Der Osterhase ist heute als österlicher Eierbringer bekannt. Erste Belege für den Osterhasen aus dem Jahre 1678 sind von Georg Franck von Franckenau, einem Medizinprofessor aus Heidelberg überliefert. Vor über dreihundert Jahren ist der Brauch im Elsaß, in der Pfalz und am Oberrhein entstanden.
Die Verbindung zwischen Ostern und Osterhase kann auf verschiedene Arten erklärt werden.
Der Hase kommt im Frühjahr zur Futtersuche in die Dörfer und Gärten und aufgrund des ungewöhnlichen Verhaltens sich in Menschennähe aufzuhalten, wird im gleichzeitig das Ablegen der besonderen Eier angedichtet. In Verbindung steht damit das Frühlingserwachen der Tiere und Pflanzen in dieser Zeit. In Zürich ist aus alten Aufzeichnungen der Osterhase als Eierbringer überliefert. Dabei ist es von den Paten Brauch gewesen Kinder einzuladen, um mit ihnen den Osterhasen zu jagen, d. h. es wurden die im Garten versteckten Eier gesucht. Die bunten Eier wurden dabei dem Osterhasen zugeschrieben, weil er viel flinker ist und die Hennen keine bunten, verzierten Eier legen konnten. Damit geht dieser Brauch auf den Erklärungsnotstand der Erwachsenen gegenüber den Kindern zurück. Denn die Hennen als Überbringer waren weniger glaubhaft als der Hase. Auch die Niedlichkeit des Hasen, vor allem für Kinder läßt den Glauben an den Hasen immer wieder aufleben. Dabei setzte sich der eierlegende Hase sich in Deutschland um die Jahrhundertwende durch und konnte bei der städtischen Bevölkerung schnell überzeugen, denn die Landbevölkerung bedurfte aufgrund der besseren Kenntnisse über die Hasen mehr Überzeugungskraft, um an den Osterhasen zu glauben. Noch im vorigen Jahrhundert war der eierlegende Osterhase in einigen Teilen Deutschlands, zum Beispiel im Harz, unbekannt.
Auch die christliche Deutung aus dem Psalm 104,18 ist möglich. In der Übersetzung wird von Klippdachsen gesprochen, jedoch findet man in alten Übersetzungen auch die Wörter Hase oder Kaninchen.
In Byzanz war der Hase in der Tiersymbolik ein Symbol für Christus.
Weiterhin steht der Hase als Zeichen der Fruchtbarkeit, was sich anhand der griechischen Liebesgöttin Aphrodite und der germanischen Frühlings- und Fruchtbarkeitsgöttin Ostera, denen ein Hase als heiliges Tier zugeordnet wurde, belegen läßt. Die große Fruchtbarkeit beweist der Hase durch seine starke Vermehrung mit bis zu 20 Jungen im Jahr selbst.
Auch die Terminierung des Osterfestes läßt eine Verbindung zum Hasen zu. Das Osterfest wird am ersten Sonntag des Frühlingsvollmondes gefeiert und der Hase gilt als Mondtier.
Aus weltlicher Sicht, galt der Gründonnerstag als Abgabe- und Zinstermin für Schuldner an die Gläubiger. Einerseits ist überliefert, daß die Gläubiger in Eiern oder Hasen bezahlt wurden, siehe das Haushaltsbuch eines Speyrer Domherrn. Eine zweite Überlieferung sagt aus, daß der Schuldner bei Bezahlung seiner Schulden ein freier Mann ist, der mit einem Hasen verglichen wurde, der nicht vom Hund gehetzt wird.
Doch der Osterhase ist nicht der einzige Überbringer der Ostereier. In anderen Gebieten gilt der Hahn, der Kuckuck, der Storch, der Fuchs oder die Glocken als Überbringer der Eier.
In der Gegenwart kommt der Osterhase in vielfältigen Erscheinungen vor. Es gibt ihn in der heutigen Zeit als lebenden Hasen, als Schokoladenhasen in allen Formen, als Marzipanhasen, als Hasenkuchen, in Büchern, usw., die gerne zu Ostern verschenkt werden.
Daß der Hase Ostereier legt, war nicht immer als Volksglaube lebendig. Im westfälischen oder hannoverschen Raum kam diese Aufgabe lange dem Fuchs zu, in der Schweiz dem Kuckuck, in Schleswig-Holstein, Oberbayern und Österreich dem Hahn, in Thüringen dem Storch
In Deutschland gibt es das erste Osterhasen-Museum der Welt in 80331 München, in der Westenriederstr. 41. In diesem Museum werden die verschiedensten Osterhasen ausgestellt und alles was sich um den Osterhasen abspielt.
Ostereier sind die zum Osterfest verschenkten bunten und aus verschiedenen Materialien hergestellten Eier. Das Ei hat in der Geschichte der Menschheit viele verschiedene Bedeutungen, die sich teilweise auf das Osterfest übertragen haben. Das Ei dient als Nahrung, ist Symbol des Lebens, der Reinheit, der Fruchtbarkeit, gilt als Naturalabgaben für Schulden, als Opfer oder Liebesgabe.
In der Kulturgeschichte der Menschen trifft man schon früh die Eier an, z.B. wurden sie im 4. Jahrhundert als Grabbeigabe in römisch-germanischen Gräbern gefunden.
Als feststehendem Zahlungstermin wurden an Ostern im Mitelalter Eier den Grundherren als Sachleistung für das gepachtete Land überreicht. Das Ei galt auch teilweise als Berechnungseinheit für Zinsen und Pacht.
Der Brauch zu Ostern Eier zu bemalen und zu verschenken geht auf verschiedene Ursprünge zurück. Schon in der Urchristenzeit galt das Ei als Sinnbild des Lebens und der Auferstehung und es wurde ein Ei mit in das Grab des Toten gegeben. Das Ei hält etwas verborgen, ist wie ein verschlossenes Grab, in welches ein Leben geschlossen ist. Damit wird die Beziehung zur Auferstehung Christi deutlich und die Verbindung zwischen dem Ei und Ostern für die Christen erklärbar.
Aber nicht nur der Beginn des Lebens, sondern auch die Zukunft des Lebens, im besonderen der Kinder, läßt Ostern zu einem Freudenfest werden. Auch die Frage nach der Ewigkeit kann durch die Form des Eies, ohne Anfang und Ende bzw. der Frage, ob zuerst Ei oder Huhn war, gedeutet werden. Die Verbindung zur Fruchtbarkeit ist durch die germanische Liebesgöttin Ostera gegeben. Der heutige Brauchtum der Ostereier geht auch auf die im Mittelalter übliche Bezahlung der Zinsen und Abgaben mit Eiern an Gründonnerstag zurück.
Das Bemalen der Eier kann durch die Natur bedingt sein, denn die Farbe und Muster von Wildvogeleiern oder die durch Färbekräuter entstandenen Muster konnten als Vorbild für die Bemalung durch den Menschen gedient haben. Durch den Fund eines bemalten Eies aus dem vierten Jahrhundert nach Christus kann man auf eine alte Tradition des Eiermalens schließen
Die traditionelle Farbe für das Ei in der westlichen Welt ist seit dem 13. Jahrhundert Rot ( Roteier ), als die Farbe des Blutes Christi, des Lebens, des Sieges und der Lebensfreude. In Osteuropa findet man eher goldfarbene Eier, als Zeichen der Kostbarkeit. Bis heute gibt es regional viele verschiedene Grundfarben für das Ei, die aus verschiedenen Bedeutungen heraus erwachsen sind. Wichtig sind noch die vielen verschiedenen Techniken des Eier-Verzieren. Man kann die Eier mit Pflanzenfarben oder Malerabtönfarben färben. Eine besondere Technik ist die Wachsreservetechnik aus der Ukraine. Die Pysankyeier sind etwas Besonderes. Verzierungen sind auch mit Scherenschnitten möglich. Auch das Atzen mit Säuren ist schon eine alte Tradition. Man kann Eier vielfältig verzieren. Sie können einfarbig bis vielfarbig sein, etwas Geschriebenes kann sich auf den Eiern befinden oder schöne Malereien veredeln das Osterei.
Aus diesem traditionellem Brauchtum ist heute eine Kunst geworden. Es haben sich Künstlerkreise gebildet, z. B. im Wendland, und Ostereiermärkte auf denen die Eier präsentiert und gehandelt werden.
Mit diesen Ostereiern verbinden sich auch regional unterschiedliche Bräuche. Bekannt ist das Eier düpfen, dabei werden zwei Eier mit den Spitzen aufeinander geschlagen und wer mit der Spitze seines Eies die Spitze des gegnerischen Eies bricht, hat das gegnerische Ei gewonnen.
Das Eiereinwerfen ist ein weiterer Brauch. Dabei wird das Ei zwischen Zeigefinger und Daumen genommen und ein Gegner wirf eine Münze in das Ei. Falls die Münze stecken bleibt gehört dem Münzenwerfer das Ei, andernfalls verliert er die Münze an die Person mit Ei. Das unerfreuliche an dem Spiel sind die Schmerzen, die das Geldstück an den empfindlichen Knöcheln der Finger macht. Ein weiteres Spiel ist das Haschespiel der Eier.
Es gibt Ostereier aus den verschiedensten Materialien. Bekannt sind Eier aus Gold, Silber, Glas, Porzellan, Ton, usw. Beliebt sind die Ostereier, besonders bei Kindern, aus Schokolade, Marzipan, sonstigen Süßstoffen und wegen ihrer bunten Verpackungen.
Osterrezepte aus Deutschland.
Wer kennt das nicht? Am Ostermorgen kann man es kaum abwarten das erste Osterei zu verspeisen, Ostermontags schmecken die Eier auch noch. Dienstags denkt man, sie sollen ja nicht schlecht werden
Hier einige Rezepte und Ideen, die verhindern, daß sie nicht so schnell die Lust an den Ostereiern verlieren.
Neben den aufgeführten Ideen gibt es noch viele andere Möglichkeiten, aus Ostereiern kleine Köstlichkeiten zu zaubern. Lassen Sie Ihrer Phantasie freien Lauf! Probieren geht über Studieren! In diesem Sinne viel Spaß!
Kräftiges Vollkornbrot mit Butter und frischem Räucherlachs ist ein Genuß. Aber es kann noch verfeinert werden, wenn es mit einigen Eierscheiben und frischer Kresse garniert wird. Das ist dekorativ und lecker.
Pro Person wird ein Osterei und eine Gewürzgurke in gleichmäßig große Würfel geschnitten. Das Ganze wird mit einem Eßlöffel Mayonnaise vermischt. Besonders lecker sieht der Salat aus, wenn auf einigen Blättchen Salat und mit gehacktem Dill bestreut serviert wird.
Die Ostereier werden geschält und der Länge nach halbiert. Dann wird vorsichtig das Eigelb entfernt und zusammen mit fein gehacktem gekochtem Schinken oder Fleischwurst und Mayonnaise mit dem Handrührgerät errührt. Die Masse kann mit Salz und eventuell anderen Gewürzen abgeschmeckt werden. Anschließend werden die verbliebenen Eiweißhälften gefüllt. Zur Garnitur empfiehlt sich für die besonderen Anlässe schwarzer Kaviar zusammen mit Sekt serviert.
Mit dem Ostereier bemalen ist nicht nur die kunstvolle Verzierung mit dem Pinsel gemeint, sondern es werden mehrere Möglichkeiten aufgeführt, die Eier farbig zu gestalten.
Man kann die Eier in ihrer Rohform bearbeiten, in hartgekochtem Zustand und man kann die Eier auspusten und verzieren Meist werden die Eier, die in gekochtem Zustand bemalt sind verschenkt oder selbst verzehrt.
Die ausgeblasenen Eier sind für den Osterschmuck. Doch bevor es an das kunstvolle Verzieren der Eier geht sollten einige Arbeitsschritte befolgt werden. Zuerst sollte man bei der Wahl der Eier beim Einkauf auf verschiedene Punkte achten. Die Oberfläche sollte glatt und unbeschädigt sein.
Kleinere Eier haben meist eine dickere Schale. Eine besonders feste Schale haben die mittleren, braunen Eier. Als Sonderlinge kann man noch Enten-, Gänse-, oder Straußeneier verwenden.
Nach dem Kauf sollten die Eier gereinigt werden. Dafür legt man die Eier in einen Topf und bedeckt sie mit lauwarmen Wasser. In das Wasser gibt man noch etwas Essigessenz ( auf ein Liter Wasser ein Teelöffel Essigessenz ). Dort bleiben die Eier mindestens eine halbe Stunde. Nach dem Herausnehmen spült man die Eier mit lauwarmen Wasser ab. Nun kann man die Eier zum Verzieren verwenden.
Wer die Eier kochen möchte, sollte ein Loch in das breitere Ende Stechen und sie mindestens 4 bis 5 Minuten kochen.
Beim Auspusten sollte man folgende Arbeitsgänge beachten. Zuerst wird das Ei an beiden Enden mit Hilfe einer Nadel oder eines feinen Kreuzschraubendrehers mit einem Loch versehen. Vor dem Auspusten sollte der Ei-Inhalt einmal umgerührt werden, damit das Loch im Ei nicht verstopft. Das Auspusten kann man mit dem Mund, aber auch mit einem in Apotheken erhältlichen Gummiballon machen.
Nach dem Ausblasen der Eier sollten sie noch ausgespült und getrocknet werden. Nun sind alle Vorkehrungen zum Eier bemalen getroffen.
Die Ostereier kann man mit Pflanzenfarben färben. Dazu benötigt man den aus den Färbekräutern und Hölzern gewonnen Farbsud, in die man die Eier eintaucht.
Den Farbsud produziert man aus den über Nacht eingelegten Kräutern, die
man am nächsten Tag aufkocht. Mit Hilfe von Blütenblättern, die man rückseitig
mit Eiweiß befeuchtet und dann um das Ei befestigt, erhält man sehr schöne
Muster. Für das Bemalen der Eier mit Malerabtönfarben sollte man zuerst die
Eier mit Acryl- oder Deckfarbe zwei- bis dreimal grundieren.
Nach dem Grundieren kann man mit kleinen Pinseln jedes Muster auf dem Ei
anbringen. Danach kann man die Eier noch mit Mattlack oder Glanzlack veredeln.
Weitere Variationen das Osterei zu verzieren sind durch das Einritzen von Ornamenten in die Farbe, durch Atzen mit Säure oder durch Scherenschnitte aus Papier möglich.
Zum christlichen Osterfest gehört auch das Osterlamm. Entstanden ist das Osterlamm aus dem Ritual der Juden zum Passahfest ein Lamm zu schlachten und zu verspeisen. Dabei wird das Lamm zum Gedenken an Gott geschlachtet. In der christlichen Kirche ist es symbolisch zum Lamm Gottes geworden und wird mit der Fahne dem Zeichen des Sieges dargestellt. Der Priester verwandelt in Worten den Wein und das Brot zu Fleisch und Blut. Das Lamm wird als Zeichen des Lebens verstanden. Das Lamm ist mit seinem weißem Fell auch ein Symbol für die Reinheit und die friedliche Lebensweise soll ein Zeichen für die Menschen sein, ihr Leben ebenfalls in Frieden zu führen. Das Osterlamm ist eines von vielen Brauchtümer in der Gegenwart. Heute findet man an Ostern neben dem Osterei, dem Osterzopf, dem Osterhuhn und dem Osterhasen auch das Osterlamm auf der Speisekarte der Menschen in Deutschland. Als Besonderheit an Ostern gibt es das gebackene Osterlamm. Das aus Rührteig entstandene Backwerk wird mit viel Aufwand verziert und bildet an vielen Ostertischen den Mittelpunkt.
Das Feuer ist schon im Altertum den Menschen und Göttern heilig gewesen. Die sechs Vestalinnen (altrömische Priesterinnen der Vesta) hatten dafür zu sorgen, daß niemals das heilige Feuer ausging. Das Osterfeuer steht als Symbol für die Sonne. Sie ist der Mittelpunkt unseren Lebens. Ohne die Sonne ist kein Leben auf unserer Welt möglich. Mit den Osterfeuern wurde im Frühjahr die Sonne begrüßt. Sie galten auch als Kult zur Sicherung der Fruchbarkeit, des Wachstums und der Ernte.
Die Bedeutung der Frühlingsfeuer wurde im Frankenreich des 8. Jahrhunderts auf Gott und Jesus übertragen. Der Glauben ist das Osterlicht Ausgangspunkt unseres Lebens. Weiter steht die Sonne als Sieger über den Winter und als Erwachen nach einer langen kalten Zeit. Genauso kann das Erscheinen von Jesu gedeutet werden.
Die Entzündung des heiligen Osterfeuers ist an Ostern ein zentrales Ereignis für die Christen. Das Feuer wird am Ostersamstag, am Beginn der Liturgie in der Osternacht vor der Kirche entzündet und geweiht. Am Osterfeuer wird die Osterkerze entzündet, die dann in feierlicher Prozession mit dreimaligem Singen des 'Lumen Christi' (Licht Christi) in das noch dunkle Gotteshaus getragen wird.
Als altes Brauchtum wird heute noch in zahlreichen Städten und Gemeinden in Deutschland von Jungen Holz, Reisig oder ähnliches Brennbares gesammelt und zum großen Osterfeuer aufgeschichtet. Dort, wo die Osterfeuer nicht kommerzialisiert sind, sondern symbolhaft für das Lichtwerden durch die Auferstehung Christi stehen, ist es Brauch, daß sie am Abend des Ostersonntags mit dem Licht der Osterkerze aus der Pfarrkirche entzündet werden.
In der Osterräderstadt Lügde im Kreis Lippe in Ostwestfalen (am Ostersonntag abend) und in Günsterode im Schwalm-Eder-Kreis in Nordhessen (am Ostersonntag abend) rollen riesige feurige Osterräder von einem Hügel ins Tal hinab. Ein weiterer Brauch war beipielsweise das Osterfeuertragen in St. Peter im Schwarzwald. Der Mesner entzündete am Karsamstag vor dem Frühgottesdienst den von Jungen zusammengetragenen Holzstoß vor der Kirche. Nach der Feuerweihe durch den Priester entzündete der Mesner die Osterkerze, die in die Kirche getragen wurde. Während des Gottesdienstes brachten die Buben Baumschwämme zum Glimmen und trugen das geweihte Osterfeuer in die einzelnen Häuser, in denen die Hausfrauen das neue Feuer entfachten.
In der Osterkerze vereinigen sich die griechische, jüdische, römische und christliche Lichttradition. Das Licht gilt als Zeichen des Lebens.
Die Osterkerze und die Lichtfeier zu Beginn der Liturgie haben ihre frühesten Wurzeln in der Sitte der alten Kirche, die Osternacht mit zahlreichen Kerzen zu erhellen. Zusätzlich gab es in der Stadt Rom den Brauch, die Osternachtsfeier mit zwei mannshohen Kerzen zu erleuchten.
Im christlichen Glauben ist die Osterkerze im 4. Jahrhundert nach Christus entstanden. In Piacenza wurde eine Osterkerze aus dem Jahre 384 gefunden. Alle Titelkirchen Roms verwandten die Osterkerze ab dem 7. Jahrhundert. Bis zum 10. Jahrhundert hat sie sich in den verschiedenen Regionen der westlichen Welt verbreitet.
Die Osterkerze symbolisiert den über Tod und Sterben siegenden auferstandenen Jesus Christus. Dem alten Brauch nach wird die Osterkerze zu Beginn der Osternachtfeier von Karsamstag auf Ostersonntag am geweihten Osterfeuer entzündet und in die vollkommen dunkle Kirche getragen. Die Gemeinde begrüßt das Osterkerze mit dreimaligem Ruf: 'Christus ist das Licht – Gott sei ewig Dank!' und singt das Exlutet (Preislied aus dem 1. Jahrtausend).
Die festlich geschmückte Osterkerze wird dann auf dem Osterleuchter angebracht und die Gemeinde entzündet ihre mitgebrachten Osterkerzen an dieser Flamme. Damit soll bekundet werden, das Jesu der Ursprung des Lebens ist und Licht in die Dunkelheit bringt. Diese Bedeutung wird durch das Absenken der Osterkerze in das Wasser bei der Weihung des Taufwassers und dem Entzünden der Taufkerzen an der Osterkerze verstärkt.
Der Brauch, die Osterkerze an alle Kirchenbesucher weiterzugeben ist in Jerusalem als uralt bezeugt. Auch bei Begräbnismessen brennt die Osterkerze neben dem Sarg, um die Verbindung zwischen Tod, Taufe und Auferstehung zu verdeutlichen.
Die Motive auf der Osterkerze sind meist ein Kreuz, ein Baum, ein Lamm, eine Taube, das Sonnenlicht oder das Wasser. Auf der Osterkerze werden an dem Kreuz mit fünf Wachsnägeln die fünf Kreuzmale Jesu angedeutet und oberhalb des Kreuzes der erste griechische Buchstabe Alpha für Anfang und unterhalb der letzte griechische Buchstabe Omega für Ende plaziert. Die weiße Kerzenfarbe steht für die Hoffnung und das neue Leben.
Die Osterkerze brennt nur während der 50tägigen Osterzeit von Ostern bis Pfingsten, an Taufgottesdiensten, um an ihr die Taufkerze zu entzünden und an Begräbnismessen.
Jedes Jahr am ersten Sonntag nach dem ersten Früh1ingsvollmond lädt man in Luegde, bei Bad Pyrmont, im Weserbergland, dem überlieferten Brauch der Väter folgend, am ersten Ostertag bei Einbruch der Dunkelheit, etwa gegen 21 Uhr, sechs brennende Osterräder vom Osterberg ins Tal der Emmer rollen. Ausrichter dieses, in der überlieferten Form einmaligen Brauchtums in Deutschland, ist der Dechenverein, ein Verein mit über 500 Mitgliedern.
Kein anderer Brauch lebt im Weserberg- land, der so klar und offensichtlich aus der tiefsten Natur- verbundenheit, aus dem Glauben und Hoffen bzw. Sehnen unserer Ahnen hervorgegangen ist, als der feuersprühende Lauf der Osterräder von Lügde. Nicht Not und Tod der Jahrhunderte haben je das lodernde Feuer zu löschen vermocht.
Der heidnisch-germanische Sonnenkult wird als der Vorläufer für dieses Brauchtum bezeichnet, weil das Feuerrad ein Sinnbild der Sonnenscheibe war. Auch die germanische Frühlingsgöttin Ostara wird häufig mit dem Räderlauf in Verbindung gebracht.
Für die Stadt Lügde – welche mit seinen schmucken Fachwerkhäusern in der erhalten gebliebenen Stadtmauer, in seiner Geschlossenheit als Ackerbürgerstadt im weiten Umkreis als einmalig gilt – und in der ganzen Umgebung weit und breit, sind die Osterräder, die lichtfunkelnd und sprühend zu Tal sausen, bis auf den heutigen Tag geblieben, was immer sie waren; Symbol des Frühlings; Symbol neuen Wachsens und Werden; Symbol des Sieges der Sonne über die kalte, trübe und dunkle Winterzeit.
Wie alt nun dieses Brauchtum ist, läßt sich nicht mit Sicherheit feststellen, da die geschichtlichen Aufzeichnungen in Deutschland erst spät begannen, oder nicht mehr vorhanden sind. Vieles jedoch deutet darauf, hin daß der Räderlauf schon eine uralte Vergangenheit und Tradition aufzuweisen hat und schon von unseren Vorfahren vor. ca. 2000 Jahren, wenn auch sicherlich in einer etwas anderen Form im Ablauf als heute, ausgeübt worden ist.
Am frühen Nachmittag des 1. Ostertages werden die Räder- und Strohwagen, nach einem Stadtrundmarsch auf den Osterberg (Ablaufstelle der Räder ) gefahren. Die Osterräder bestehen aus gelagerten Eichenholz mit einem Durchmesser (Höhe) von ca. 1,70 Meter. In vier Lagen ist das Eichenholz mittels Stahlbolzen zusammengeschraubt, so daß sich eine Raddicke von 26 bis 28 cm ergibt. Zwei gekreuzte Balken bilden die Radspeichen, die im Schnittpunkt ein etwa faustgroßes Loch haben; Durch dieses Loch wird später eine Holzstange als Balancierstange geschoben und befestigt. Diese Stange aus Hainbuchenholz ist ca. 4,50 Meter lang und verhindert ein Umkippen des Rades während des Laufes vom Osterberg.
Sofort nach der Ankunft auf dem Osterberg (ca. 285 m NN) werden Stroh und Räder abgeladen. Durch einen Böllerschuß, der ein vielfaches Echo in den nahen Bergen auslöst, künden die Dechen den Beginn des Bäderstopfens an.
In mühsamer Arbeit wird das Stroh in kleine Büschel geteilt, die mit gedrehten Haselnuß- ruten zusammen- gehalten werden und dann in die Kreuzbalken eingeflochten werden. Ungefähr 15 bis 20 Bund langes Roggenstroh werden so nach und nach kunstgerecht, nur mit den gedrehten Haselnußruten (dadurch werden sie biegsam und elastisch) in das Rad geflochten. Diese Arbeit muß sehr sorgfältig und gewissenhaft ausgeführt werden, damit sich das Stroh bei den vielen Hangsprüngen nicht vorzeitig aus dem Rad löst.
Bei Einbruch der Dunkelheit versammeln sich die Zuschauer aus nah und fern am Fuße des Berges. Schon bald ist der Zuschauer gefangengenommen von der Atmosphäre, die durch die Erwartung Tausender von Menschen im Tal und auch auf den Höhen des Berges und der gegenüberliegenden Berge spürbar ist.
Ein Böllerschuß kündet den Beginn und läßt die zigtausende Besucher verstummen. Wie ein Aufatmen klingt es aus der Menge, wenn die ersten Flammen hochzüngeln. Das erste Rad wird angezündet. Die Flammen schlagen hoch, man glaubt, es würde ausbrennen noch bevor es den Lauf antritt. Aber die Dechen verstehen ihr Handwerk.
Zum richtigen Zeitpunkt wird das Rad mit Hilfe von Stangen in Bewegung gesetzt. Das angestrahlte Kreuz auf dem Berg erlischt. Feierlich setzt Glockengeläut ein. Erst langsam, dann immer schneller rollt das Rad dem ersten Hang zu, stürzt diesen hinab, gewinnt an Schwung und Fahrt, überspringt Wege, durchbricht Hecken und Zäune und zieht unbeirrbar und kraftvoll seine feurige Bahn ins Tal, wo das Rad vom Tusch der Musikkapelle und dem Jubel der Zuschauer begrüßt wird.
In kurzen Abständen folgen noch fünf weitere Räder. Immer wieder dasselbe faszinierende Schauspiel.
Kommen die Räder gut ins Tal, so wird es dem alten Volksglauben folgend, ein gutes Erntejahr geben. Nach einer kurzen Pause folgt dann noch ein prachtvolles Höhenfeuerwerk. Allmählich breitet sich die Dunkelheit im Tal aus. Noch lange ist der verglühende Strohfächer der sechs Feuerspuren der Räder in der Dunkelheit der Nacht am Osterberg sichtbar. Sichtlich beeindruckt von diesem einmaligen Schauspiel verlassen die Zuschauer den Ort des Geschehens.
Wie viele andere Bräuche geht auch das Osterwasser auf eine vorchristliche uralte heidnische Entstehung zurück. Das Osterwasser sollte Augenleiden, Ausschlag und andere Krankeiten heilen, wenn man es aus der Quelle schöpte. Man glaubte damals, daß man, wenn man sich am Ostermorgen im fließenden Bach wäscht, immer jung und schön bleibe. Um das Vieh vor Krankheiten zu schützen wurde es am Ostermorgen in die Bäche getrieben. Das Wasser stand als Zeichen des Lebens und der Fruchtbarkeit und wurde zum Gedenken an die germanische Frühlings- und Fruchtbarkeitsgöttin Ostera verehrt. Die christliche Sinngebung kam erst im Laufe der Jahrhunderte nach Christus dazu.
Zum Osterfest wird in der Nacht von Ostersamstag auf Ostersonntag nur von Mitternacht bis zum Sonnenaufgang Wasser aus einem Bach oder Brunnen geschöpft.
Da es ein Symbol der Fruchtbarkeit ist, schöpfen die jungen Mädchen schweigend Wasser gegen den fließenden Strom. Das Schweigen darf nicht gebrochen werden, damit das Wasser seine Segens- und Heilskraft behält. Es darf auch kein Wassertropfen verloren gehen oder im Heim des Mädchen auslaufen.
Das heilige Wasser soll nun ein ganzes Jahr vor Krankheiten, Unglücken oder ähnlichen Ereignissen bewahren.
In verschiedenen Regionen Deutschlands wird aus Dankbarkeit zum lebensspendendem Wasser noch heute der Brunnen im Dorf geschmückt und mit Osterschmuck verziert.
Ostern leitet sich von dem Begriff 'Ostara' (Osten), 'Eostre' oder 'Eoastrae' ab, dem angelsächsischen Namen der teutonischen Göttin der Morgenröte, des Frühlings und der Fruchtbarkeit, der Braut des jungen Maigrafen (Freyr - Freyja).
Zum Fest der Göttin Ostara wurde die frische, grünende Erde und die Liebe (Morgenröte) gefeiert. Die Tage sind länger als die Nächte und der Frühling hat sich gegenüber dem Winter durchgesetzt.
Zu Ostara wurde auch der Schwerttanz getanzt der den Kampf des Sonnengottes mit den Wintermächten und deren Niederlage versinnbildlichen sollte. Zu Ostarun (althochdeutsch Ostern) wurden wahrscheinlich als Opferbrauch Eier vergraben, Eier verschenkt und gegessen.
Das heidnische Fest der Ostera wurde wie andere germanische Festtage mit christlichen Gewand ummantelt, um das Heidentum in den Köpfen der Menschen in Vergessenheit geraten zu lassen.
In den romanischen Sprachgebieten läßt sich die Verbindung zum Passahfest in dem Wort für das Osterfest finden ( französisch: paques ) .
Ostern ist das theologisch bedeutendste Fest der Christenheit. Es erinnert an die Auferstehung Jesu.
In der christlichen Lehre kommt die Ableitung Ostern von Osten. Die Blicke der Frauen, die zuerst am leeren Grab Jesu standen richteten sich nach Osten zum Sonnenaufgang/Morgenröte ( lat. aurora ), denn sie glaubten Jesu kommt von dort auf die Erde zurück. Deswegen sind die Kirchen nach Osten ausgerichtet erbaut worden.
Nach der christlichen Forschung leitet sich Ostern auch evtl. von der christlichen Bezeichnung für die Osterwoche 'in albis' ab, die man fälschlicherweise als Plural von 'alba' (= Morgenröte) verstand und mit dem althochdeutschen 'eostarun' wiedergab.
Jürgen Udolph, Woher kommt eigentlich das Wort 'Ostern'? Man ist sich über die Herkunft keineswegs einig. Es gab bisher zwei Theorien:
1) Beda, angelsächsischer Geschichtsschreiber und Theologe († 735), nahm an, daß der für den Monat 'April' verwendete altenglische Name Eosturmonath von einer Göttin abgeleitet sei. Entsprechend vermutete man in Deutschland eine Göttin 'Ostara'. Schon lange ist man sich einig, daß es diese Göttinnen nie gegeben hat.
2) Der zweite Versuch besteht darin, das Wort 'Ostern' mit dem 'Osten' zu verbinden. Das deutsche Wort Osten gehört zusammen mit lat. auster 'Südwind', altslavisch zaustra 'Morgen' letztlich zu einem Wort für 'Morgenröte', griech. Eos, lat. Aurora. Bei dieser Verbindung muß man allerdings zu einer falschen Übersetzung aus dem Lateinischen greifen; zudem ist für das Osterfest nicht der Morgen, sondern die Nacht entscheidend.
Jetzt liegt ein neuer Vorschlag vor.
In seinem Buch 'Ostern – Geschichte eines Wortes'
(C. Winter Universitätsverlag Heidelberg 1999,
125 Seiten, DM 28,–, ISBN
3-8253-0866-9) geht der Autor, Prof. Dr. Jürgen Udolph,
Sprachwissenschaftler an der Universität Göttingen, einen anderen Weg:
Nordgermanische Sprachen kennen eine Wortfamilie, die sprachlich zu Ostern
paßt: anord. ausa '(Wasser) schöpfen, gießen', austr
'Begießen'.
Eine heidnische Form der Taufe samt Namengebung der Neugeborenen wurde als vatni ausa ('mit Wasser begießen') bezeichnet.
Das Wort 'Ostern' bezieht sich daher eher auf die Taufe, das zentrale Ereignis des christlichen Festes in den ersten Jahrhunderten n. Chr. (Katechumenat; Kulmination in der Osternacht).
Dazu passen die sprachlichen Belege (auch die westslavischen Osterbezeichnungen); auch erklärt sich die Pluralform des Osterwortes aus dem dreimaligen Begießen.
Kirchenhistorische Fakten wie Massentaufen zu Ostern und an Flüssen, sekundäre Bedeutung der Baptisterien, Verdrängung eines heidnischen Frühlingsfestes durch das christliche Ostern, Höhepunkt des Osterfestes in der Nacht und der Übergießritus stimmen mit der Etymologie überein.
Für die Christen ist die Auferstehung Jesu ein zentrales Ereignis ihres Glaubens. Der Tod wird nicht als Ende, sondern als Neubeginn eines neuen Lebens gesehen. Damit soll im christlichen Osterfest bekundet werden, daß das Leben über Tod, die Wahrheit über die Lüge, die Gerechtigkeit über das Unrecht und die Liebe über den Haß siegen wird.
Im Christentum dauert die Osterzeit 50 Tage bis Pfingsten. Vor dieser Osterzeit liegt die Fastenzeit auch Passionszeit genannt, die 40 Tage andauert und am Aschermittwoch beginnt. Weitere christliche Feiertage in dieser Zeit sind in der Karwoche mit dem Palmsonntag und dem Gründonnerstag zu finden. Der Karfreitag und der Ostersonntag sind bedeutende Tage im christlichen Feiertagskalender. Der Karsamstag ist der Tag der Trauer und der Osternacht. Der Ostermontag schließt das Osterfest ab. Für die Christen sind Traditionen, wie Ostermesse, Osternacht, Osterwasser, Osterkerze, Osterlamm usw. wichtig, die aber nicht nur christlichen Ursprungs sind.
Nach dem Kirchenjahr ist in der Osterzeit die Farbe Weiß zu tragen, die die Farbe des Lichtes dokumentiert. Aber auch in der Verbindung der Tauffeier, die in der Osterzeit besondere Bedeutung erlangt hat, werden weiße Kleider der Getauften getragen, um somit die Reinheit zu zeigen.
Ostern ist aber nicht nur aus dieser christlichen Bedeutung heraus entstanden, sondern hat weitere Traditionen. Die Verbindung zum jüdischen Passahfest, zum Frühlingsfest oder zum Fruchtbarkeitsfest sind ebenfalls historisch zu belegen.
Die Terminierung von Ostern ist aus zwei Traditionen heraus zu erklären. Die Christen feiern die Auferstehung Jesu nach dem jüdischen Passahfest, denn Jesu ist am dritten Tag nach Passah auferstanden. Das Passahfest findet am 14. Nisan, der ersten Vollmondnacht des ersten Monat des Jahres, nach dem babylonischem Mondkalender statt und erinnert an den Auszug Israels aus Agyptens. Dadurch fällt der Feiertag der Auferstehung auf verschiedene Wochentage. Im Christentum wurde im Konzil von Nicäa 325 Ostern auf den Tag festgelegt, der nach dem Vollmond auf die Frühlingstag- und nachtgleiche folgt. Die westliche Kirche einigte sich nach der Einführung des gregorianischen Kalenders am ersten Sonntag, der dem ersten Vollmond nach der Frühlingstag- und nachtgleiche ( Frühlingsbeginn zwischen dem 20. und 23. März ) folgt, Ostern zu feiern.
Nach dem christlichen Festkalender, ' computus ecclesiasticus ' oder ' computus paschalis ' genannt, läßt sich die Zeitspanne von Ostern vom 22. März bis zum 25. April eines Jahres eingrenzen.
Die Bezeichnung Fastenzeit ist mit dem kirchlichen Begriff Passionszeit gleichzusetzen. Mit der Passionszeit wird die religiöse Verbundenheit dieser Zeit deutlicher. Denn mit der Passionszeit ist die Leidenszeit von Jesus Christus gemeint und dabei soll auf das Wirken Jesu und die Ausrichtung des menschlichen Lebens nach dem Handeln Jesu hingewiesen werden. Die Fastenzeit ist eine Zeit der Rückbesinnung.
Die christliche Fastenzeit dauert vierzig Tage und beginnt mit dem Aschermittwoch und endet mit dem Karsamstag. Dabei werden nur die Werktage, also keine Sonntage gezählt.
Die Zahl 40 findet sich noch in vielen anderen Bibeltexten. Die Ableitung dieser 40 Fastentage, geht auf die vierzigtägige Gebets- und Fastenzeit von Jesus, nach der Taufe im Jordan zurück. In der Fastenzeit ahm der Christ die 40 Fastentage von Christus nach. Weitere Ereignisse die 40 Tage andauerten sind die Wanderung von Elia durch die Wüste und die Tage die Mose auf dem Berg Sinai verbrachte. Auch das Volk Israels verbrachte 40 Jahre in der Wüste.
Die Vorbereitungswochen während der Fastenzeit vor dem höchsten christlichen Fest Ostern haben eine lange Tradition und sind bereits zu Beginn des 4. Jahrhunderts bekannt. Die Gläubigen verzichteten in der alten Kirche während der Fastenzeit auf Fleischspeisen und Wein, später auch auf Milch, Butter, Käse und Eier und begnügten sich mit einer Mahlzeit am Abend. Nach alter Sitte wurde allerdings der Sonntag als Fasttag ausgenommen.
In der Fastenzeit muß heute nicht auf Essen und Trinken verzichtet werden, sondern sie soll auf einen sinnvollen Umgang mit den Gaben Gottes und der Schöpfung hinweisen und uns aufzeigen, wie wir verantwortungsvoll unser Leben gestalten können.
Früher wurde Taufbewerbern in dieser Zeit eine Buße auferlegt, in dem sie auf das Essen verzichten mußten und dann zur Osternacht getauft wurden oder sie durften keinen Gottesdienst besuchen und mußten violette Kleidung tragen und durften diese erst wieder in der Osternacht ablegen, als Zeichen der Vergebung. Die kirchliche Farbe der Passionszeit ist das Violett, eine königliche Farbe, um sich auf einen König vorzubereiten. Symbolisch ist violett die Farbe der Buße, des Gebetes und der Besinnung und erinnert an den Purpurmantel den Jesus zum Spott vor der Kreuzigung umgehängt bekam.
Heute ist es zur Fastenzeit in religiösen Gebieten üblich, verstärkt zu beten. Viele Menschen spenden vermehrt in dieser Zeit auch Geld an Hilfswerke. Das Fasten beschränkt sich bei den Menschen darauf, teilweise auf Fleisch oder Süßigkeiten zu verzichten oder an einem Tag in der Woche zu fasten. Manche trinken auch keinen Alkohol oder verzichten auf das Rauchen.
Während der österlichen Fasten- und Bußzeit (als Erinnerung an die Passion Christi) finden traditionell keine Festlichkeiten, auch keine Hochzeiten statt. Auch das Verbot von Tanzveranstaltungen gibt es noch in verschiedenen Regionen.
Der Aschermittwoch ist der erste Tag der 40tägigen Vorbereitungszeit auf das Fest der Auferstehung Jesu von den Toten an Ostern ( Fastenzeit ) und ist am Mittwoch nach dem Sonntag Estomihi und am siebten Mittwoch vor Ostern (vor dem ersten Fastensonntag = Invokavit). In der alten Kirche war der Aschermittwoch (in der lateinischen Liturgie: Quadragesima = der 40. [Tag] ) der Beginn der öffentlichen Buße (österliche Bußzeit).
Der Aschermittwoch beendet die Fastnachtszeit in der ausgelassen gefeiert wurde. Die Fastnacht oder auch Fasching und Karneval (lat. 'carne vale' = 'Fleisch, lebe wohl') genannte Zeit, war früher der Vortag von Aschermittwoch. Die Fastenzeit soll die Christen wieder zu sich selbst führen. Wenn Christen diese Zeit richtig nutzen, besser gesagt, vielleicht richtig leben, und sich auf das Angebot dieser Wochen einlassen, dann kann sich in ihrem Leben manches verändern.
Die Zeit vor Ostern will helfen den oft getrübten Blick wieder klarer werden zu lassen und vielleicht in einen ungesunden Halbschlaf verfallenes Bewußtsein wieder zu wecken und zu schärfen. Heute sind nur noch Aschermittwoch und Karfreitag sogenannte strenge Fasttage, an denen die Katholiken sich nur einmal am Tag sattessen und auf Fleisch verzichten sollen.
In christlichen Gegenden wird als Symbol der Buße und Reinigung am Aschermittwoch das Aschenkreuz vom Priester auf die Stirn der Gläubigen gezeichnet oder auf den Kopf gestreut. Die Asche für das Aschenkreuz wird aus den verbrannten Palmen- oder Buchsbaumzweigen gewonnen, die am vorjährigen Palmsonntag gesegnet wurden.
Bei dieser Kreuzzeichnung spricht der Priester die Worte: 'Gedenke Mensch, daß du aus Staub bist und zum Staub wirst du zurückkehren' oder 'Kehrt um und glaubt dem Evangelium'. Asche ist das Symbol der Vergänglichkeit und das zentrale Symbol des Aschermittwoch. Mit dem Aschekreuz, das sich die Christen im Gottesdienst auf die Stirn zeichnen lassen, bekunden sie die Bereitschaft zur Umkehr und zu einem Neubeginn. Sich fastend einschränken, beim Essen und Trinken wie auch beim Konsum von Genußmitteln und möglicherweise anderen Genüssen, die vielleicht schon alltäglich geworden sind, ist eine Grundvoraussetzung zur Gesundung von Leib und Seele.
Als Brauchtum ist heute am Aschermittwoch in einigen Gebieten von Deutschland das Heringsessen üblich.
Die Karwoche ist die Woche unmittelbar vor Ostern. Sie ist die Kernzeit der österlichen Passionszeit und für Christen die wichtigste Woche des Kirchenjahres.
Kar stammt vom althochdeutschem Wort 'chara' oder 'kara'und bedeutet Kummer, klagen oder trauern. Schon aus dieser Übersetzung wird die Bedeutung dieser Woche verständlich.
Die Karwoche beginnt mit dem Palmsonntag. An diesem Tag werden, im Gedenken an Jesus Einzug in Jerusalem, feierliche Prozessionen veranstaltet und Palmen- oder Buchsbauzweige der Christen gesegnet.
In der Karwoche liegen noch der Gründonnerstag, der Karfreitag und der Karsamstag, auch Ostersamstag genannt. Nach christlichem Glauben gehören der Karfreitag und der Karsamstag schon zum österlichen Fest. Jedoch beginnt das Osterfest erst mit dem Gottesdienst am Karsamstag abend.
Der Gründonnerstag erinnert an das Abendmahl vor der Kreuzigung Jesu. Die Bezeichnung Gründonnerstag kann auf verschiedene Erklärungen zurückgeführt werden.
Der Karfreitag ist der Überlieferung nach der Todestag Jesu. An diesem Tag werden verschiedene Brauchtümer gepflegt. Für die evangelischen Christen ist es der höchste Feiertag im Jahr.
Der Karsamstag wird häufig schon zum Osterfest gezählt, jedoch beginnt das Osterfest erst mit dem Gottesdienst am Abend von Karsamstag auf Ostersonntag.
Das alte Frühlingsbrauchtum mit wachstumsfördernden und unheilabwendenden Motiven, hat sich durch eine Verchristlichung mit solchen des österlichen Sieges Christi am Palmsonntag verbunden.
Mit dem Palmsonntag ( lateinisch dies florum, dies palmarum ), danach volkstümlich im evangelischen Bereich Palmarum, auch Palmtag genannt, beginnt die Karwoche. Der Sonntag vor Ostern steht im Zeichen des Einzuges Jesu in Jerusalem und führt das österliche Erlösungswerk in der Katholischen Kirche einschließlich des Karsamstag zum Osterfest hin.
Im neuen Testament wird berichtet, daß Jesus vor dem jüdischen Paschafest vom Ölberg auf einem Esel in Jerusalem einreitet. Für die Bevölkerung war er der Messias. Sie jubelten ihm zu und breiteten ihre Kleider sowie Palmzweige und Ölbaumzweige auf der Straße aus. Dabei riefen Sie: 'Hosanna dem Sohn Davids! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe'.Später verlangten sie schreiend von Pontius Pilatus, Jesus als Verräter zu kreuzigen.
Auf diese Begebenheit geht unser Palmsonntag zurück. Er ist untrennbar mit der darauffolgenden Passionswoche verbunden, welche für den christlichen Glauben eine zentrale Bedeutung hat, weil sie an den Tod und die Auferstehung von Jesus Christus erinnert.
Seit dem 4. Jahrhundert wird im byzantinischen Liturgiebereich des Einzugs Jesu in Jerusalem in Form einer Prozession gedacht. Durch ein irdisches Missale ist die Palmweihe am Palmsonntag im 7. Jahrhundert bezeugt. In Deutschland verbreitete sich die Palmsonntags-Prozession erst im 11. und 12. Jahrhundert. Die Palmen stehen dabei als Symbol für den Einzug Jesu und dessen Huldigung. Der Umzug mit einem Palmesel war weit verbreitet. Der zelebrierende Priester erhielt bei der Kreuzverehrung vor der Kirche zum dreimaligen Gesang des ' percutiam pastorem' drei Streiche mit einer speziellen Palmrute, worauf die Chorsänger die Antiphon 'pueri Hebraeorum' anstimmten
Da in Deutschland keine echten Palmen zur Verfügung stehen, verwendet man am Palmsonntag stattdessen hiesige Grünzweige: Buchsbaum, Weidenkätzchenbüschel oder auch Wacholder.
Am Palmsonntag beginnt die hl. Messe mit einer Palmweihe. Im Gedenken an Jesu wird in einer feierlichen Palmprozession das Kreuz in die Kirche getragen, begleitet von Meßdienern, Kindern und der Gemeinde, die in ihren Händen Buchsbaumzweige halten.
Erstmals in der Karwoche wird am Palmsonntag die Passion Jesu, das Leiden und Sterben des Herrn, verkündigt. Die Liturgie dieses Sonntags führt die Christen vom Jubel beim Einzug Jesu in Jerusalem bis zum 'Kreuzige Ihn' und zum Tod.
Nach dem Gottesdienst werden die geweihten Zweige am Palmsonntag wieder mit nach Hause genommen und als segenbringende Zeichen hinter die im Haus befindlichen Kreuze oder Weihkessel gesteckt. Man glaubt, daß sie das Unglück vom Haus fernhalten.
Der Palmsonntag heißt seit der Kalenderreform im Jahr 1969 Dominica in palmis de passione domini (Palmsonntag vom Leiden des Herren).
Der Palmsonntag ist in den deutschen evangelischen Landeskirchen ist meist noch Konfirmationssonntag.
In Paderborn-Schloß Neuhaus binden die Kommunionkinder Palmstöcke. Jeder Besucher der Messe bringt dazu einen ca. 1 m langen Stock mit, der mit Buchsbaum-, Koniferen- oder Lebensbaumzweigen sowie lustigen Bändern geschmückt wird.
Seit etwa 1500 Jahren feiern die Christen den Gründonnerstag, den fünften Tag der Karwoche, zur Erinnerung an die Einsetzung der heiligen Eucharistie.
Der Gründonnerstag erinnert an den Tag des Abendmahls vor dem Todestag Jesu. Dieses Abendmahl am Vorabend des Karfreitag nahm Jesu mit seinen engsten Vertrauten, den zwölf Jüngern ein.
Das Abendmahl bedeutet Abschied von Jesu nehmen, gleichzeitig aber auch ein Anfang für den christlichen Glauben. Denn in Form von Brot und Wein wurde Jesu selbst angenommen und um Vergebung der Schuld gebeten.
Gleichzeitig wird schon auf die Auferstehung und das Weiterleben Jesu hingedeutet. Trotz des Verates durch Judas und das Leugnen der Jünger, nimmt Jesus die Schuld allein auf sich und gibt Hoffnung für ein neues besseres Leben nach seinem Tod.
Jesus forderte seine Jünger auf fortan gemeinsam das Abendmahl zu feiern. Wohl deshalb ist der Ursprung aller Abendmahlsfeiern der Gründonnerstag. Mit der Fußwaschung durch den Priester an 12 Männern wird in einigen Gemeinden daran erinnert, daß Jesus den 12 Aposteln die Füße wusch. Nach dem Gloria-Gesang verstummen in den Gottesdiensten die Orgeln und auch die Glocken werden bis zum Osterfest nicht geläutet.
Bei Beendigung des Gottesdienstes trägt der Priester den Hostienkelch in einer Prozession in einigen Gemeinden zu einem Seitenaltar oder in eine Kapelle. Nach der Meßfeier werden Blumenschmuck und Kerzen beiseite geschafft. Dies symbolisiert die Trauer über den Tod Jesus. Wegen des nahen Todes Jesu ist der Gründonnerstag ein Tag der Trauer. Die Gläubigen werden in vielen Gemeinden von den Messdienern mit Holzklappern und Ratschen zum Gottesdienst gerufen.
In besonders gestalteten Betstunden oder im stillen Gebet gedenken die Gläubigen des Geschehens am Ölberg. Für die Herkunft des Begriffes Gründonnerstag gibt es heute verschiedene Erlärungsmöglichkeiten. Es ist möglich, daß durch die an diesem Tag üblichen grünen Meßgewänder, denn die kirchliche Farbe diese Tages ist grün, dieser Name entstanden ist.
Andererseits wurden im Mittelalter die Sünder in der Fastenzeit von dem Gottesdienst ausgeschlossen und mußten Buße tun. Erst am Donnerstag vor Ostern durften sie wieder in die Kirche eintreten und als Zeichen auf die Vergebung ihrer Sünden schmückten sie sich mit jungem Grün.
Grün könnte aber auch auf den althochdeutschen Begriff 'grunen' (greinen, weinen) zurückgehen. Ob sich das Klagen dabei auf die Fastenzeit mit dem Leiden, auf die darauffolgende Nacht, die Jesus in Todesangst verbrachte oder das Weinen auf die bevorstehende Kreuzigung Jesu bezieht ist nicht geklärt.
Auch das Erwachen der Natur in dieser Jahreszeit, das Grünwerden der Pflanzen verbindet uns mit dem Gründonnerstag und dem Osterfest. Darüber hinaus gibt es die Verbindungen zum Osterhasen, Osterlamm, Osterfeuer, Osterblumen, usw., die alle mit dem Erwachen und der Hoffnung im Zusammenhang stehen.
Unabhängig vom christlichen Glauben wird die Farbe Grün als Zeichen / Farbe der Hoffnung verstanden. Vom grün abgeleitet ist es heute in vielen christlichen Familien an Gründonnerstsag üblich, grünes Gemüse zu essen, z.B. Spinat oder Brunnenkresse.
Das Wort Karfreitag (Kummer-Freitag) leitet sich vom althochdeutschem Begriff 'chara' ab, was Klage, Elend oder Trauer bedeutet. Die frühen Christen beklagten das Sterben und den Tod von Jesus, weil sie glaubten, daß alles verloren sei. Für sie war es schon ein Tag der Trauer und nicht der Festesfreude.
Der Karfreitag (ein 'stiller' Feiertag) galt früher für die evangelischen Christen als strenger Bußtag und ist heute höchster kirchlicher Feiertag. Vor allem im Tod Jesu sahen die Reformatoren die Erlösung aus Sünde und Schuld.
Für die Katholiken ist das Osterfest der höchste kirchliche Feiertag. In der römisch-katholischen Kirche besteht der Karfreitag aus drei Teilen: Wortgottesdienst, die Verehrung des Kreuzes und die Feier der hl. Kommunion.
Dieser Tag ist der Überlieferung nach der Todestag von Jesus. An diesem Tag fand der Prozeß, die Hinrichtung und die Beerdigung Jesu in Jerusalem statt. In der Bibel finden sich in den vier Evangelien die Abläufe und Ereignisse der Geschehnisse in den Passionsgeschichten wieder.
Nach dem jüdischen Kalender ist Jesus am 15. Nisan mittags um die neunte Stunde am Kreuz auf dem Kalvarienberg gestorben. Dem gregorianischen Kalender nach könnte es der 7. April 30 oder der 3. April 33 nachmittags um drei Uhr gewesen sein.
Der Karfreitag ist der Gedächtnistag der Kreuzigung. Er wird als Fasttag und im Zeichen der Trauer in Stille und Besinnlichkeit begangen. Am Nachmittag um drei Uhr, zur Todesstunde von Jesus, versammeln sich die Christen zum Wortgottesdienst mit Verlesung der Passionsgeschichte (Leidensgeschichte Jesu), zur Kreuzverehrung (das mit einem violetten Fastentuch bedeckte Kreuz wird enthüllt und durch Kniebeugen verehrt) und der anschließenden Kommunionfeier.
Am Karfreitag ist auch die Kirchengestaltung traurig. Es stehen keine Blumen und keine Kerzen auf dem Altar und die Lieder singen die Christen ohne Begleitung durch die Orgel und die Glocken schweigen.
In vielen Gemeinden finden am Morgen des Karfreitag oder zur Sterbestunde um 15 Uhr Kreuzwegandachten und Karfreitagsprozessionen statt.
Der Kreuzweg beschreibt die wichtigen Stationen dieses Tages.
1. Jesus wird zum Tode verurteilt
2. Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern
3. Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz
4. Jesus begegnet seiner Mutter
5. Simon von Cyrene hilft Jesus das Kreuz tragen
6. Veronika reicht Jesus das Schweißtuch
7. Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz
8. Jesus begegnet den weinenden Frauen
9. Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz
10. Jesus wird seiner Kleider beraubt
11. Jesus wird ans Kreuz genagelt
12. Jesus stirbt am Kreuz
13. Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt
14. Der heilige Leichnam Jesu wird in das Grab gelegt
In vielen Gemeinden finden sich Kreuzwege, auch die vom Christentum inspirierte Kunst hat vielfältige Kunstwerke erschaffen, die im Zusammenhang mit diesen Ereignissen stehen. Das Kreuz wurde ab dem 3. Jahrhundert ein Zeichen der Christenheit.
Am Karfreitag werden heute noch verschiedene Brauchtümer gepflegt. Christen essen am Karfreitag Fisch, weil der Fisch eines der ältesten Symbole ist, mit dem sie sich zu erkennen geben. Das Wort 'Fisch' heisst auf griechisch 'Ichthys'. Das sind die Anfangsbuchstaben von 'Iesus Christos Theos Yos Soter'. Auf deutsch: 'Jesus Christus, Gottes Sohn, Retter'.
In Frankreich heißt der Karfreitag 'vendredi saint', was heiliger Freitag heißt und in England wird er 'Good Friday' oder 'Black Friday' genannt, was übersetzt guter Freitag oder schwarzer Freitag heißt.
Der Karsamstag, oder auch Ostersamstag genannt, ist der erste Tag nach Jesus Tod und der Tag der Grabesruhe. Es findet kein Gottesdienst statt und die Altäre in den Kirchen sind frei von Kerzen und Blumen.
Der Sabbat ist der jüdische Ruhetag. An diesem Tag darf nicht gearbeitet werden. Deswegen mußte Jesus noch am Freitag beerdigt werden. Am Karsamstag wurden Wachen vor dem Grab von Jesus positioniert. Sie sollten darauf achten, daß der Leichnam nicht gestohlen wird und so die Aussage im Land verkündet werden kann, daß Jesu auferstanden sei.
Am Karsamstag wurde aber nicht nur Jesus für tot erklärt, sondern auch die Hoffnung auf einen Retter begraben. Denn am Karsamstag versteckten sich die Jünger aus Angst selbst am Kreuz hingerichtet zu werden.
Dieser Tag der Depression besiegelte bei vielen Menschen den Glauben an einen neuen Anfang. Symbolisch kann man für den Karsamstag sagen, daß trotz der hoffnungslosen Lage das Leben weitergeht und bessere Tage folgen, wie die Auferstehung Jesus deutlich macht.
Erst in der Nacht zum ersten Ostertag oder sogar in der Frühe des Ostermorgens kommen die Christen zur Feier der Auferstehung zusammen, verbunden mit der Weihung des Osterwasser, des Osterfeuer und der Osterkerze. Die Glocken, die sich am Gründonnerstag mit vollem Geiäute nach dem Abendmahls- Gottesdienst verabschiedet hatten kehren am Karsamstag beim Gloria in der hl. Osternacht wieder mit vollem Klang zurück.
Die Osternachtsmesse besteht aus Lichtfeier, Wortgottesdienst, Tauffeier und Eucharistiefeier.
Osterbrauchtum in Deutschland an Karsamstag:
In Neunkirchen im Oberpinzgau kommt eine Truhenratsche während der 'glockenlosen' Zeit zwischen Gründonnerstag und Karsamstag zu Ehren die auf einem Handwagen von den Meßdienern durch den Ort gezogen wird. In Saarwellingen gehen die Messdiener am Karsamstag kläppern und Eier sammeln. In Weismain-Geutenreuth wird von Gründonnerstag bis Karsamstag geschnattert und geratscht. In Attendorn werden Karfreitag und Karsamstag 'die vollen Stunden' auf einem alten Nachtwächterhorn in alle vier Himmelsrichtungen angekündigt und am Karsamstag findet an der Nordseite der Pfarrkirche die 'Semmelsegnung' statt. Der Ostersemmel, dessen Teig mit Kümmel durchsetzt ist, hat an beiden Enden je einen Einschnitt, so daß sich zwei 'Hörner' bilden. Die Form erinnert an die Schwanzflosse eines Fisches, das älteste Symbol des Christentums. Seit 1658 ist der Brauch nachweisbar und hat sich seit dem in Attendorn erhalten.
Beim Weihfeuer-Tragen in St. Georgen an der Stiefing wird am Karsamstag das Feuer vor der Pfarrkirche gesegnet und durch Buben und Mädchen mittels glosender Zunderpilze (Baumschwamm), von Haus zu Haus getragen. In allen Häusern wird dann von den Austrägern ein Stück dieser glosenden Pilze auf die Herdplatte eines Herdes gelegt. Dafür bekommen die Jugendlichen von den Hausbewohnern eine kleine Geldspende. Erloschene Stücke dieser Pilze werden oft von der Bevölkerung bei Gewittern ins Herdfeuer oder auf Elektroherde gelegt, um das Haus vor Blitzschlägen zu schützen.
Für die Bevölkerung in Deutschland ist der Karsamstag ein Tag der Vorbereitung für die Osterfeiertage.
Die Frauen backen oft ein leckeres Osterlamm den Osterzopf oder die Ostertorte und färben oder bemalen die letzten Ostereier.
Die Kinder basteln ein Osternest und Osterschmuck oder bereiten die Osterspiele für Ostersonntag und Ostermontag vor.
Die Osterfeiertage werden am Ostersonntag und Ostermontag in der Kirchengemeinde und in der Familie gefeiert. Der Ostersonntag ist der Auferstehungstag von Jesus. Kreuzigung und Auferstehung sind Fundamente christlichen Glaubens.
In der Bibel wird die tatsächliche Auferstehung Jesu nicht beschrieben, nirgends ist davon die Rede, daß sie jemand beobachtet hat. Was es in der Heiligen Schrift gibt, sind Berichte über das leere Grab, die Verkündigung der Auferstehung durch einen Engel, Berichte über Erscheinungen des Auferstandenen und die Bekenntnisse, die diesen Glauben bezeugen.
In der katholischen und orthodoxen Kirche wurde der Triumph der Auferstehung, der Sieg über den Tod am Ostersonntag mit dem festlichsten Gottesdienst des Jahres besonders herausgehoben. Heute besteht bei den christlichen Konfessionen weitgehend Einigkeit, daß Tod und Auferstehung als Ganzes gefeiert werden.
Der Ostermontag ist in Deutschland gesetzlicher Feiertag.
Die eigentlichen Osterfeiertage sind der Ostersonntag und der Ostermontag, jedoch wird der Ostersamstag immer mehr zu den Osterfeiertagen gezählt.
Am Ostersamstag stehen die Vorbereitungen für das Osterfest an die häufig alte Brauchtümer sind.
In der Osternacht findet der Gottesdienst statt.
Der Ostersonntag ist der wichtigste Tag an den Osterfeiertagen. Am Ostersonntag freut sich die christliche Gemeinschaft über die Auferstehung von Jesus. Damit wird in die Hoffnungslosigkeit des Lebens plötzlich wieder ein Ziel oder Sinn gegeben, daß das Wirken von Jesus nicht ohne Wirkung bleibt, sondern den Menschen wieder Hoffnung gibt.
Die Feier beginnt in der Osternacht von Karsamstag auf Ostersonntag mit einem Gottesdienst. In diesem Gottesdienst wird an die Auferstehung Jesu erinnert. Symbolisch wird dies durch das Licht getan. Zunächst ist es Dunkel in der Kirche, was den Tod von Jesus bedeutet, doch durch Kerzen wird Helligkeit, was die Auferstehung von Jesus bedeutet, in den Raum und in das Leben gebracht. Nach diesem Gottesdienst erklingen die Glocken wieder, die nach dem Trauertag Karfreitag verstummt waren.
An diesem Ostersonntag gibt es neben dem ausgiebigen familiären Frühstück viele Brauchtümer die durchgeführt werden. Bekannt in Deutschland ist das Osterei suchen. Die Kinder suchen, die versteckten Eier im Garten oder im Haus. Diese Ostereier wurden in der Nacht vom Osterhasen versteckt. Mit diesem Osterei lassen sich verschiedene Spiele, wie das Osterei düpfen sein, Osterei im Berg, Ostereier blasen durchführen.
Ein alter Brauch der wieder an Bedeutung gewinnt ist das Osterreiten. Der Osterritt der Sorben, die in der Nähe von Berlin in Gebiet Brandenburg ansässig sind findet am Ostersonntag immer mehr Mitmacher. Dabei wird mit dem Kreuz auf dem Pferd um die Acker geritten. Mit diesem Flurumritt sollte der Frühling begrüßt werden und Saat gesegnet werden, damit im Herbst reichlich geerntet werden kann. Auch die christliche Bedeutung von der Verkündung der Auferstehung Jesus Christus wird damit dokumentiert.
Das Osterfest ist heute ein Fest der Familie. Man trifft sich mit der Verwandschaft, um dieses Fest zu feiern. Nach dem Gang zur Kirche wird gemeinsam ausgiebig gespeist. Die Kinder suchen Ostereier, singen ein Osterlied oder tragen ein Ostergedicht vor und hoffen auf Geschenke.
Der Ostermontag, der letzte Osterfeiertag ist in Deutschland gesetzlicher Feiertag. Die christliche Gemeinde besucht auch am Ostermontag den Gottesdienst. Wie das gesamte Osterfest steht der Montag auch im Zeichen der Familie. Die ganze Familie ist versammelt und nimmt gemeinsam das Essen zu sich. Das Osterlamm ist wiederum der Mittelpunkt des Ostertisches.
Osterspiele, Ostereier, Osterhase, usw. stehen auch an diesem Tag im Mittelpunkt. Oftmals werden auch an dem Ostermontag Ausflüge mit der Familie, besonders mit den Kindern gemacht. Die in der Nähe stattfindenden Ostereiermärkte oder Ostermärkte werden besucht. In verschiedenen Regionen werden auch am Ostermontag noch alte Brauchtümer gepflegt.
Es gibt in einigen Gemeinden Christen, die aus ihrem Dorf hinausziehen, wie es die Jünger damals machten, um die Taten und den Glauben von Jesus zu verbreiten.
Mit der Osterzeit ist der Frühling eng verbunden. Kalendarisch reicht der Frühling vom 20. März bis zum 21 Juni eines Jahres. Ostern fällt immer in der Zeitraum vom 21. März bis zum 25 April, also genau zu Beginn der Frühlingszeit.
Woran kann man diese Frühlingszeit erkennen? Es gibt verschiedene Anzeichen für einen Wechsel in der Jahreszeit. Der Winter hat oft alles mit Schnee bedeckt und ist so kalt, daß keine Pflanzen neu wachsen können. Die Tage sind nur kurz mit Sonnenlicht erhellt und die ganze Landschaft zeigt sich in grau.
Der Frühling hingegen ist eine Zeit des Erwachens. Die Tage werden wieder länger von der Sonne verwöhnt. Die Temperaturen steigen, die ersten Pflanzen zeigen sich im neuen Kleid und auch die Tiere werden wieder munter
Die Verbindung des kirchlichen Osterfestes und der Frühlingszeit ist nicht nur auf das Datum beschränkt, sondern auch die Auferstehung Jesu zeigt uns das eine neu Zeit angebrochen ist. Der Frühling läßt das Leben auf der Erde erwachen, genauso wie es für die Christen die Auferstehung zeigt. An Ostern feiern nicht nur die Christen, sondern auch viele andere Menschen freuen sich auf das neue Jahr.
Die Natur zeigt sich in ihrer ersten Vielfalt. Es wachsen Osterglocken, Narzissen, Krokus, Tulpen Hyazinthen, usw. und die ersten Tiere, wie die Amsel, der Fink, die Drossel, der Igel, der Maulwurf, die Hasen, uvm. zeigen sich am Tage.
An Ostern gibt es den Brauchtum des Osterhasen oder des Osterlamm, auch Osterschmuck ist häufig zu sehen. Diese Brauchtümer haben selten christlichen Ursprung, sondern stehen in der Verbindung mit der Frühlingszeit. Der Osterhase bringt nicht nur das Osterei, sondern mit dem Osterlamm bringen sie auch das Leben und weisen auf die kommende lebendige Zeit hin. Auch der Osterschmuck, der mit einem frischen Strauß Blumen dokumentiert wird, zeigt das wieder etwas neues begonnen hat.
Ostern, als Frühlingsfest und als christliches Fest ist heute ganz eng miteinander verbunden.
Der Osterschmuck wird oft von Kindern hergestellt . Sie basteln im Kindergarten oder in der Grundschule schönen Osterschmuck, um ihre Eltern freudig zu überraschen. Der Osterschmuck findet meistens einen besonderen Platz in der Wohnung, wo er immer zu sehen ist. Heute ist Osterschmuck auch in vielen Geschäfte zu kaufen.
Bastelvorschläge für Osterschmuck:
1. Schneidet aus braunem Karton Osterhasen aus. Nach
Vorlage aus einem Buch auf das Papier zeichnen oder die Hasen werden nach der
Phantasie aufgemalt.
2. Schneidet aus schwarzem Papier die Augen und aus weißem Papier die Pupillen.
Die Barthaare werden aus schwarzem Papier und Nase und Mund aus rotem Papier
geschnitten.
3. Klebt nun alle Teile sorgfältig zusammen.
4. Der Stummelschwanz wird aus einem Wattebällchen auf die Rückseite geklebt.
5. Nun können die Osterhasen an Fenstern befestigt werden, mit einer Schnur an
den Osterstrauß gehängt werden oder als Mobile zusammen aufgehängt werden.
1. Nehmt eine Joghurtbecher und reinigt ihn. Große Becher
für eine Ostervase und kleine Becher für einen Eierbecher.
2. Meßt die Größe der Öffnung des Bechers nach und zeichnet zwei Kreise auf den
bunten Karton. Um die zwei Kreise malt man ein Blütenmuster.
3. Ausschneiden der Blütenmuster und des Innenkreises dieser Muster.
4. Aufkleben der Muster auf die geöffnete Becherseite.
5. Der Becher wird mit ausgeschnitten Mustern (Osterei, Blumen, Osterhase,
usw.) auf der Außenseite verziert.
6. Der Joghurtbecher kann noch mit Gras oder Moos ausgefüllt werden oder direkt
als Vase oder Eierbecher benutzt werden.
1. Nehme ein grünes DIN A 4 Blatt und schneide es in vier
gleich lange und breite Streifen.
2. Schneide jeden Streifen wie einen Kamm ein, daß sind die Gräser auf der
Wiese.
3. Klebe die vier eingeschnittenen Streifen an der festen Kante untereinander
auf ein grünes DIN A 4 Blatt.
4. Male kleine Ostereier und Osterhasen auf ein Blatt und schneide sie aus.
5. Nun können die Ostereier und Osterhasen im Gras versteckt werden.
Osterblumen sind ein Zeichen der erwachenden Natur, welche in Verbindung mit dem christlichen Osterfest, als Fest der Auferstehung von Jesus gefeiert wird, stehen. Die Osterblumen schmücken in den Familien meist bei dem gemeinsamen Frühstück den Ostertisch. Neben dem Osterlamm und dem Osterei findet man oft einen Strauß frischer Blumen auf dem Tisch.
Teilweise werden die Blumen von den Kindern frisch gepflückt oder es werden die typischen Osterblumen im Blumenladen gekauft.
Da die Natur im Frühling erwacht und die Pflanzen und Tiere sich jetzt erst zeigen ist die Vielfalt noch nicht so groß. Trotzdem gibt es ausreichend Auswahl. Bedeutende Pflanzen für die Frühlingszeit sind Osterglocken, Tulpen, Hyazinthen, Narzissen, Krokus, Gänseblümchen, Veilchen, Löwenzahn, Hahnenfuß, Weidenkätzchen, uvm.
Neben diesen Blumen wachsen auch an den Bäumen neue grüne Blätter. Die Wiesen und Acker werden grün und die Tiere zeigen sich in der Natur. Der Osterblumenstrauß ist von den Kindern oder auch von dem Ehemann geschenkt, ein Zeichen der Dankbarkeit an die Mutter oder Ehefrau.
Für die Kinder sind die Osterblumen, aber nicht nur als Strauch schön, sondern die Blumen können auch getrocknet werden oder einfach nur beobachtet werden und wichtige Merkmale in einem Naturtagebuch aufzeichnen. Die heranwachsenden Pflanzen aus der Natur kann man mit einer selbstgebastelten Pflanzenpresse pressen und als Geschenk schön auf einem Papier oder Osterei, aufbringen oder als Erinnerung einfach an die Wand hängen.
Beim Pflücken der Blumen ist darauf zu achten welche Blumen unter Naturschutz stehen und nicht gepflückt werden dürfen, denn die Natur soll uns Menschen auch im nächsten Jahr mit vielen bunten Blumen erfreuen.
Die Verbindung zwischen Ostern und der Tierwelt ist ähnlich, wie bei den Osterblumen. Da Ostern in die Frühlingszeit fällt und in diesem Zeitraum die Natur zu leben und zu wachsen beginnt, zeigen sich auch immer mehr die Tiere. Es gibt die Tiere wie der Igel, Hamster, Siebenschläfer, Murmeltier, usw., die in einen Winterschlaf fallen und erst bei steigenden Temperaturen sich zeigen.
Ostern steht aber vor allem in Verbindung mit dem Osterhasen, dem Osterlamm oder dem Osterhuhn. Diese Tiere sind natürlich keine besonderen Tierarten, die nur an Ostern leben, sondern sie werden mit einer besonderen Bedeutung an Ostern versehen.
Der Osterhase, bringt die Ostereier, das Osterlamm oder das Osterhuhn liegt als Backwerk auf dem Frühstückstisch. Diese Bedeutungen gehen auf heidnischen und christlichen Glauben zurück. Der Osterhase steht als Zeichen der Fruchtbarkeit und das Osterlamm, soll das Sinnbild Gottes sein.
Typisch für die Frühlingszeit ist das Vogelgezwitscher in den Bäumen. Viele Zugvögel kommen von ihrem Winterurlaub im sonnigem Süden zurück, andere freuen sich nach der kalten Winterzeit auf die ersten wärmenden Sonnenstrahlen. Vögel, wie Amsel, Drossel Fink , Star werden auch in Liedern als Frühlingstiere besungen. Aber auch Insekten, wie Schmetterlinge oder Käfer zeigen sich wieder in der Natur. Oftmals kann man die Tiere gut sehen, weil die Bäume und die Wiesen noch nicht so farbenfroh und kräftig gewachsen sind.
Ein Osterspaziergang ist für die ganze Familie ein Erlebnis, denn man kann die erwachende Natur mit den Tieren und Pflanzen gut beobachten.