Mannschaftswettbewerbs in die Meisterschaftsdisziplinen
Short Track
Regeln:
Bei den Einzelrennen wird im 'pack style'
(Massenstart) gestartet. Pro Lauf gehen in den Einzelkonkurrenzen vier Läufer
an den Start. Nur die beiden Erstplazierten des Laufs kommen in die nächste
Runde. Im A- und B-Finale starten jeweils vier Teilnehmer.
Die Staffel, bei den Damen 3000 m und bei den Herren 5000 m, werden jeweils von
vier Athleten bestritten. Diese lösen sich rundenweise durch eine
Körperberührung ab. In den letzten zwei Runden darf kein Läuferwechsel mehr
stattfinden. Läufer, die sich unsportlich verhalten, sprich rempeln, abblocken
oder absichtlich langsam laufen, werden sofort disqualifiziert. Rennen können
nur vom Schiedsrichter gestoppt und neu gestartet werden.
Bahn
Die Eisfläche, auf der sich die ovale Bahn (Länge 111,12 m/Breite 7 m)
befindet, ist 60x30 m groß. Mindestens 4 m Abstand müssen zur Bande vorhanden
sein.
Geschichte:
1905 - Kanada: Die ersten Meisterschaften werden mit Massenstarts ('pack style')
ausgetragen
1975 - Trennung vom Eisschnellauf nach jahrzehntelangen Streitereien um das Thema:
Langbahn oder Kurzbahn
1976 - Champaign: In Illinois finden die ersten internationalen Wettkämpfe statt
1978 - Die ISU Short Track Championships sind die erste inoffizielle WM
1981 - Meudon: Erste offizielle Titelkämpfe
1988 - Calgary: Short Track als Demonstrationswettbewerb
1992 - Albertville: Olympische Premiere mit vier Disziplinen
1994 - Lillehammer: Sechs Wettbewerbe im Olympischen Programm
Skilanglauf
Regeln:
Der Wettbewerb ist mit den von der Jury markierten Skiern zu absolvieren. In den Einzelwettbewerben können die Stöcke ausgewechselt werden, dies gilt aber nicht für die Skier. In der Staffel und den Jagdrennen kann ein Ski nur ausgewechselt werden, wenn ein Defekt vorliegt. Hilfe beim Wachsen ist während eines Wettkampfes grundsätzlich nicht gestattet.
Klassische Disziplin
Erlaubt sind hier die Diagonalschritt-, die Doppelstock- und die
Grätenschritt-Technik. Schlittschuhschritte sind verboten. Beim Überholmanöver
eines Läufers muß der Vordermann nach der ersten Aufforderung den Weg
freimachen, wenn es zwei Spuren in der Loipe gibt.
Klassische Strecke
Hier ist normalerweise nur eine Spur vorhanden. Auf den letzten 200 m vor
dem Ziel haben die Läufer dann allerdings drei Spuren zur Verfügung. Der
Zieleinlauf, der 100 bis 150 m vor dem Ziel beginnt, ist mit einer farbigen
Linie gekennzeichnet. Die Loipe darf dann nicht mehr verlassen werden, es sei
denn, ein anderer Athlet soll überholt werden.
Freistil Disziplin
Hier sind alle Langlauftechniken erlaubt. Bei Überholmanövern gilt die gleiche
Regel wie im klassischen Stil.
Freistil Strecke
Im Gegensatz zur klassischen Strecke ist die Trasse hier gewalzt und
geebnet. Außerdem ist sie mit einer seitlichen Spur versehen. Die Trasse muß
auf den letzten 200 m mindestens auf neun Metern Breite angelegt sein.
Damen-Strecken
5 km (klassich)
10 km (Freistil)
15 km (klassisch)
30 km (klassisch)
4x5 km (die ersten zwei klassisch, die letzten zwei Freistil)
Herren-Strecken
10 km (klassisch)
15 km (Freistil)
30 km (klassisch)
50 km (Freistil)
4x10 km (die ersten zwei klassisch, die letzten zwei Freistil) Streckenmarkierung
(Fähnchen und Bänder)
Damen
5 km (blau)
10 km (violett)
30 km (grün/orange)
4x5 km (blau/orange) Herren
10 km (gelb)
15 km (rot/gelb)
15 km NK (rot/blau)
30 km (grün)
50 km (orange)
4x10 km (violett/gelb)
4x10 km NK (grün/gelb)
Erfrischungsstationen
Bis 15 km eine im Stadion
Bis 30 km drei auf der gesamten Strecke
Bis 50 km sechs auf der gesamten Strecke
Startreihenfolge
Bei Olympia starten die besten 30 der Weltrangliste in der Gruppe IV. Alle
Startplätze werden ausgelost. Die Nationen sind angehalten, die Läufer
gleichmäßig auf die einzelnen Gruppen zu verteilen. Die Gruppen starten in
folgender Reihenfolge: IV, III, II und I.
Jagdrennen: Hier wird in der Reihenfolge des ersten Wettbewerbs gestartet, d.h.
der Schnellste startet als erster. Die Zeitabstände beim Start ergeben sich aus
den Rückständen zum Erstplazierten. Zehntelsekunden werden nicht mehr gemessen.
Zeitmessung
Die elektronische Zeit wird durch die Handzeitnahme ergänzt. Beim
Zieleinlauf befindet sich der Meßpunkt von Licht- und Fotoschranken in einer
Höhe von 25 cm über der Schneeoberfläche.
Staffelwettbewerbe
Gestartet wird mit einem Massenstart, wobei es den Läufern verboten ist, in
der Startzone (100 bis 200 m) die zugeteilte Spur zu verlassen. Die
Startnummern werden nach dem Platz der letzten Winterspiele vergeben. Beim
Wechsel wird der nächste Läufer per Abklatschen auf die Strecke geschickt. Dies
muß innerhalb der 30 m langen, markierten Wechsel-Zone geschehen.
Geschichte:
1555 - In Telemark (NOR) finden die ersten nordischen Wettbewerbe statt
1813 - Gründung des ersten Ski-Vereins in Oslo
1869 - Der Norweger Sondre Norheim aus Morgedal konstruiert die erste funktionsfähige
Bindung
1879 - Im Huseby-Garten von Christiana (Oslo) findet der erste Kombinationswettbewerb
statt.
Erster Weltrekord im Springen mit 23 m durch Torjus Hemmestveit
1888 - Der norwegische Polarforscher Fridtjof Nansen durchquert auf Langlaufskiern in 46
Tagen Grönland
1892 - Die ersten Holmenkollenrennen
1905 - Gründung des Deutschen Skiverbands (DSV)
1908 - Gründung des Norwegischen Skiverbands
1910 - Gründung einer dreiköpfigen Internationalen Ski-Kommission für Regelfragen
1911 - Stockholm: Erweiterung der Kommission auf fünf Mitglieder
1922 - Festlegung der ersten internationalen Wettkampfregeln (Langlauf, Springen,
Kombination)
1924 - Chamonix: Gründung des Internationalen Skiverbands (FIS) während der Winterspiele
1925 - Erste Weltmeisterschaften
1932 - Die FIS beschließt die Durchführung von Staffel-Wettbewerben
Skispringen
Regeln:
Die Länge der speziellen Sprungski ist abhängig von der
Körpergröße des Springers. Sie darf maximal 2,70 m betragen. Die Breite liegt
bei 11,5 cm und die Dicke bei 8 mm. Es besteht für alle Springer Helmpflicht.
Einzelwettbewerbe
Normalschanze (K-Punkt 90 m)
Großschanze (K-Punkt 115 bis 120 m) Mindestens 25 m muß die Differenz der K-Punkte betragen. Vor den beiden Wertungsdurchgängen kann ein Probedurchgang stattfinden.
Startreihenfolge
Gruppe I - Springer ohne Weltcup-Punkte
Gruppe II - Springer ohne Weltcup-Punkte
Gruppe III - Springer mit Weltcup-Punkten in umgekehrter Weltcup-Reihenfolge. Den zweiten Durchgang bestreiten nur noch die ersten 30 des ersten Wertungsspringens.
Bewertung
Das Gesamtresultat ergibt sich aus der Weitennote und der Bewertung der
Sprungausführung (Haltungsnote) durch die Sprungrichter. Es werden dabei beide
Wertungsdurchgänge zusammengezählt. Die höchste Gesamtpunktzahl gewinnt den
Wettbewerb.
Die Sprungweite ist die Entfernung von der Schanzentischkante bis zur
Landestelle des Springers. Mit einem technisches Meßverfahren werden die Weiten
bis auf einen halben Meter exakt ermittelt. Sollte dieses Meßverfahren einmal
ausfallen, wird auf die Weitenmesser zurückgegriffen, die an der Seite der
Landefläche stehen.
Die fünf Sprungrichter vergeben die Haltungsnoten, wobei jeweils die höchste
und die niedrigste Note aus der Wertung gestrichen werden.
Der Punktwert, der für die Sprungweite vergeben wird, heißt Weitennote. Diese
ist abhängig von der Schanzengröße. Der K-Punkt entspricht 60 Punkten.
Der Punktwert pro Meter beträgt für die Normalschanze 2,0, für die Großschanze
1,8.
Sprungausführungskriterien
Arm- und Beinhaltung
Skiführung im Flug
Bewegungsablauf beim Landen
Verhalten beim Ausfahren Diese Kriterien sind für den ästhetischen Gesamteindruck von absoluter Bedeutung.
Punktabzüge für den Flug
Maximal 5,0 für die gesamte Fehlergruppe
Mängel im Bewegungsablauf der Übergänge und/oder
unzureichende Stabilität der Flughaltung und/oder
Unsicherheit: maximal 1,5
Skiführung: maximal 1,5 (Schere in Seitenansicht und/oder nicht ruhig gehalten; leichtes Pendeln ist statthaft)
Armhaltung: maximal 1,0 (unsymetrisch und/oder nicht ruhig gehalten; leichtes Pendeln ist statthaft)
Beinhaltung: maximal 1,0 (nicht voll gestreckt und/oder Schrittstellung)
Punktabzüge für Landung und Ausfahren
Maximal 4,0 für die gesamte Fehlergruppe
Bei Telemarklandung: maximal 1,5
zu steif oder zu breit, maximal 1,0
Unsicherheit: maximal 0,5
Ohne Telemarklandung: maximal 4,0
keine Ausfallstellung: minimal 2,0
Landung zu breit: maximal 0,5
Landung zu steif: 0,5
Landung zu tief (Gesäß zu tief): 0,5
Unsicherheit: maximal 1,0
Punktabzüge bei Stürzen
Maximal 10,0 für die gesamte Fehlergruppe
Bodenberührung vor der Sturzgrenze 10,0
Berühren der Ski mit dem Gesäß und Wiederaufrichten 8,0
Berühren des Schnees oder der Ski mit beiden Händen und Wiederaufrichten 6,0-8,0
Berühren des Schnees oder der Ski mit einer Hand und Wiederaufrichten: 2,0-4,0
Mannschaftsspringen
Pro Mannschaft gehen vier Springer an den Start. Die Startreihenfolge
entspricht der des Kombinationsspringens. Die Reihenfolge orientiert sich an
der aktuellen Weltcup-Wertung der Nationen. Die Gruppen starten mit
unterschiedlich farbigen Startnummern:
Gruppe I: rot
Gruppe II: grün
Gruppe III: gelb
Gruppe IV: blau
Geschichte:
1555 - In Telemark (NOR) finden die ersten nordischen Wettbewerbe statt
1813 - Gründung des ersten Ski-Vereins in Oslo
1869 - Der Norweger Sondre Norheim aus Morgedal konstruiert die erste funktionsfähige
Bindung
1879 - Im Huseby-Garten von Christiana (Oslo) findet der erste Kombinationswettbewerb
statt. Erster Weltrekord im Springen mit 23 m durch Torjus Hemmestveit
1888 - Der norwegische Polarforscher Fridtjof Nansen durchquert auf Langlaufskiern in 46
Tagen Grönland
1892 - Die ersten Holmenkollenrennen
1905 - Gründung des Deutschen Skiverbands (DSV)
1908 - Gründung des Norwegischen Skiverbands
1910 - Gründung einer dreiköpfigen Internationalen Ski-Kommission für Regelfragen
1911 - Stockholm: Erweiterung der Kommission auf fünf Mitglieder
1922 - Festlegung der ersten internationalen Wettkampfregeln (Langlauf, Springen,
Kombination)
1924 - Chamonix: Gründung des Internationalen Skiverbands (FIS) während der Winterspiele
1925 - Erste Weltmeisterschaften
1932 - Die FIS beschließt die Durchführung von Staffel-Wettbewerben
Slalom und Riesenslalom
Regeln:
Spezialslalom
Der Athlet muß die Linie zwischen den Torstangen mit den Füßen überqueren.
Die Stangen dürfen mit dem Körper aus dem Weg geschoben werden.
Strecke
Zwei Kurse auf zwei verschiedenen Pisten, die an einem Tag gefahren werden
müssen. Dabei haben die Herren zwischen 55 bis 75 Tore und die Damen 45 bis 65
Tore zu passieren. Die Streckenlänge beträgt bei den Herren ca. 180 bis 220 m,
bei den Damen 140 bis 200 m. Die Hangneigung liegt zwischen 33 und 45 %. Die
Streckenbreite beträgt ca. 40 m.
Startreihenfolge
Wird aufgrund der erreichten FIS-Punkte festgelegt. Im zweiten Lauf wird
entsprechend der Plazierung des ersten Laufes gestartet, d.h. der 15. startet
zuerst, danach der 14. und ab dem 16. starten die nachfolgenden Läufer.
Zeitmessung
Die Plazierung ergibt sich aus der Addition, der in den jeweils beiden
Läufen erzielten Zeiten.
Markierung
Zwei gleichfarbige Kippstangen bilden ein Slalomtor. Diese Torstangen
müssen 1,80 m aus dem Boden herausragen. Der Mindestabstand zwischen den Toren
entspricht 75 cm. Ein Slalomtor muß ca. 4 - 6 m breit sein.
Riesenslalom
Im Vergleich zum Slalom weist der Riesenslalom eine längere Strecke aber
eine geringere Anzahl an Toren auf.
Strecke
Der Wettbewerb wird in zwei Läufen ausgetragen, wobei diese auf der gleichen
Strecke stattfinden können. Allerdings erfodert der zweite Lauf dann eine neue
Kurssetzung. Der Kurs, den die Läufer zu bewältigen haben, muß mindestens über
30 Tore verfügen. Die hügelige und wellenförmige Strecke ist ca. 30 m breit.
Startreihenfolge
Wird aufgrund der erreichten FIS-Punkte festgelegt. Im zweiten Lauf wird
entsprechend der Plazierung des ersten Laufes gestartet, d.h. der 15. startet
zuerst, danach der 14. und ab dem 16. starten die nachfolgenden Läufer.
Zeitmessung
Die Plazierung ergibt sich aus der Addition, der in den beiden Läufen
erzielten Zeiten.
Höhenunterschied
Herren zwischen 300 und 450 m, Damen 400 m.
Markierung
Abwechselnd werden rote und blaue Tore gesetzt. Die Tore haben eine Breite von
ca. 4 bis 8 m. Der Abstand zwischen zwei Toren muß mehr als 10 m betragen.
Geschichte:
1870 - Erste alpine Rennen in der norwegischen Region Telemark
1905 - Der Österreicher Zdarsky steckt den ersten Slalom; die Wertung erfolgt nach Stilnoten
1922 - Erstes offizielles Rennen (Slalom) in Mürren/CH am 21. Januar 1922 unter der Leitung
von Sir Arnold Lunn
1924 - Chamonix: Gründung der Internationalen Ski-Föderation (FIS)
1928 - Sir Arnold Lunn setzt auf dem FIS-Kongreß in St. Moritz die provisorische
Anerkennung der alpinen Disziplinen durch
1930 - Oslo: Offizielle Einführung der alpinen Disziplinen
1931 - Mürren: Erstes FIS-Rennen
1934 - Aufnahme der alpinen Kombination in das Programm der Olympischen Winterspielen
1934 - Bezahlte Skilehrer gelten als 'Profis' und werden nicht zu den Winterspielen
zugelassen
1936 - Garmisch-Partenkirchen: Erstmals bei Olympischen Spielen
1937 - Erste Weltmeisterschaften in Chamonix
1958 - Einführung einer weltweiten FIS-Rennserie
1968 - Einführung des Weltcup
1988 - Calgary: Erstmals stehen zehn Disziplinen auf dem Olympischen Programm, je fünf
für Männer und Frauen
Snowboard
Regeln:
Riesenslalom (Giant
Slalom)
Ein Wettbewerb geht über zwei Läufe, wobei der 2. Lauf allerdings neu
gesetzt werden muß. Es sind jeweils die schnellsten 15 Frauen und 25 Männer für
den zweiten Lauf qualifiziert.
Strecke
Die Piste hat eine Länge von 936 m und ist 30 m breit. Bei einem
Neigungswinkel von 18,2 Grad muß der Hang eine Höhendifferenz von 290 m
aufweisen. Die Männer- und Frauen-Konkurrenzen werden auf einem Kurs
ausgetragen. Riesenslalom-Tore bestehen aus verschieden langen Stangen (110 -
20 cm), die mit einer farbigen Fahne versehen sind. Die Tore sind immer bei der
kurzen Stange zu umfahren.
Startreihenfolge
Der 2. Lauf findet für die ersten 15 Teilnehmer in umgekehrter Reihenfolge
statt.
Halfpipe
Bei diesem Wettbewerb sind Kreativität, Mut, Sprungvermögen und
spektakuläre Aktionen gefragt. Der Weg in die Finalrunde führt über eine
Qualifikationsrunde (zwei Läufe), in der sich jeweils die besten vier Frauen
und acht Männer direkt qualifizieren. Die Finalrunde wird nach dem Modus:
Achtel-, Viertel-, Semifinale und Finale ausgetragen.
Strecke
Schneekanal in der Form einer halben Röhre. Länge 120 m, Breite 15 m, Tiefe
3,5 m, Neigungswinkel 18,2 Grad
Figuren und Manöver
Sprünge, Tricks und Manöver können Frontside oder Backside ausgeführt
werden:
ohne Rotationen, dazu gehören 'aerials', sogenannte Luftfahrten mit und ohne 'grabs', d.h. Anfassen des Brettes mit einer oder zwei Händen
Tricks an oder nahe der Kante ('lip')
'spins' mit Rotationen, sprich horizontale Drehungen von 360, 540 oder 720 Grad
'flips' vertikale Drehungen
Bei einem Fakie handelt es sich um eine Figur, die rückwärts gefahren wird, bei Switchstance stehen die Füße komplett seitwärts (90 Grad zum Board). Die Sprünge und Manöver haben Namen wie Backflip, Crippler, McEgg, Corkscrew, Japan Air, Freshfish oder Alley Oop McTwist - eine Übersetzung gibt es nicht. Zahlen geben die Rotationen an (z.B. 180 Grad, 360, 540, 720, 900, 1080).
Wertungskriterien
Vielfalt, Schwierigkeit und Ausführung der Tricks. Amplitude: Wertung für
die Kraft, Energie, Höhe und Geschwindigkeit, mit der die einzelnen Übungen
durchgeführt werden. Landung: hier werden die Balance, Präzision, Stabilität
und der Rhythmus bewertet.
Für folgende Fehler gibt es Punktabzüge:
unsicherer Körper: bis 0,5
Gebrauch der Hand für die Stabilität: bis 1,0
kleiner Sturz: bis 2,0
großer Sturz: bis 2,5
Schwierigkeitskategorien
1. normal bis schwierig
2. schwierig
3. extrem schwierig
Die Kampfrichter
Sie müssen für die Wertung der Athleten den jeweiligen Schwierigkeitsgrad
selbst einschätzen. Pro Kategorie können jeweils 10 Punkte vergeben werden.
Durch Addition der einzelnen Werte ergibt sich die Gesamtpunktzahl für den
Athleten. Sieger ist der mit der höchsten Anzahl an Punkten.
Wertungskategorien
1. Standardmanöver
2. Rotationen
3. Amplitude
4. Landung
5. Technischer Wert
Geschichte:
1900 - Toni Lenhardt (AUT) erfindet den Monogleiter, einen Vorläufer des Snowboards
1914 - Bruck an der Mur: Erstes Monogleiter-Rennen
1929 - Jack Burtchett (USA) unternimmt erste Versuche mit einer Holzplatte
1965 - Sherman Oppen (USA) baut mit Hilfe der Sportartikel-Firma Brunswick Sport Goods
ein erstes Gleitbrett für Schnee. Dieses Snowboard ist aus Plastik und hat keine
Bindungen und Stahlkanten.
1977 - Londenderry: Der Amerikaner Jake Burton Carpeter gründet in Vermont die Firma
'Burton Snowboards'. Er bietet das erste flexible Holzboard mit Wasserskibindung an.
1981 - In Nordamerika findet das erste Rennen statt
1979 - Skateboarder verbreiten diesen neuen Sport rasch in Deutschland und Frankreich
1980 - Rossignol blad beginnt in Europa mit der Massenproduktion von Snowboards
1982 - Woodstock (USA): Erste US-Meisterschaften
1983 - In Europa beginnt serienmäßige Produktion von Boards
1986 - Hamburg wird zur Boarder-Hochburg
1988 - Hamburg: Gründung des Internationalen Snowboard-Magazins
1985 - Die International Snowboard Federation (ISF) richtet in Livigno und St. Moritz die
ersten Weltmeisterschaften aus
1988 - München: Gründung des Deutschen Snowboard-Dachverbands
1989 - Erstmals Deutsche Meisterschaften
1994 - Der Internationale Skiverband beschließt auf dem FIS-Kongreß in Rio de Janeiro die
Durchführung eines eigenen Weltcups mit 50 Rennen
1994 - Die ISF boykottiert mit allen Topfahrern die FIS-Rennen
1995 - Karuizawa: Snowboard wird ins Olympische Programm von 1998 aufgenommen
1996 - Lienz (AUT): Erste Weltmeisterschaft der FIS
1996 - FIS und ISF finden einen Kompromiß für die Olympia-Qualifikation. Daraufhin hebt
die ISF ihren Boykott der FIS-Rennen auf.
3. Wissenswertes
3.1 Die Farbe der Ringe
Bei einem Besuch in Delphi, dem Veranstaltungsort der phythischen Spiele, entdeckte Coubertin der Generalsekretär des IOC das Symbol der fünf miteinander verbundenen Ringe. Er übernahm dieses Symbol für die olympische Fahne um zu zeigen, dass Sport die Menschen verbindet.
Diese fünf Ringe stehen für die fünf teilnehmenden Kontinente: Afrika, Asien, Amerika, Australien und Europa. Von den Farben der olympischen Flagge, kommt mindestens eine in jeder Flagge dieser Welt vor.
Bei jeder Schlussfeier wird die Fahne an einen Vertreter des Gastlandes der nächsten Spiele übergeben.
Bei den Farben der Ringe gilt:
blau - Europa, gelb - Asien, schwarz - Afrika, grün - Australien und rot - Amerika.
3.2 Die erste Frau und warum Man(n) nackt kämpfte
Eine mutige Frau
Von dem einzigen uns bekannten Fall, in dem eine Frau trotz Verbots den Spielen
beigewohnt hat, berichtet uns Pausanias (V 6,7-9): "Am Weg nach Olympia befindet sich ein Berg mit hohen schroffen
Felsen, den man Typaion nennt. Die Eleer haben ein Gesetz, von diesem Berg die
Frauen hinabzustoßen, wenn sie dabei ertappt worden sind, dass sie zu dem
olympischen Fest gekommen sind. Es soll aber noch keine ertappt worden sein
außer allein Kallipateira. Andere nennen diese selbe Pherenike und nicht
Kallipateira [Anm.: Der Faustkämpfer Diagoras aus
Rhodos hatte zwei Töchter: Pherenike und Kallipateira]. Sie richtete
sich, als ihr Mann gestorben war, ganz wie ein Sportlehrer her und brachte
ihren Sohn zum Mitkämpfen nach Olympia. Als Peisirodos siegte, übersprang
Kallipateira die Umfriedung, in der man die Sportlehrer abgetrennt hielt, und
entblößte sich dabei. Obwohl sie nun als Frau ertappt war, ließen sie sie
straffrei, aus Rücksicht auf ihren Vater und ihre Brüder und ihren Sohn. Sie
alle hatten olympische Siege erfochten, und daraufhin machte man ein Gesetz in
Bezug auf die Sportlehrer inskünftig, dass sie nackt zum Kampf antreten müssten."
Das Verbot verheirateter Frauen wurde in der Antike im
kultischen begründet. Unverheirateten Frauen war die Teilnahme verboten, jedoch
durften sie als Zuschauer anwesend sein.
Eine wesentliche Ursache war dabei auch, dass die Wettkämpfe ausschließlich
nackt durchgeführt wurden.
Anfangs der Spiele trugen die Athleten einen Lendenschutz, später wurden die Wettkämpfe nur mehr nackt durchgeführt, da sie durch die Nacktheit ungehindert im Kampf waren und man Frauen sofort erkannte.
Ein weiterer Grund war wahrscheinlich auch, dass die Teilnehmer der Spiele das Idealbild verkörperten. Deshalb sind uns aus der Antike meist nur Aufzeichnungen von nackten Körpern überliefert, im Gegensatz zum Mittelalter, wo nackte Abbildungen von Menschen unvorstellbar gewesen wären.
3.3 Olympia im dritten Reich
An allen Austragungsorten dient die Olympiade zur Propaganda, aber am meisten nutzte sie Adolf Hitler. Als die Olympiade 1936 in Berlin ausgetragen wurde, war sie "eine einzige Propaganda für das dritte Reich".
An den Veranstaltungsorten wehten mehr Fahnen der Nationalsozialisten als Olympische Fahnen.
3.4 Skandale
Skandale sind zu einem Bestandteil des modernen Sports geworden. Groß ist die Versuchung sportliche Erfolge durch Betrug zu erlangen. Das Internationale Olympische Komitee kämpft angesichts von Dopingfällen und Korruptionsvorwürfen um die Glaubwürdigkeit der olympischen Ideale.
Doch auch auf die Olympischen Spiele der Antike fiel wiederholt
der Schatten von Skandalen. Ruhm und Wohlstand, den ein Sieg in Olympia
verhieß, verlockten manche Athleten, Siege durch Bestechung zu erkaufen. Den
Prestigegewinn einen Olympiasieger zu den Bürgern der eigenen Stadt zählen zu
können, veranlasste manche Polis, einen Athleten seiner Heimatstadt abzuwerben.
Insbesondere dem antiken Reiseschriftsteller Pausanias verdanken wir die
Überlieferung einer Reihe von Skandalen [Pausanias V 21,2-18]:
Im Jahr 388 v. Chr. bestach der Boxkämpfer Eupolos aus Thessalien drei seiner Gegner mit Geld - darunter den amtierende Olympiasieger Phormion aus Halikarnassos. Der Betrug flog auf. Eupolos hatte das Strafgeld zur Errichtung von sechs lebensgroßen bronzenen Zeusstatuen (genannt Zanes) zu entrichten.
Für das Jahr 332 v. Chr. ist der Bestechungsfall des athenischen Fünfkämpfers Kallippos verzeichnet. Er und seine korrupten Gegner hatten gleichfalls sechs teure Zeusstatuen zu finanzieren. Da der Athlet die nötige Summe nicht aufbringen konnte, hatte seine Heimatstadt Athen dafür aufzukommen. Athen versuchte sich dieser Pflicht zu entziehen, indem es zunächst einen berühmten Redner zu den Wettkampfausrichtern nach Elis entsandte. Nachdem sich die Eleer nicht nachgiebig zeigten, beschloss Athen die Olympischen Spiele zu boykottieren. Doch als sich nun der Kultort Delphi mit Olympia solidarisch zeigte und Athen das Orakel verweigerte, lenkte Athen ein und zahlte.
Der Läufer Astylos von Kroton - 488 v. Chr.
Doppelolympiasieger auf den Kurzstrecken - ließ sich vom Tyrannen von Syrakus
Gelon abwerben. Auf den schimpflichen Seitenwechsel reagierte seine Heimatstadt
damit, dass sie seine Ehrenstatue vom Sockel stieß und sein Haus in ein
Gefängnis umwandelte.
Die aus den Strafgeldern errichteten bronzenen Zeusstandbilder (insgesamt 17)
mit Inschriften, die die Namen der bestraften Athleten enthielten, wurden
entlang des Durchgangs zum Stadion aufgestellt, so dass sie die Sportler beim
Eintritt in die Wettkampfstätte zur Einhaltung der Regeln mahnten.
Heutzutage werden sportler nur noch selten gekauft, dafür wird viel mit Dopingmitteln gearbeitet. Der Schlimmste Dopingskandal wurde bei den Sommerspielen 1988 in Seoul aufgedeckt.
Der Kanadier Ben Johnson musste darauf seine Goldmedalie über 100m wieder abgeben, und auch sein Weltrekord wurde ihm aberkannt.
3.5. Besondere Sportler in der Antike
Im Pferdesport : Philipp II. von Makedonien, Vater Alexanders des Großen, war ebenso Olympiasieger (sogar dreifacher) wie der spätere römische Kaiser Tiberius und Hieron, König von Syrakus, der mit seinen Viergespannen viele Siege errang
Im Ringen : Milon aus Kroton vielleicht der berühmteste Athlet der Antike. In der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts errang er sechs Olympiasiege, nachdem er 540 v. Chr. bereits bei den Knabenwettkämpfen gesiegt hatte. Hinzu kamen Siege bei den anderen panhellenischen Spielen (7 in Delphi, 10 bei den Isthmischen Spielen, 9 in Nemea). Er war damit sechsfacher Periodonike.
Im Laufen : Leonidas von Rhodos errang 12 Olympiasiege! Zwischen 164 und 152 v. Chr. beherrschte er die Laufdisziplinen: Er gewann je viermal den Stadionlauf, den Doppellauf und den Waffenlauf. Allerdings wurde Leonidas nie Periodonike
Allgemein: Die Familie des Diagoras war wohl die erfolgreichste Sportlerdynastie der Antike. Über drei Generationen konnte die Familie außergewöhnliche Erfolge in den Kampfsportarten verzeichnen, so dass ihr sogar göttliche Abkunft nachgesagt wurde (Hermes oder Herakles). Diagoras errang 464 v. Chr. den Olympiasieg im Faustkampf. Als Berufsathlet gewann er eine Reihe weiterer Wettkämpfe und war Periodonike. Ihm hat der Dichter Pindar seine 7. Olympische Ode gewidmet. Den stolzesten Moment in seinem Leben erlebte Diagoras jedoch nach dem Ende seiner sportlichen Laufbahn, als bei den Spielen 448 v. Chr. seine Söhne Akusilaos und Damagetos am selben Tag Olympiasiege errangen (Akusilaos im Faustkampf, Damagetos im Pankration). Übertroffen wurden sie noch von Dorieus, ihrem jüngeren Bruder, der als Pankratiast zwischen 432 und 424 dreifacher Olympiasieger und dreifacher Periodonike war. Nach Beendigung seiner sportlichen Karriere wurde er ein wichtiger Politiker seiner Heimat Rhodos.
Im Pankration :Der Erste, der diesen Doppelsieg errang, war Eleer Kapros 212 v.Chr.
3.6 Sagen
Sieg und Tod
Die 54. Olympien des Jahres 564 v. Chr. waren die letzten Spiele, die
Arrhichion aus Phigaleia erleben sollte. Bereits zweimal hatte er im Pankration
den Olympiasieg errungen. Auch dieses Mal erreichte er den Endkampf. Dort traf
er auf einen Gegner, den er zwar besiegte, aber nicht überlebte: Sein Gegner
schnürte ihm die Luft ab und Arrhichion starb im Kampfe. Doch zuvor hatte er
seinem Kontrahenten den Zeh gebrochen. Sein Gegner, der die Schmerzen nicht
ertrug, gab den Kampf auf. Der im selben Moment gestorbene Arrhichion wurde von
den Kampfrichtern postum zum Sieger erklärt. [Pausanias VI 3,7. VIII 40,1f.
Eikones II,6]
Die Pelopssage:
Der König Oinomaos hatte seine Tochter Hippodameia demjenigen versprochen,
der ihn im Wagenrennen besiegen würde. Wer ihm unterlag, verlor sein Leben.
König Pelops aus Kleinasien bestach den Wagenlenker des Königs, welcher Stifte
aus Wachs in die Achse des königlichen Wagens trieb und der König stürzte
während des Rennens zu Tode. Pelops gewann Hippodameia und wurde König von Pisa
und ganz Elis.. Nach ihm wurde auch die Halbinsel Peloponnes benannt.
Die Entstehung des Marathonlaufs:
Zu Beginn des 5. Jh. v. Chr. unternahmen die Perser mehrfache Versuche, die Städte des griechischen Festlandes zu unterwerfen. Legendär hierbei ist die Schlacht der Griechen 490 v. Chr. bei Marathon, in der ihre Armeen nur knapp einer Katastrophe entgingen. Ein Krieger brachte die Siegesbotschaft nach Athen. Er lief in voller Rüstung über das Drilessosgebirge, am Fuße des Hymettosflusses entlang, 42 Kilometer! Es ist nicht bekannt wie lange er dafür brauchte, oder wie sein Name war, nur ein Satz ist überliefert: ,,Athener wir haben gesiegt', den er noch ausstieß bevor er tot zusammenbrach. Heutzutage wird diese Strecke in weniger als zweieinhalb Stunden bei den Olympischen Spielen gelaufen - ohne Rüstung und Waffen.
Der Sieg bei allen vier panhellenischen Spielen war der größte Erfolg, den ein Sportler erringen konnte. Er trug dann den Titel eines Periodoniken. Panhellenische Spiele fanden in Delphi (Pythische Spiele, zu Ehren Apollos), Korinth (Isthmische Spiele, zu Ehren Poseidons) und Nemea (Nemeische Spiele, wie die Olympischen Spiele zu Ehren von Zeus) statt. Die bedeutendsten panhellenischen Spiele aber waren die von Olympia
3.7 Die Paralympics
Die Sommer- und Winterspiele der Paralympics sind die wichtigsten Sportereignisse für körperlich und geistig behindert Athleten. Sie werden jeweils im selben Jahr und am selben Ort wie die olympischen Spiele ausgetragen. Die Athleten werden je nach Behinderung in sieben Klassen aufgeteilt. Momentan werden bei den Sommerparalympics immerhin 18 und bei den Winterparalympics 4 Sportarten absolviert.
Auch bei diesen Spielen werden erstaunliche Ergebnisse vollbracht. Der Englische Sprinter Stuard Bryce z.B. läuft mit seiner Beinprothese nur um 10% langsamer als ein Olympiachampion. Das heißt, dass er die 100m in 10.8Sek. läuft.
Eine Superleistung wenn man bedenkt, dass der Schweizerrekord bei 10.1Sek liegt.
3.8 Fackellauf
Die wichtigste Zeremonie ist der Fackellauf. Die olympische Flamme wird bei jeder Olympiade von Olympia zum jeweiligen Austragungsort gebracht. Läufer tragen die tragen die Fackel im Staffellauf jeweils 1 km weit. Manchmal muss sie jedoch auch mit dem Schiff oder dem Flugzeug transportiert werden, weil es bei Meeren oder hohen Gebirgen anders nicht möglich wäre. Am Austragungsort läuft ein Träger mit der Fackel ins Stadion und einmal um die ganze Bahn . Anschließend wird mit ihr das olympische Feuer entzündet, das die ganzen Spiele über brennt.
Den weitesten Weg aller Zeiten hat die Fackel im Jahr 2002 zurückgelegt: Von Olympia (Griechenland) bis Sydney (Australien).
3.9 Friedensvertrag von Olympia
In der Antike bestand das heutige Griechenland noch aus vielen kleinen Staaten, die sich oft wegen Übervölkerung, Landmangel, Missernten und Kämpfe politischer Gruppen bekriegten.
Um den Ankommenden eine gesicherte Reise zu ermöglichen wurde ein Friedensabkommen während der Olympischen Spiele geschlossen (griechische Kolonisation 750 -550 v Chr.). Iphitos aus Elis, Lykurgos aus Sparta und Kleosthenes aus Pisa hatten dieses Abkommen getroffen. Der genaue Inhalt soll auf einem eisernen Diskus verzeichnet gewesen sein, welcher im Heratempel zu Olympia aufbewahrt wurde. Ungefähr soll darauf geschrieben sein, dass ein Gottesfrieden alle Teilnehmer und Besucher vor Übergriffen schützt, daher mussten alle Kampfhandlungen für diese 4 Wochen ruhen.
3.10 Frauenwettkämpfe
Frauen durften bis zum 2.Jh.n.Chr. nicht an den Wettkämpfen teilnehmen und bei den olympischen Spielen durften sie weder starten noch zusehen. Alle vier Jahre fand in Olympia ein eigenes Fest für die Frauen statt. Es gab jedoch nur eine Disziplin und dies war ein kurzer Lauf. In Südgriechenland hingegen sah man es gerne wenn Frauen Sport trieben, weil man glaubte, dass starke Frauen auch starke Sohne gebären. Außerdem Bewahrten sie ihre Gesundheit und förderten ihre weibliche Anmut.
3.11 Sportliche Höchstleistungen
Der
US-Amerikaner Richard 'Dick' Fosbury praktizierte seinen mittlerweile
berühmten Fosbury-Flop bei den Spielen in Mexiko 1968 das erste Mal und löste
damit Heiterkeitsausbrüche beim Publikum aus. Am Ende lachte nur noch er - über
eine Sprunghöhe von 2,24 m und die Goldmedaille.
- Die US-Amerikanerin Marjorie Gestring ist mit 13 Jahren und 268 Tagen die
jüngste Medaillengewinnerin aller Zeiten. Sie gewann im Jahre 1936 die
Konkurrenz im Turmspringen.
- Die Wiederholung eines Olympiasieges zwölf Jahre später, wie es Ulrike
Meyfarth 1984 gelang, ist in der Geschichte der Olympischen Spiele einmalig.
-
Emil Zatopek gewann bei den Spielen 1952 in Helsinki den Marathon, obwohl er
diese Strecke vorher noch nie gelaufen war, und außerdem noch die beiden
Langstrecken über 5.000 und 10.000 Meter.
- Der Sieg im Zehnkampf bei den Spielen 1964 in Tokio durch Willi Holdorf war
der erste eines deutschen Zehnkämpfers und gleichzeitig der erste, der seit
1932 nicht von einem US-Amerikaner errungen worden war.
- Der ukrainische Leichtathlet Waleri Borsow gewann als erster Europäer bei den
Spielen 1972 in München als erster Europäer bei Olympia beide Sprintstrecken
(100m und 200m).
- Die Goldmedaille, die Hulya Senyurt 1992 in Barcelona im Judo gewann, war die
erste Goldmedaille für eine Türkin bei Olympia.
- Bei den Spielen 1968 in Mexiko City wurden 34 Weltrekorde und 38 Olympische
Bestleistungen aufgestellt, so viele wie noch nie zuvor. Und alles wegen der
Höhenluft.
- Die automatische Messanlage im Weitsprung- Wettbewerb 1968 in Mexiko City
reichte nicht aus, um Bob Beamons Sprung zu erfassen. Mit 8,90 Metern Weite
verbesserte er den bisherigen Weltrekord um sage und schreibe 55 Zentimeter -
und ein zusätzliches Maßband musste zu Rate gezogen werden.
- Indien gewann zwischen 1928 und 1956 im Hockeywettbewerb der Männer immer die
Goldmedaille.
- Der deutsche Springreiter Hans-Günther Winkler gewann 1956 in Melbourne das
Finale des Nationenpreises und sicherte sich damit Einzel- und Mannschaftsgold,
obwohl er wegen eines im ersten Umlauf erlittenen Muskelrisses in der Leiste
beinahe bewegungsunfähig im Sattel hing.
- Mit dem Athiopier Abebe Bikila gewann erstmals bei den Spielen 1960 in Rom
ein Läufer barfuß den Marathonwettbewerb.
- Die US-Amerikaner belegten bei den Spielen 1904 in St. Louis im erstmals
ausgetragenen Boxwettbewerb in allen sieben Gewichtsklassen die jeweils ersten
beiden Plätze.
3.12 Tabellen
Die Nationalwertungen seit 1896
7840 Medaillen wurden in den letzten 104 Jahren bis zur Olympiade in Sydney 2000 unter den Top-Ten-Teams verteilt.
|
|
Platz |
|
Land |
|
Gold |
|
Silber |
|
Bronze |
|
Gesamt |
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USA |
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Russland/GUS/UDSSR |
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Deutschland/DDR |
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Großbritannien |
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% |
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